0239 - Welt unter heißer Strahlung
auf eine Expedition hindeutete, die vor mehr als zwanzig Jahrtausenden unternommen wurde. Es handelte sich um einen kleinen Hohlplaneten, der in ein Raumschiff umgebaut wurde. In ihm unternahm eine größere Gruppe von Laurins den Versuch, zur Milchstraße zu gelangen. Sie waren nicht allein. Als Unterstützung und Hilfsmannschaft nahmen sie Wesen mit, deren Eigenschaften zumindest so ungewöhnlich wie die unseren waren: sie ernährten sich von freier Energie und waren unersättlich, wenn man sie nicht isolierte. Einmal in der Milchstraße freigelassen, würden sie sich auf jede Art von Energie stürzen und in sich aufnehmen, gleich, ob diese Energie eine Sonne, ein organisches Lebewesen oder eine Maschine war - sie saugten sie auf. Sonnen würden erlöschen, Rassen würden sterben, Maschinen würden stillstehen."
Der Laurin machte eine Pause. Er schien auf eine Reaktion zu warten.
Rhodan sagte: „Sie sprechen von den Luxiden - so nannten wir sie. Wir fanden den Planetoiden, nicht weit von unserer Galaxis entfernt, im Raum. Die Laurins in ihm waren tot. Die Luxiden lebten noch. Wir konnten sie vernichten. Es gibt also den Berichten zufolge nur diesen einen Versuch, mit Hilfe der Luxiden fremde Welteninseln zu erobern?"
Der Laurin brauchte lange, ehe er sich von seiner Überraschung erholte: „Ja, soweit uns bekannt ist. Wir haben auch niemals wieder von der Luxiden-Expedition gehört. Jetzt kenne ich ihr Schicksal."
„Berichten Sie weiter", bat ihn Rhodan. „Warum wollten die, Meister der Insel' die Rasse der Laurins auslöschen... und was geschah?"
„Nach dem Scheitern unseres Angriffsvorhabens kehrten wir in den Andromedanebel zurück. Wir wurden nicht freundlich empfangen. Hinzu kam die Aussiedlung. Wir wurden von unseren Planeten vertrieben. Aber das lag schon länger zurück. Nach dem Scheitern der Mission wurden lediglich letzte Reste unserer Rasse mit Gewalt vertrieben und gezwungen, hier auf der Welt der roten Sonne zu leben.
Später wurde offenbar, was die Meister damit bezweckten.
Sie schickten uns den Tod hierher.
Es war ein unvergleichlicher Vernichtungsfeldzug, für den die 'Meister der Insel' die Rasse benutzten, die ihr Maahks nennt. Das allerdings geschah erst, nachdem wir noch einmal mit Hilfe der Transmitterbrücke versuchten, in Ihre Galaxis zu gelangen. Wir wollten fliehen. Der Versuch schlug fehl.
Das Sonderkommando der Maahks erschien eines Tages in unserem System und griff ohne Warnung an. Allerdings waren wir in gewisser Hinsicht auf diesen Angriff vorbereitet. Unsere Techniker hatten unterirdische Städte erschaffen, in die wir uns zurückziehen konnten. Die Zeit der Vorbereitung war jedoch zu kurz gewesen. Nur ein geringer Teil der Bevölkerung unserer Welt konnte sich so in Sicherheit bringen. Der Rest wurde mit den Städten an der Oberfläche vernichtet. Die Maahks benutzten Bomben deren tödliche Strahlung für viele Jahrhunderte wirksam war. Jeder an der Oberfläche, der den Angriff überlebte, mußte sterben. Jene aber, die sich in die Abstiegschächte zwischen Oberfläche und Bunkerstädte zurückgezogen hatten, ü berlebten zwar den Angriff, mutierten aber im Verlauf der folgenden Generationen. Sie sind unsere erbitterten Feinde, denn sie müssen annehmen, daß unsere Vorfahren damals egoistisch handelten.
Natürlich erfuhren auch die 'Meister der Insel', daß es Überlebende gab. Sie ließen durch die Maahks automatische Wachstationen errichten. Seitdem greifen kleine Robotschiffe jedes Raumschiff an, das auf unserer Welt landet. Sie vernichten es. Lebewesen allerdings werden nicht mehr getötet - und auch das hat einen Grund, der weit in der Vergangenheit seine Aufklärung findet.
Die Robotschiffe hatten nur die eine Aufgabe, das Flexo-Organ der Laurins unbrauchbar zu machen.
Die Strahlen, die sie ausschickten, waren für uns verhängnisvoll. Wir konnten uns nicht mehr unsichtbar machen. Ein Mangel, der sich vererbte.
Wir haben uns oft gefragt, warum die Meister nicht einfach eine zweite Expedition schickten, um uns völlig auszulöschen. Die Antwort darauf ist eindeutig. Die Meister müssen von unbeschreiblicher Grausamkeit sein. Selbst nach dreihundert Jahren sind sie noch immer nicht mit ihrer Rache zufrieden.
Auch heute noch genießen sie unseren Todeskampf. Denn mehr ist unser Existieren nicht. Wir dürfen nicht an die Oberfläche, weil uns sonst die Mutanten töten. Unter der Oberfläche aber sind wir zum Dahinsiechen verurteilt. Eines Tages wird es also
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