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0236 - Voodoo-Samba

0236 - Voodoo-Samba

Titel: 0236 - Voodoo-Samba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sofort an John Sinclair und Jago.
    Plötzlich hatte er Angst um seinen Freund…
    ***
    Von Beginn an hatte ich mich davor gefürchtet, mit Jago zusammenzutreffen, auf harte, brutale Art und Weise. Nun gab es keinen anderen Weg mehr.
    Vielleicht hatte ich einen Vorteil. Jago war von Suko schwer getroffen worden, er mußte angeschlagen sein, und darauf konnte ich nur hoffen.
    Auch zog ich meine Beretta, ich wollte ihn nicht erschießen, nur in die Schranken verweisen.
    Der Hieb machte ihm zu schaffen, denn er wand und wälzte sich auf dem Boden. Als ich nahe genug an ihn herangekommen war, da richtete er sich auf — und schaute in die kleine, aber sehr gefährliche Mündung meiner Waffe.
    »Rühr dich nicht!« sprach ich ihn an. »Eine Bewegung nur, und du bist erledigt!«
    Auf seinem Gesicht lag der Schweiß. Ich schaute nicht an ihm vorbei nach draußen, wo ein Feuer brannte und ein Spiel von Licht und Schatten durch den Park warf. Ablenken lassen wollte ich mich nicht, ich schaltete praktisch ab, hörte auch nicht mehr den aggressiver gewordenen Klang der Trommeln und kümmerte mich auch nicht um maskenbewehrte, huschende Gestalten — ich sah nur den Gegner vor mir und damit sein rundes Gesicht, dunkel und vor Schweiß glänzend, mit weißen Augäpfeln. Dazu ein Körper, der riesig zu nennen war, die Hände glichen Schaufeln, sie waren für ihn Waffen, obwohl er seine eigentliche, das gekürzte Gewehr, nicht mehr besaß.
    Wir starrten uns an.
    Keiner ließ den Blick von dem anderen. Sie bohrten sich ineinander. Das Band der Feindschaft hing unsichtbar zwischen uns, und ich las in seinen Augen, daß er noch nicht aufgegeben hatte. Nicht ein Mann wie dieser Jago, der kämpfte bis zum allerletzten Atemzug.
    Ich mußte ihn dazu zwingen, aufzustehen, sich dann umzudrehen, damit ich ihm den Lauf meiner Pistole über den blanken Schädel ziehen konnte. Bewußtlos war er mir am liebsten.
    »Hoch mit dir!«
    Er tat so, als würde er mich nicht verstehen. Nur seine Lippen zuckten.
    Ich beugte mich noch ein wenig weiter vor und trat ihm dabei mit der Fußspitze gegen die Schuhsohle.
    »Verdammt, in die Höhe!«
    »Ja, ja!« keuchte er, rutschte ein Stück zurück und begann zu grinsen, was mir überhaupt nicht gefiel, denn sicherlich hielt er noch einen Trumpf in der Hinterhand.
    Als er die Wand spürte, blieb er sitzen. Ich trat sicherheitshalber einen Schritt zur Seite, bekam ihn so besser ins Blickfeld und lauerte darauf, wie er meinem Befehl nachkommen würde.
    Diesmal sträubte er sich nicht. Er stützte sich mit der rechten Hand ab und verzog sein Gesicht, wahrscheinlich hatte er Schmerzen, Nachwirkungen des Schlages, und er holte auch pfeifend Luft.
    Das lenkte mich ab, denn Jago war doch raffinierter, als ich angenommen hatte.
    Sein Angriff erfolgte mit den Füßen. So schnell, so schlangengleich, daß ich ihn erst mitbekam, als es zu spät war. Da hatte sich sein Fuß um meinen Knöchel gehakt.
    Ein gedankenschneller Ruck, ich verlor den Halt, fiel nach hinten, krachte gegen die Wand und hatte Schwierigkeiten meinen rechten Arm herumzubekommen.
    Zu einem Schuß kam ich nicht, denn da war noch das zweite Bein, und das wischte in die Höhe. Schon artistisch, wie er das machte und genau meinen Unterarm traf.
    Einen so harten Tritt konnte ich nicht überwinden. Fast von selbst öffnete sich meine Faust, die Beretta verlor ich und mußte zurück, weil sich diese menschliche Kampfmaschine auf mich zuwarf.
    Sein Hammerschlag verfehlte mich. Er streifte fast meinen Hosengürtel, der zweite Tritt folgte, ich wich ihm aus und konterte selbst.
    Mit der Handkante.
    Wie der Kerl so rasch auf die Füße gekommen war, konnte ich nicht sagen, auf jeden Fall lief er in den Hieb hinein, der ihn durchschüttelte, aber nicht außer Gefecht setzte.
    Er wankte und hielt sich.
    Noch ein Schlag und abermals einer. Dann ein Tritt. In meiner unheimlichen Wut ging ich voll hinein, hämmerte von links und rechts und wunderte mich, daß er nicht mit Schlägen konterte, obwohl seine Lippen bereits aufgeplatzt waren und er auch nahe seiner rechten Augenbraue etwas abbekommen hatte.
    Aber er hatte nicht aufgegeben, sondern wartete auf eine schwache Phase. Und diese Schwachstelle fand er bei mir. Er schlug nicht, nein, er machte es noch schlimmer.
    Plötzlich umfaßten mich zwei gewaltige Arme, sie waren wie Ringe und preßten meine Arme hart an den Körper.
    Im ersten Moment war ich geschockt. Dann merkte ich, wie meine Füße den Kontakt mit dem

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