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024 - Beim Volk der 13 Inseln

024 - Beim Volk der 13 Inseln

Titel: 024 - Beim Volk der 13 Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Sie antwortete nichts.
    »Wenn Sie Schwierigkeiten mit meinem Standpunkt haben, betrachten Sie den Ausflug von Scout III einfach als Privatunternehmen. Die sind in den Bündnisverträgen nicht geregelt, wenn ich mich recht entsinne.«
    Er lächelte. Es kam selten vor, dass man Leonard Gabriel lächeln sah. Besonders in den vergangenen drei Monaten konnte sich Priden nicht erinnern, den Prime anders als verschlossen und hart gesehen zu haben. In der Zeit, als Leben und Gesundheit seines einzigen Sohnes wochenlang auf der Kippe standen. Sein Lächeln öffnete ihr Herz. Sie erwiderte es. »Und wer soll den EWAT auf diesen Privatausflug steuern… Leonard?«
    »Ich dachte an einen Freiwilligen, Emily - oder an eine Freiwillige…«
    Ein grüner Monitor flammte im Wolkenpanorama der Kuppelwand auf. Ein Mann in antiker Marineuniform wurde sichtbar. »Sir!« Er legte die Hand an den Mützenschirm und grüßte.
    »Was gibt's, Lieutenant?«
    »Eigenartige Bilder unserer Späher aus dem Hafen von Plymouth, Sir. Ein Boot ist dort vor Anker gegangen. Ein äußerst ungewöhnliches Boot…«
    ***
    Die Schiffe schaukelten auf und ab. Brassen, Wanten und Gestage flatterten im Wind. Der Regen verwandelte die breite Hafenstraße in einen flachen See. Hin und wieder bäumte sich die Brandung vor den Pieren auf, ihre Schaumkronen brachen ab und klatschten auf die Pflastersteine.
    Aruula stand an der Stelle, an der sie das Schiff mit Maddrax an Bord hatte auslaufen sehen. »Santanna« war sein Name gewesen. Welchen Kurs es genommen hatte, wusste sie nicht.
    Aruula lief an den Pieren entlang. Das Haus, das der Sklavenhändler Emroc für sich und seine Ware gemietet hatte, war ihr Ziel. Die kahlköpfige Gestalt des fetten Eunuchen setzte sich vor ihrem inneren Auge fest. Je näher sie ihrem Ziel kam, desto hartnäckiger. Der Hass brannte hinter ihrem Brustbein. Sie stellte sich vor, wie sie ihm ihre Klinge ins Fett trieb. Doch vorher würde er ihr alles erzählen, was er über Maddrax Verbleib wusste.
    Wakuda-Karren und beladene Frekkeuscher kamen ihr entgegen oder überholten sie. Auf den Pieren sah sie Seeleute und Arbeiter, die Lasten auf die Schiffe schleppten oder die Ladungen löschten. Auf einem Pier etwa zwei Speerwürfe entfernt fiel ihr eine große Menschenmenge auf. Aruula wunderte sich, denn bei dieser Witterung hielt sich niemand ohne zwingenden Grund im Freien auf.
    Aruula näherte sich der Menschenansammlung. Das Pier, auf dem sich die Leute drängten, lag in der Nähe ihres Zieles. Bald erkannte Aruula den Grund des Gedränges: Ein ganz und gar fremdartig aussehendes Schiff hob und senkte sich an der Kaimauer. Die Leute bestaunten es neugierig.
    Das Schiff war nicht viel größer als die Galeeren und Frachtkähne, die in seiner Nachbarschaft ankerten, eher kleiner: Weniger als einen halben Speerwurf lang und vielleicht zwölf bis fünfzehn Schritte breit. Seine Bugspitze war stumpf, ein Oberdeck gab es praktisch nicht, die Deckaufbauten - metallen, kastenförmig und im vorderen Bereich mit gekrümmten Rohren und speerartigen Auswüchsen gespickt - gingen nahtlos in den Rumpf über. Nur im hinteren Drittel flachte das Boot deutlich ab. Doch auch dort war kein Platz für ein Außendeck, denn am Heck saßen zwei gewaltige Räder, mannshoch und breitfelgig. Aus der Mitte ihrer jeweils vier Speichen ragten zwei Stangen, die im Schiffskörper verschwanden.
    Auf dem Dach des Schiffes stand ein gewaltiger Bellit. Oder nein, eigentlich konnte es kein Bellit sein - zum einen war das Ding auf dem Schiffsdach gut acht Mal so groß wie ein Bellit und zum anderen wirkte es starr und leblos. Seine Flügel hielt es unbeweglich über den dickeren vorderen Rumpfteil gespreizt.
    Es kann kein lebendiger Bellit sein, dachte Aruula, Es muss eine dieser Flugmaschinen aus der Zeit vor Kristofluu sein, aus Maddrax Zeit… Weder solch einen starren Maschinenbellit, noch ein derartiges Boot hatte Aruula je zuvor gesehen. Und die Bürger von Plymeth wohl auch nicht. Sie wurden nicht müde sich gegenseitig auf die verschiedenen rätselhaften Teile des Schiffes hinzuweisen und miteinander über deren Bedeutung zu fantasieren.
    Aruula näherte sich dem Pier. Bis zur Hafenstraße standen die Leute und gafften. Regen und Sturm schienen sie völlig vergessen zu haben. Eine Gestalt tauchte hinter den Bugfenstern auf. Eine hochgewachsene, in dunkles Tuch gehüllte Gestalt. Und neben ihr gleich noch eine. Zwei Atemzüge lang konnte Aruula sie beobachten. Dann

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