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024 - Beim Volk der 13 Inseln

024 - Beim Volk der 13 Inseln

Titel: 024 - Beim Volk der 13 Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Vorsehung, verstehst du? Die Vorsehung! Sie hat ein bisschen mehr mit mir vor, als mich irgendwelchen Monstern zum Fraß vorzuwerfen… War übrigens nicht sehr schwer, euch zu finden. Wohin sollte ein stumpfsinniger Soldat wie Drax schon gehen? Natürlich zu seiner Basis, um neue Befehle abzuholen…!« Er warf den Kopf in den Nacken und lachte meckernd. »Tja, und in Berlin erfuhr ich dann von eurer Englandreise. Jenny Jensen war so nett… Gott, was ist aus der geworden…!« Etwas fiel klappernd in eine Metallschale.
    Smythe beugte sich wieder über Aruulas Gesicht. Sie sah, wie er sich Handschuhe aus dünnem elastischen Stoff abstreifte. Sie waren blutig, diese Handschuhe. »Und nun, mein wildes Täubchen, wird es gleich sehr lustig«, feixte er und wandte sich an die Nosfera. »Losschnallen!«
    Die Gestalten in Schwarz lösten die Gurte. Einer von ihnen zog ihr die Fellhosen hoch.
    Aruula richtete sich auf. Ihre Augen blitzten zornig. Ihr Blick traf sich mit dem Smythes. Der grinste und hob sein Rechte. »Siehst du das hier?« Ein ovales Kästchen, kleiner als ein Schwertknauf lag in seiner Hand. Aruula erkannte einige runde Knöpfe und ein grünes Lichtchen. »Das ist die Kette, an die ich dich gelegt habe…«
    Sie tastete nach der schmerzenden Wunde in ihrer Leiste. Ein kleiner Verband wölbte sich unter dem Stoff ihrer Hose. »Orguudoo soll dich holen!«, fauchte Aruula, Sie stieß sich vom Tisch ab und bewegte sich lauernd auf Smythe zu.
    »Nichts dagegen einzuwenden… wollte den ominösen Gentleman sowieso endlich kennenlernen.« Sie sah, wie seine Hand sich um das Kästchen schloss und der Daumen sich auf einen der Knöpfe legte. Im selben Augenblick durchzuckte ein glühender Blitz ihr Bein und ihre linke Seite. Sie schrie gellend auf und brach zusammen. Es zuckte und blitzte und brannte, ihre Beinmuskulatur krampfte sich zusammen, Aruula wälzte sich auf den Fliesen, zog das schmerzende Bein an den Körper und schrie. Und Smythes meckerndes Lachen erfüllte den Raum…
    ***
    Die Wogen brachen über ihm zusammen. Sein Herzschlag dröhnte durch seinen Körper. Er spürte seine Kraft - Kraft genug, sie alle zu jagen und zu verschlingen. Hunger, Hunger…
    Nur die Kälte - sie kroch in ihn hinein, tiefer und tiefer. Warmes Fleisch brauchte er, warmes Blut. Blut, Blut, Blut…
    Er sah, wie sie das hohle Holz an den Strand zogen. Er sah sie hastig an Land springen. Wie sie rannten!
    Die Gier kochte in seinem Gedärmen. Wie sie davonsprangen! Seine breiten Pranken schaufelten das Wasser.
    Aber halt - nicht alle liefen davon. Vier blieben am Strand stehen. Hoben ihre spitzen Stangen und die gebogenen dünnen Hölzer mit den Spitzen. Wie er sie hasste, diese hässlichen spitzen Dinger! Sie konnten durch die Luft schwirren, sich in sein Fell bohren - er kannte das, o ja! Nichts was ihm ernsthaft schaden würde. Aber der Schmerz - er verabscheute ihn. Blut und Fleisch wollte er, keinen Schmerz.
    Er tauchte unter und schwamm unter Wasser am Strand entlang. Weit entfernt von den vier Nacktfleischen mit den spitzen Hölzern sprang er an Land. Sie rannten auf ihn zu, als sie ihn aus der Ferne entdeckten. Einfältige Kreaturen - sie rannten ihm entgegen. Wartet, bis die Nacht kommt!
    In weiten Sprüngen fegte er durch den Schnee, setzte über die Dünen und nahm die Witterung der anderen auf. Die hatten Junge dabei - winzige wehrlose Nacktfleische. Anschleichen, aus dem Hinterhalt zupacken, sie zermalmen, sie zerreißen, ihr Blut schlürfen, ihr Fleisch verschlingen…
    Schnell fand er ihre Spuren im Schnee…
    ***
    »Wo ist Drax? Raus damit! Wo ist er?!« Aruula kauerte unter dem schmalen Metalltisch. Die Nosfera hatten sich an die Wände zurückgezogen. Mit ausdruckslosen Mienen beobachteten sie die Szene.
    »Wo ist er…?!«
    Smythe näherte sich dem Tisch.
    Wenige Schritte vor Aruula ging er in die Hocke. »Ich zähle bis drei, falls dir das was sagt…!«
    Aruula zog die Schultern hoch und kniff die Augen zusammen. »Eins…«
    Das heiße krampfartige Zucken war ihr noch so gegenwärtig, dass sie es zu spüren meinte, noch bevor Smythe auf den Knopf drückte. »Zwei…«
    »Ich weiß es nicht!«, schrie sie. »Ich weiß es nicht!« Sie umklammerte ihr linkes Bein, als könnte sie es so vor den unerklärlichen Schmerzattacken schützen.
    »Drei!«
    Sofort peitschte der Schmerz durch ihre Muskeln. Als würde glühendes Eisen sich Von ihrer Leiste aus in den Bauch und ins Bein hinab bohren. Sie schrie auf, das Bein

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