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0240 - Das Schwert im Jadestein

0240 - Das Schwert im Jadestein

Titel: 0240 - Das Schwert im Jadestein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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daraus sprach.
    Unzusammenhängende Sätze plappernd, begannen sie, sich zu zerstreuen. Sie mußten erst ganz langsam zu sich selbst zurückfinden.
    Müde wischte sich der Parapsychologe den Schweiß aus dem Gesicht. Eine Schlacht war geschlagen. Aber der Krieg war noch nicht entschieden.
    Noch lange nicht.
    Professor Zamorra ahnte, daß der Feind bereits Schritte unternommen hatte, um zu dem unerforschten Plateau zu gelangen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er es erreichte. Wie… auf welchem Weg… das war uninteressant.
    Tief atmete Professor Zamorra durch. Die Zeit drängte. Hatte Amun-Re erst dieses seltsame Schwert Gwaiyur in seiner Gewalt, war es fast unmöglich, ihn zu besiegen. Zamorra war sich darüber im klaren, daß der Herrscher des Krakenthrones rücksichtslos jeden beseitigen würde, der sich ihm auf seinem Weg nach dem Schwert entgegenwerfen würde.
    Es galt, das Roraima-Plateau vor Amun-Re zu erreichen und sich selbst des Schwertes zu bemächtigen.
    Dann konnte man Amun-Re’s Macht herausfordern…
    ***
    »Die ›Santa Esmeralda‹ steht zu Ihren Diensten!« grinste der fette Mann mit der abgegriffenen Mütze, die sicher einmal einem Kapitän eines Ozean-Liners gehört hatte. Aus unerfindlichen Gründen war sie in die verfilzten Regenwälder im Süden von Guaya gelangt, um dort das Haupt eines heruntergekommenen Flußdampferkapitäns zu zieren.
    »Sie kennen das Roraima-Plateau!« lauerte Gonzales Morena.
    »Aber sicher!« grinste der andere breit. »Pancho Menardo ist der beste Kapitän auf dem Rio Concho, den es gibt. Fragen Sie die Leute, Señor, wenn Sie mir nicht glauben!« Selbstgefällig nahm der Kapitän einen Schluck aus der Brandyflasche, daß es gluckerte.
    Mit Inbrunst rülpsend stellte er die Flasche zurück auf den Tisch. Gonzales Morena sah, daß der Inhalt beträchtlich abgenommen hatte. Aber bei diesem Pancho Menardo schien der Alkohol keine besondere Wirkung zu zeigen.
    Im Aufträge des Amun-Re war Gonzales Morena unterwegs, um nach der besten Möglichkeit zu suchen, das Roraima-Plateau zu erreichen. Irgendwo in den Dschungeln, die den nördlichen Beginn des Amazonas-Beckens bilden, sollte es verborgen sein. Die Eingeborenen redeten über die »Teufelskanzlei«, wie das Plateau im Volksmund genannt wurde, nur im Flüsterton.
    Morena hatte in Erfahrung gebracht, daß der Rio Concho, der hier an der Siedlung mit dem hochtrabenden Namen »Nuova Madrida« träge vorbeifloß, an seinem Oberlauf das gesuchte Plateau fast berührte.
    Da Professor Zamorra und seine Mitkämpfer ganz sicher tot waren, bestand kein Grund zur Eile. Im Geiste malte sich Morena schon eine gemütliche Fahrt auf einem Flußdampfer aus.
    »Von Rio Concho sind es nur ungefähr anderthalb Tagesmärsche zum Plateau!« unterbrach Pancho Menardo die nur durch das summende Geräusch des Ventilators unterbrochene Stille. »Wir haben es sehr bequem auf der ›Santa Esmeralda‹…!«
    »Und der Preis?« wollte der ehemalige König der Waffenschieber von Caracas wissen. »Nennen Sie den Preis, Señor Capitano!«
    »Der Preis ist geradezu lächerlich, wenn Sie ihn mit der Beschwerlichkeit eines Fußmarsches durch den Dschungel vergleichen, amigo mio!« grinste Menardo. »Das Vergnügen kostet Sie…!«
    » Wir fahren nicht auf dem Fluß!« klirrte eine schneidende Stimme dazwischen. Pancho Menardos Augen weiteten sich unnatürlich, als er den ihm unbekannten Amun-Re wie einen Schatten in die schmuddelige Cantina von Nueva Madrida eintreten sah.
    »Valgame dios! - Gott steh mir bei!« keuchte er. »El diabolo! - Der Teufel!«
    » Quedo! - Still!« unterbrach ihn Morena. »Er ist kein Teufel. Aber ein Mann von hohem Wissen und Macht! Warum fahren wir nicht, o großer Meister?« wandte er sich fast kriecherisch an Amun-Re.
    »Weil es mir durch ewige Gesetze, deren Sinn ein sterblicher Mensch nie ergründen wird, für die Dauer von drei Monden verboten ist, fließendes Wasser in der Länge zu überqueren. Das bedeutet, daß ich den Fluß zwar überqueren kann, aber nicht stromauf oder stromab befahren!«
    »Aber Herr!« keuchte Gonzales Morena erschrocken. »Besitzest du nicht die Macht, dich über solche Dinge hinwegzusetzen? Oder«, wandte er ein, als er Amun-Re’s Kopfschütteln sah, »was würde passieren, wenn du es doch versuchen würdest!«
    »Das wage ich nicht!« stieß Amun-Re hervor. »Das wagt nur ein Narr!«
    Gonzales Morena schwieg erschrocken.
    »Ich will versuchen, es euch zu erklären!« sagte Amun-Re und

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