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024 - Die Rattenkönigin

024 - Die Rattenkönigin

Titel: 024 - Die Rattenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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taumelte zur Beifahrertür. »Nehmen Sie mich mit! Bitte!«
    Die Tür ging auf. Anselm ließ sich in den Wagen fallen. Nach einer Weile fiel die Tür hinter ihm zu. Das Auto fuhr an. Es war ein Streifenwagen der Polizei.
    Chapman sah ihm nach, bis die Rücklichter verschwanden. Es hätte wenig Sinn gehabt, zu Anselms Haus zu gehen und dort wieder Wache zu schieben. Besser war es, Dorian Bericht zu erstatten. Chapman irrte eine Weile durch Borvedam, bis er die Orientierung wiederfand. Danach war es nicht schwer, das Haus in der Nijvelstraat zu finden, das sie gemietet hatten. Er kletterte durch ein offenes Fenster im Erdgeschoß.
    Dorian hatte wohlweislich alle Türen offengelassen, auch die des Zimmers, das er mit Coco bewohnte.
    Chapman hatte den Raum kaum betreten, als das Licht anging. Dorian saß aufgerichtet im Bett und hielt die Vampirpistole in der Hand, die Holzpflöcke verschoß. Er ließ sie erleichtert sinken, als er Chapman erblickte.
    »Du scheinst mit Besuch gerechnet zu haben«, meinte der Puppenmann.
    Inzwischen war auch Coco aufgewacht.
    »Ich habe sogar damit gerechnet, daß du auftauchen könntest«, sagte Dorian und schwang sich aus dem Bett. Er betrachtete Chapman stirnrunzelnd. »Du siehst aus, als hättest du einiges durchgemacht.« Er schnupperte. »Und nach Parfüm duftest du auch nicht gerade.«
    »Er riecht nach Ratten«, stellte Coco fest. »Ich werde uns Kaffee machen.«
    Eine Viertelstunde später saßen sie in der Küche und hielten Kriegsrat. Cohen war durch die Geräusche aufgewacht und gesellte sich zu ihnen. Dorian erwähnte kurz, daß Cohen die alte Arline bis zu einer verfallenen Windmühle am Rande von Borvedam verfolgt hatte. Sie schien dort zu wohnen. Da sie sich von einer ermüdenden Beobachtung der Windmühle nichts versprachen, hatte Dorian Cohen zurückbeordert. Es genügte vorerst, zu wissen, wo man Arline finden konnte.
    Nach dieser kurzen Erklärung erzählte Chapman sein unheimliches Erlebnis im Reich der Rattenkönigin Jenny. Alle waren beeindruckt.
    »In Borvedam wird sich bald einiges tun«, schloß Chapman. »Ratten-Jenny wird es nicht so ohne weiteres hinnehmen, daß Anselm ihre Liebe verschmäht hat. Ich habe sie beobachtet. Sie sinnt auf Rache. Erinnert ihr euch noch, was Arline für den Fall prophezeite, wenn der geliebte Mann Jenny enttäuscht?«
    »Nur zu gut«, sagte Coco schaudernd. »Arline sagte, daß Jenny dann die Ratten auf die Bewohner von Borvedam loslassen würde. Und ich glaube nicht, daß sie übertrieben hat.«
    »Nein, in diesem Punkt dürfte Arline die Wahrheit gesprochen haben«, stimmte Dorian düster zu. »Arline hat diese Entwicklung ziemlich exakt vorausgesehen. Wir müssen mit einer Rattenplage rechnen.«
    »Es wäre furchtbar, wenn all die Millionen Ratten plötzlich aus ihren Löchern kriechen und …« Coco sprach nicht zu Ende. Alle hatten genügend Fantasie, sich die kommenden Schrecken auszumalen.
    »Allein können wir nichts unternehmen, um dieser drohenden Gefahr Herr zu werden«, sagte Marvin Cohen. »Das übersteigt einfach unsere Möglichkeiten.«
    »Du hast recht«, pflichtete ihm Dorian bei. »Wir müssen die zuständigen Behörden warnen. Ich werde mich sofort mit Kommissar Rejnbrink in Verbindung setzen. Ich habe mir klugerweise im Präsidium seine Privatnummer geben lassen.«
    »Du bist doch nicht so naiv zu glauben, daß er dir die Geschichte mit Ratten-Jenny abnimmt«, meinte Cohen spöttisch.
    »Wer weiß, vielleicht doch. Aber wie dem auch sei, ich muß ihn warnen, um mir später keine Vorwürfe machen zu müssen.«
    »Und was ist mit Anselm?« wollte Cohen wissen.
    »Um den kümmern wir uns schon noch. Die Sicherheit der Borvedamer ist vorrangig.«

    Dorian hatte um zehn Uhr einen Termin mit Kommissar Pit Rejnbrink und war im Taxi zum Polizeikommissariat von Borvedam gefahren. Marvin Cohen hatte den Auftrag erhalten, zur Windmühle hinauszufahren und Arline um jeden Preis herbeizuschaffen. Dorian hoffte, daß sie von der Alten erfahren konnten, was gegen die Ratten zu tun war. Cohen war mit dem VW bereits unterwegs. Donald Chapman war bei ihm.
    Da Dorian mit dem Taxi gefahren war, stand Coco der zweite Leihwagen zur Verfügung. Sie wollte einige Besorgungen erledigen und hatte sich deshalb eine Einkaufsliste zusammengestellt. Um selbst für eine längere Belagerung durch die Ratten gewappnet zu sein, wollte sie im Haus einen größeren Vorrat an Lebensmitteln aufstapeln. Auch Rattengift und Fallen standen auf ihrer

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