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0237 - Die drei Sternenbrüder

Titel: 0237 - Die drei Sternenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Yotur sie einwandfrei übersetzen konnte. „Wart ihr immer... dieser Körper?"
    „Ja, immer."
    Eine gänzlich neue Erkenntnis zuckte durch Kims Bewußtsein. Er hatte das Geheimnis der drei Unsichtbaren entschleiert. Er wußte, wer sie waren, und wenn er sich auch nicht vorstellen konnte, welcher Vorgang sie hatte entstehen lassen, so hatte er nun doch endlich eine Basis für sein weiteres Vorgehen. Blitzschnell entwickelte er einen Plan.
    „Ist der Hungrige sehr hungrig?" ließ er Yotur fragen.
    „Immer", antwortete der Wißbegierige. „Alles, woran er denkt, ist sein Hunger."
    „Wir wissen, wie wir ihm Nahrung verschaffen können", ließ Kim ausrichten.
    Dann hielt er den Atem an und wartete voller Spannung auf die Reaktion.
    „Wie?" Die Frage kam scharf und heftig wie ein Trompetensignal.
    „Das ist schwer zu erklären. Dazu müßten wir an die Oberfläche deines Körpers zurückkehren."
    „Ihr wollt entfliehen!"
    Kim unterdrückte ein Grinsen.
    „Für immer hierbleiben wollen wir allerdings nicht", antwortete Yotur für ihn. „Aber vorläufig haben wir nichts weiter vor, als dem Hungrigen Nahrung zu verschaffen. Ich hörte dich das Wort 'Freund' verstehen und gebrauchen. Du weißt, was ein Freund ist?"
    „Ja. Ein Freund ist ein Wesen, das zu einem anderen Wesen, gewöhnlich in der gleichen Art, in einer logisch fundierten Beziehung steht. Freundschaft bedeutet Zusammengehörigkeit und den Verzicht auf gewisse logische Rechte des Individuums zugunsten des größeren Rechtskreises aller, die der gleichen Freundschaft angehören."
    Kim war erstaunt. Wenn seine Theorie über die Entstehung der Fremden richtig war, dann mußte der Wißbegierige sich mit einer ganzen Anzahl hochintelligenter Wesen unterhalten haben, um zu dieser zwar trockenen, aber sachlich richtigen Definition des verschwommenen Begriffes Freundschaft zu gelangen.
    „Genauso ist das", gab Kim zu. „Wir drei sind Freunde. Keiner würde den anderen im Stich lassen.
    Für unser Vorhaben genügt es, wenn zwei von uns an die Oberfläche deines Körpers zurückkehren.
    Der dritte bleibt hier, sozusagen als Bürge."
    Der Unsichtbare schien zu überlegen. Erst nach geraumer Zeit antwortete er: „Ich bin mit dem Vorschlag einverstanden. Ich werde euch hinbringen, wo ihr hinwollt."
    Kim atmete erleichtert auf.
    „Ich werde dir die Stelle deines Körpers bezeichnen, von der aus wir am besten operieren können.
    Derjenige von uns, der sich dir verständlich machen kann, bleibt hier zurück. Ich..."
    Der Wissensdurstige unterbrach ihn.
    „Ich bin müde", teilte er Kim mit. „Ich muß mich ausruhen. Wir werden uns über die Einzelheiten unterhalten, nachdem ich meine Ruhe gehabt habe. '" Dann wurde es still. Der Unsichtbare hatte sich zurückgezogen, und das Licht ringsum wurde ein wenig schwächer Kim war enttäuscht. Er hatte gehofft, seinen Plan sofort ausführen zu können.
    Aber vielleicht war es besser so. Er hatte Yotur und Hess eine Menge zu erklären. Es bestand mehr Aussicht auf Erfolg, wenn jeder genau wußte, was er zu tun hatte.
     
    *
     
    „Es handelt sich um insgesamt drei Wesen", erklärte Kim. „Eines ist der Wißbegierige, der von uns lernen will. Das zweite ist der Hungrige, der uns verspeisen will. Das dritte nennen sie den Außenposten. Was seine Aufgabe ist, weiß ich nicht. Aus den Äußerungen des Wißbegierigen geht jedoch deutlich hervor, daß sich alle drei mit dem Körper des toten Mobys identisch fühlen. Das läßt nur einen Schluß zu: Die drei Wesen benutzen die Erinnerung des alten Mobys. Sie haben sich nicht hier eingenistet, sie sind aus dem toten Moby entstanden Ich weiß nicht, wie ich euch das klar machen soll.
    Der ursprüngliche Moby hatte eine riesige Gehirnmasse. Im Vergleich zu den Tausenden von Funktionen, die sein gewaltiger Körper auszuführen hat, war sie jedoch nicht groß genug, um ihn mit mehr als einer Art Instinktintelligenz zu versehen. Was seine geistigen Fähigkeiten anbelangt, steht ein Moby dem Tier näher als dem Menschen.
    Anders ist es bei den drei Wesen mit denen wir zu tun haben. Sie beherrschen nicht mehr den gesamten Körper des Moby. Sonst wäre es schwer zu verstehen, warum die BAGALO nicht mit Mann und Maus verschlungen wurde, als wir einflogen. Sie teilen sich offenbar in das Gehirnpotential ihres Vorgängers, und zwar so, daß jeder einzelne von nun an eine ganz bestimmte Funktion ausübt. Der eine, der Hungrige besorgt und verdaut die Nahrung. Der Wissensdurstige erweitert

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