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0240 - An der Schwelle der Hölle

Titel: 0240 - An der Schwelle der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte es ihn beunruhigt, daß er seinen Auftrag nicht mehr ausführen konnte. Doch als er am Ende seiner Überlegungen anlangte, kam er zu der Oberzeugung, das sei unwesentlich. Falls nämlich Arctis tatsächlich zerstört worden wäre, hätte es weder ein normales noch ein höheres oder tieferes Energieniveau geben können. In einem solchen Falle müßte er längst tot sein. Da er aber noch lebte, existierte auch Arctis noch in seiner ursprünglichen Form.
    In anderer Hinsicht war Aino Uwanok weniger optimistisch. Er hielt es für sehr unwahrscheinlich daß ein Zufall sich wiederholte.
    Und seine Versetzung auf diese Ebene konnte nur ein Zufall gewesen sein. Folglich gab es keine Möglichkeit für ihn, auf das Normalniveau zurückzukehren.
    Er mußte sehen, wie er sich in den neuen Verhältnissen zurechtfand. Dabei hoffte er darauf, sein unbekannter Gegner würde ihm - freiwillig oder unfreiwillig - einige wichtige Hinweise geben können.
    Aino schrak aus seinen Überlegungen auf, als ein greller Lichtblitz seine Augen blendete.
    Gleich darauf brandete der Donner einer starken Explosion gegen die Außenmikrophone des Druckhelms. Eine Welle heißer Luft preßte den Oberleutnant gegen die Rückwand des Spaltes.
    Sekundenlang verließ ihn das Bewußtsein. Als er wieder zu sich kam, lag er auf dem Boden der Kluft. Nur die nachgiebige Beschaffenheit der Oberfläche hatte ihn gerettet.
    Erfüllt von unguten Gefühlen kletterte er nach oben. Dort schaute er einige Minuten fassungslos auf die Stelle, an der noch vor kurzem sein Gleiter gestanden hatte. Jetzt gab es dort nur noch einen schwarzen Fleck und viele glühende Trümmerstücke.
    Aino knirschte mit den Zähnen. Er hatte den Gegner unterschätzt. Sein Plan war gewesen, den Unbekannten zu einem Überfall auf das Fahrzeug zu provozieren. Eine Bombe der Art, wie sie gegen ihn verwendet worden war, hätte dem Gleiter nichts anhaben können. Danach wollte Aino den Fremden entweder schocken oder mit dem Psychostrahler beeinflussen.
    Der andere war jedoch klüger gewesen.
    Die Erkenntnis erbitterte Aino. Er fühlte sich versucht, aus der Deckung zu springen und es dem Unbekannten zu geben.
    Allerdings war er klug genug, diesem instinktiven Drang zu widerstehen. Sein Gleiter war zerstört. Aber vielleicht verleitete gerade das den Gegner dazu, sich aus seinem Versteck zu wagen.
    Er mußte doch annehmen, auch die Besatzung des Fahrzeuges vernichtet zu haben.
    Als sich aber nach einer halben Stunde immer noch nichts rührte revidierte Uwanok seine Meinung über den Fremden abermals.
    Dessen Verhalten ließ nur einen Schluß zu: Er hatte genau gewußt, daß Aino sich nicht in seinem Fahrzeug befand, sondern irgendwo auf sein Erscheinen wartete. Jetzt lag er seinerseits auf der Lauer, hoffend, daß Aino zuerst die Nerven verlor und aus der Deckung kroch.
    Der Offizier lachte, lautlos vor sich hin, als seine Überlegungen soweit gediehen waren. Er kannte seine Geduld. Seiner Meinung nach gab es kein intelligentes Wesen, das es darin mit ihm aufnehmen konnte. Er rutschte in eine etwas bequemere Lage. So würde er es lange genug aushalten, zumal er keine Schmerzen empfand.
    Drei Stunden vergingen ereignislos.
    Plötzlich vernahm Aino ein schlurfendes Geräusch, dem gleich darauf mehrfaches Klatschen folgte.
    Die hochempfindlichen Außenmikrophone seines Helmes waren ein unschätzbarer Vorteil gegenüber dem normalen Gehör. Aus den überdeutlich ankommenden Geräuschen schloß Aino, daß jemand ausgeglitten war und dabei unwillkürlich um sich geschlagen hatte, um wieder Halt zu finden.
    Er grinste. Seine Geduld hatte sich bezahlt gemacht. Der Unbekannte war früher aufgebrochen als er.
    Zweifellos wollte er sich vergewissern, daß Aino geflohen war.
    Das Geräusch hatte Uwanok verraten, wo der andere sich befand.
    Völlig lautlos schob er sich aus seinem Versteck heraus. Auf dem Bauch glitt er über die nachgiebige Substanz, wand sich um Vorsprünge herum, rollte über schmale Einschnitte.
    Als er am Rande einer Felsschulter ankam, sah er den anderen.
    Er bewegte sich kriechend über einen Bergsattel. Sein Ziel war offensichtlich eine Höhle in der gegenüberliegenden Wand.
    Im ersten Augenblick vermochte Aino vor Verblüffung keine Bewegung zu machen. Er wußte selbst nicht genau, was er erwartet hatte. Aber jedenfalls war er nicht auf den Anblick eines achtbeinigen Roboters gefaßt gewesen.
    Das Ding sah aus wie eine Schildkröte. Es war etwa einen Meter lang und auch fast so

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