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0236 - Voodoo-Samba

0236 - Voodoo-Samba

Titel: 0236 - Voodoo-Samba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der ist sein Diener für immer.«
    »Du hast ihn auch nicht gesehen?« fragte ich, wobei ich überlegte, ob mit Macomba vielleicht der Spuk gemeint sein konnte, denn Jago hatte vom Reich der Schatten gesprochen.
    »Niemand hat ihn je gesehen oder nur wenige Auserwählte.«
    »Kennst du einen?«
    »Ja, sein Erster Diener in diesem Land hat ihn gesehen. In einer finsteren Nacht hat Cassara ihn beschworen, und er hat sich ihm gezeigt. Macomba ist gekommen und hat Cassara den Auftrag gegeben, das Land in Besitz zu nehmen. Er hat die Masken seiner toten Diener geschickt, sie mit seinem Geist gefüllt, um neue Diener zu gewinnen. Das ist Macomba, der Größte von allen. Und wer versucht, sich gegen ihn zu stellen, wird vernichtet. So wie es mit euch bald geschehen wird. Hört ihr die Trommeln? Lauscht genau, ihr Wahnwitzigen. Cassara ist da, er wird ihn anrufen, denn heute ist seine Stunde. Die Masken sind versammelt. Vor diesem Grabmal werden wir euch Macomba opfern. Durch die Erweckung des Ernesto del Bosque hat er uns ein Zeichen gegeben, daß er bereit ist, unser Opfer auch anzunehmen. Macomba wird siegen!«
    Den letzten Satz hatte Jago heraus geschrien, er war sich seiner Sache sicher.
    Und er hatte recht. Draußen vor dem Grabmal mußte sich einiges verändert haben. Nicht nur der Trommelklang hatte sich verstärkt, es war auch ein Feuer angezündet worden, denn der Widerschein hochlodernder Flammen drang durch die offenen Türen bis weit in dieses Grabmal hinein und hinterließ auf dem hellen Marmorboden graue, sich hastig bewegende Schattenspiele. Da tat sich etwas, während wir im Innern die berühmte Ruhe vor dem Sturm erlebten.
    Auch der Zombie hielt sich zurück. In einer seltsamen Haltung wartete er ab. Er stand da, hatte den Körper zurückgebeugt und sah aus, als würde er jeden Augenblick nach hinten kippen. Die Arme vom Körper gespreizt, Augen und Mund geöffnet, das Gesicht fahl und gleichzeitig versehen mit einem zuckenden Schattenmuster.
    Er trug ein Leichenhemd.
    Bei der Beerdigung mochte es einmal kostbar und teuer gewesen sein, jetzt allerdings wirkte es wie ein feuchter, nach Leichengeruch stinkender Lappen. Und es klebte an seinem Körper, wobei an einigen Stellen der Stoff in Fetzen gerissen war.
    Eine Gestalt zum Fürchten. Und so etwas wollte Inez del Bosque mit in ihr Haus nehmen.
    Ich schüttelte mich bei dem Gedanken, dafür hatte ich kein Verständnis.
    Auch die Hausherrin hatte die Worte ihres Leibwächters begriffen. Sie wußte nun, daß sie in einem tödlichen Kreisel steckte, aus dem es für sie kein Entrinnen gab.
    Der einzige, der sich noch bewegen konnte, war Suko, auch wenn es ein Risiko für ihn bedeutete, denn wenn er eingriff, schoß Jago mir in den Rücken.
    Ich kannte meinen Freund und Kollegen lange genug, um zu wissen, daß er verzweifelt nach einem Ausweg suchte. Man sah ihm an, daß es hinter seiner Stirn arbeitete, aber er traute sich nicht, einzugreifen. Jago hätte getötet.
    Noch griff der Zombie nicht ein. Er hatte seine Haltung beibehalten, stand nach wie vor auf dem Fleck, und ich glaubte, daß er dem Trommelklang lauschte, der immer hektischer wurde und auch von entzückten, manchmal irre klingenden Schreien durchbrochen wurde.
    Die Stunde des Macomba näherte sich unausweichlich. Wir sollten die Opfer werden.
    Noch trugen wir unsere Waffen. Aber auch daran dachte Jago. Er kannte uns inzwischen und wußte, daß wir nicht unvorbereitet nach Rio gekommen waren.
    »Chink!« sprach er meinen Freund Suko an.
    Betont langsam und bedächtig drehte sich Suko so, daß er Jago sehen konnte.
    Der Leibwächter stieß ein hämisches Lachen aus. »Ich weiß, daß du so einige Dinge bei dir trägst, die mir nicht gefallen. Leg deine Waffen weg!«
    Suko runzelte die Stirn. Gern tat er es nicht, das war ihm genau anzusehen. »Ich warte nicht länger!«
    Der Inspektor nickte. »Ist gut, Jago, ich komme deinem Befehl nach!«
    Auch Inez del Bosque meldete sich. »O Gott!« stöhnte sie. »Wohin soll das nur alles führen…«
    Sie schien zur Vernunft gekommen zu sein, legte wieder die Hände ineinander und fiel dann auf die Knie.
    Suko, der zu seiner Beretta gegriffen hatte, unterbrach die Bewegung, Jago sah es, und er zischte: »Mach weiter, du Hundsfott von Chinese. Los, beeil dich!«
    Mein Freund zog die Beretta aus der Halfter. Er ließ sie fallen, fing sie mit dem Fuß ab, so daß sie nicht zu hart auf den Marmorboden prallte.
    »Weiter, verdammt, weiter! Du hast doch noch diese

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