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0236 - Ich ging in die Höhle des Löwen

0236 - Ich ging in die Höhle des Löwen

Titel: 0236 - Ich ging in die Höhle des Löwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich ging in die Höhle des Löwen
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um die eigene Achse. Ich trat den Gashebel voll durch Schlamm, Dreck und Wasser spritzten in der Gegend umher, aber ich bekam den Wagen nicht mehr in Gang.
    In diesem Augenblick stoppte der Cadillac auf dem Bauweg in etwa fünfzig Yard Entfernung. Zwei, drei Pistolenschüsse bellten auf. Eine Seitenscheibe des Ford zerplatzte, und eine Kugel jaulte so dicht an meiner Nase vorbei, daß ich den Luftzug spürte. Ich stieß den Schlag auf und packte Lil Prints Arm.
    »’raus!« schrie ich.
    ***
    Mein Ford war in etwa dreißig Yard Entfernung von einem Bagger stehengeblieben. Ich dachte, daß die schwere Maschine mit ihren Eisenträgern einen besseren Schutz gegen Kugeln abgeben würde als das dünne Blech einer Autokarosserie.
    Ich zerrte die Frau aus dem Wagen.
    Sie wimmerte leise, benahm sich ungeschickt, rutschte auf dem seifigen Boden aus und fiel in den Matsch. Auf dem glitschigen Boden riß sie mich mit.
    Bevor ich sie und mich wieder auf die Füße gestellt hatte, ließen sie drüben die erste MP-Garbe los. Ich konnte nichts anderes tun, als die Frau nieder-/.udrücken, die Nase in den Dreck zu .stecken und sie, so gut es ging, durch meinen Körper zu schützen.
    Es war eine verdammt lange Garbe, und sie verminderte den Verkaufswert von Lil Prints Ford gewaltig. Seine Scheiben bekamen Löcher und Sprünge, seine Karosse ein Dutzend eingebeulter Einschläge, und was die Kugeln in seinem Motor anrichteten, mochte der Henker wissen.
    Die Maschinenpistole schwieg. Ich wußte, jetzt näherten sich die Gangster. Ich griff in das Haar der Frau, riß ihr den Kopf hoch. Ihre Augen waren irr vor Angst.
    »Lauf zu dem Bagger! Hörst du? Ich halte sie zurück!«
    Sie nickte, richtete sich auf.
    »Lauf erst los, wenn ich schieße!« zischte ich ihr zu. Ich schob mich bis zur Kühlerhaube vor, spannte mich und tauchte aus der Deckung hoch.
    Sie waren schon sehe nahe ’rangekommen. Allan Ruster hatte alles versammelt, was zu seinem Verein gehörte: Ken Trought und Hank Suller, die beiden Ganoven, von denen Henry Vander gesprochen hatte; Jim Riller und Terry Croft, die Jungens, mit denen ich den ersten Zusammenstoß hatte, und der riesige Mike Blyth. Schließlich noch Allan Ruster selbst und ein Mann in der Uniform der Polizei, Leutnant Sharkey.
    Trought und Suller waren am nächsten herangekommen. Suller hielt eine MP, Trought nur eine Pistole. Die zweite Maschinenpistole hielt Allan Ruster selbst in den Händen, aber er und Sharkey standen noch neben dem Cadillac.
    Suller riß die MP sofort hoch, als ich auftauchte. Ich jagte ihm zwei Kugeln das FBI -Pistole in die Schulter, bevor Noine Spritze mehr als drei oder vier Schüsse ausgespuckt hatte. Der Gangster schrie auf, drehte sich halb um die eigene Achse, klatschte in den Dreck. Ich hörte sein Heulen:
    »Er hat mich erwischt! Er hat mich erwischt!«
    Es ging ganz schön rund in den nächsten Sekunden. Während Suller, die linke Hand auf die getroffener Schulter gepreßt, sich in die Deckung der Wagen zu retten versuchte, stolperte, wieder fiel, vorwärts kroch und sich erneut aufraffte, gab Trought zwei schüchterne Pistolenschüsse auf mich ab. Croft und Riller rannten, eingedenk ihrer schlechten Erfahrungen, kurzerhand auf die Wagen zu, um hinter ihnen Deckung zu finden. Leutnant Sharkey tauchte eiligst hinter dem Cadillac unter, und auch Blyth zog den Kopf ein.
    Einzig Ruster riß seine MP hoch. Über fünfzig Yard hinweg starrten wir uns in die Augen und berührten gleichzeitig die Abzüge. Die Kugeln der Maschinenpistole flogen mir um die Ohren, aber ich nahm den Kopf nicht weg, sondern antwortete mit der FBI.-Pistole.
    Selbstverständlich dauerte dieses offene Duell nur wenige Sekunden, und wir hatten beide kein Glück. Eine Maschinenpistole ist eine sehr zweckmäßige Waffe, wenn es darum geht, mit ’ner Menge Leuten gleichzeitig aufzuräumen, und sie taugt auch dazu, einen deckungslosen Mann zusammenzuschießen, aber es ist ziemlich schwer, jemanden damit zu treffen, von dem nur der Kopf und die Pistolenhand über einen Autokühler hinwegschaut.
    Andererseits weiß ich mit einer Pistole ausgezeichnet umzugehen, aber ich möchte nicht behaupten, daß meine Nerven so großartig sind, daß ich ruhig und gelassen zu zielen vermag, während ich von einer MP beharkt werde. Immerhin riß eine meiner Kugeln die Zierfigur von der Kühlerhaube des Cadillac weg, und das veranlaßte Allan Ruster, sich trotz seiner besseren Bewaffnung ebenfalls in Deckung zu begeben.
    Ich

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