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024 - Irrfahrt der Skelette

024 - Irrfahrt der Skelette

Titel: 024 - Irrfahrt der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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fotografiert. Eine
ganze Menge Bilder. Vielleicht habe ich die Skelette unbewußt berührt. Ich
glaube sogar, daß es so war ... «
    Chantelles Augen fielen auf die riesige, fremdartige Muschel, die
ihr mit einem mal wie ein gefährlicher Fremdkörper ins Auge fiel.
    »Und diese Muschel dort... hängt es vielleicht mit ihr zusammen?«
    »Vielleicht auch damit. Ich werde sie ins Meer werfen. Aber du
darfst nicht in meine Nähe kommen.«
    Chantelles Augen hüllten sich mit Tränen, während gleichzeitig
Angst und Entsetzen, Verwirrung und Ratlosigkeit ihr Bewußtsein erfüllten.
    »Ich möchte dir zu gern helfen, Ryan«, schluchzte sie. Wie
erstarrt stand sie auf der untersten Stufe der Treppe und wagte nicht, auch nur
noch einen einzigen Schritt nach vom zu gehen.
    Die Verwandlung Ryans schritt sichtlich fort. Auf den breiten,
muskulösen braunen Schultern zeigten sich bereits weiße, mattschimmernde
Flecken, der bloße Knochen, über dem die Haut und das Fleisch auf unheimliche
Weise zu Nichts wurden ...
    Draußen war der Wind inzwischen stärker geworden. Die Gewitterfront
näherte sich rascher, als Ryan Sanders erwartet hatte. Die Segel schlugen.
    "Ich muß noch mal nach dem Kurs sehen und unter Umständen die
Sturmsegel setzen, Chantelle«, sagte er zärtlich.
    Er schien die Ruhe selbst. Aber an seinen Bewegungen erkannte sie,
daß in Wirklichkeit ein Vulkan in seinem Innern brodelte und seine Nervosität merklich
zunahm. In seinen Augen flackerte ein merkwürdiges Licht. Und Chantelle
erschrak.
    Vielleicht
werde ich nicht mehr lange durchhalten, Chantelle«, sagte er indem er nach der
riesigen Muschel griff, die ihr vorkam wie ein Ungeheuer aus jener fremden,
bedrohlichen Welt. »Ich werde das Schiff
    sturmtüchtig machen. Außerdem werde ich über Funk ein Notsignal
abstrahlen und werde es auf Dauerton schalten. Du kannst mit dem Gerät nicht
umgehen, nicht wahr?«
    »Nein « , erwiderte
sie mit schwacher Stimme, und alles kam ihr vor wie ein düsterer Traum.
    »Falls etwas schiefgehen sollte: wo das Ölzeug und die
Schwimmwesten liegen, weißt du?«
    »Ja.«         ,
    »Signalraketen, Anti-Hai-Mittel?«
    »Weiß ich alles.«
    »Das ist gut. Ich rechne nicht mit einer bedrohlichen Situation.
Aber wie ich mich fühle, kann es nicht mehr lange dauern mit mir.«
    Breite, blanke Knochen zeigten sich bereits zwischen seinen
Schulterblättern.
    Das Fleisch verschwand einfach. Es löste sich nicht ab, faulte
nicht... nein, es war einfach nicht mehr da, wurde zu Luft... zu Nichts ...
    »Und nun geh zur Seite! Ich möchte an dir vorbei. Geh am besten
hinaus auf Deck, irgendwo hinter einen Mast, einen Deckaufbau, wo ich dich
nicht sehen muß, oder wo du meinen Anblick nicht ertragen mußt.«
    »Es muß doch irgendeine Hilfe geben«, sagte sie matt.
    »Welche, Chantelle?«
    In diesen beiden Worten lag die ganze Hilflosigkeit - das Ende.
Noch heute würde von Ryan Sanders nicht mehr als ein blankes Knochengerüst
übrigbleiben!
    Die Veränderung trat blitzartig auf. Sie kam so überraschend, daß
Chantelle sich kaum in Sicherheit bringen konnte.
    Ryan Sanders schleuderte das riesige Muschelgehäuse nach der
Geliebten!
    Chantelle. sah die Gefahr, duckte sich, und das scharfkantige
Muschelgehäuse, das sich unter Umständen wie ein Pfeil in ihre Schädeldecke gebohrt
hätte, verfehlte sie um Haaresbreite. Zischend sauste es über sie hinweg,
rutschte über die Planken und knallte gegen einen Mast.
    Wie von einer Tarantel gestochen wirbelte das hübsche Noumea-Mädchen
herum und starrte mit fiebernden Augen auf den Australier, der sich mit
ausgestreckten Armen auf sie stürzte.
    Ein Aufschrei kam über Chantelles bleiche, zitternde Lippen.
    Ryan Sanders war wahnsinnig geworden!
    Wie ein Irrer fegte er die Stufen hoch, war schneller als sie und
griff nach ihr!
    Sie setzte alles auf eine Karte. Es gab nichts mehr zu verlieren.
Vielleicht war alles schon zu spät. Die Berührung mit den Fingerspitzen auf
ihrer Haut konnte ausreichen, den tödlichen Keim auch auf ihren Körper zu
übertragen.
    Die Angst verlieh ihr Riesenkräfte. Als würden unsichtbare Fäden
ihre Arme in die Höhe ziehen, streckte sie die Glieder aus und rammte beide
Hände gegen Ryan Sanders’ Brust. Der Wahnwitzige torkelte, verlor das
Gleichgewicht und überschlug sich, als er die schmalen Treppenstufen
hinabstürzte.
    Chantelle nahm sich nicht die Zeit, festzustellen, was aus ihrer
Reaktion geworden war. Nur ein Gedanke erfüllte sie mit brennender

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