0240 - Das Schwert im Jadestein
allen Rohren feuern.
Der Parapsychologe wußte, was er zu tim hatte.
Mit einem Sprung war er an Don Emilio heran. Der Ju-Ju-Stab traf den Estanciero an den Schulterblättern.
Aber den Dämon im Inneren des wohlbeleibten Mannes traf er ins Leben. In jener anderen Welt war ein fürchterliches Aufkreischen zu hören, als der Dämon durch Zeit und Raum geschleudert wurde. Zurück in die verfluchte Dimension, aus der er gekommen war.
Professor Zamorra vergeudete keine Zeit. Er wußte, daß es nur einer kurzen Berührung bedurfte, um mit einem magischen Gegenstand einen Dämon oder Teufel zu vertreiben. Bevor die Dämonen in den anderen Körpern etwas bemerkten, waren noch drei von ihnen ausgetrieben.
»Ein Starker ist gekommen! Ein Starker trägt den Tod in unsere Reihen!« heulten die Dämonen.
»Wir sind verloren! Wir können uns nicht wehren!« kreischte einer der Voodoo-Geister des Ollam-onga. »Flieht! Laßt uns vor ihm fliehen!«
»Nein!« übertönte eine andere Stimme das Geschrei. »Wir müssen kämpfen. Wir müssen ihn besiegen!«
»Zu stark!« wimmerte es. »Er trägt den Stab der Macht. Und er führt ihn, wie ihn der Meister führte. Er ist unbesiegbar… !«
Während in jener für den menschlichen Geist nicht zu erfassenden Sphäre diese Worte durch den Raum hallten, wirbelte Professor Zamorra umher. Es gelang ihm noch, zwei der Peones zu berühren und die Dämonen aus ihrem Körper zu vertreiben.
Besinnungslos fielen die beiden Männer ins hohe Gras.
Die anderen Männer und die beiden Frauen wichen vor Professor Zamorra zurück. Die Dämonen in ihrem Inneren ließen die Peones die Gesichter zu grauenhaften Masken erstarren.
Erst wichen sie nur vor ihm zurück. Dann aber flohen sie.
Im gleichen Augenblick materialisierte erst R.B. Stanton, dann Michael Ullich. Beide ließen nach ihrem Auftauchen die Pfeile der Eleyiana einfach fallen. Ohne eine Spur zu hinterlassen, verschwanden sie im Nichts.
»Für uns gibt es hier nichts zu tun, Micha!« erkannte Roger B. Stanton die Situation. »Diesmal ist Professor Zamorra ein Dämonenjäger im wahrsten Sinne des Wortes.«
Er spielte mit diesen Worten auf den Umstand an, daß der Parapsychologe mit emporgehobenem Stab hinter den Peones herrannte, um ihre Körper zu berühren und damit die Dämonen zu vernichten.
»Sieht er nicht aus wie ein Dorfschulmeister, der die Lausejungen beim Äpfelklauen erwischt hat!« grinste Michael Ullich.
Beide konnten nicht ahnen, daß sich über dem Haupt des Parapsychologen bereits das Verderben zusammenbraute.
***
»Wir müssen ihn zugleich angreifen!« hörten sie Voodoo-Dämonen eine Stimme aus ihrem Kreis. »Er kann mit seinem Stab nicht überall sein. Wir müssen es riskieren, daß er einige von uns trifft! Aber am Schluß siegen wir doch!«
»Wir schließen ihn ein!« kamen andere Stimmen. »Wir versperren ihm den Weg!« - »Er darf nicht entkommen!«
»Schnell, Roger!« klang Ullichs helle Stimme. »Die kreisen Zamorra ein. Sie wollen ihn vernichten!«
»Und wie willst du…!« rief Stanton.
»… das verhindern!« konnte er als zweiten Teil des Satzes nur noch denken. Denn da rannte er schon hinter dem blonden Jungen her.
Mit beiden Händen griff Michael Ullich einen der Peones an den Schultern, um ihn zurückzureißen.
In diesem Augenblick schlug die Macht der Dämonen zu.
Der Junge fühlte sich von einer unsichtbaren Riesenfaust ergriffen und mehrere Meter beiseite geschleudert. Unsanft prallte er auf den weichen Waldboden.
»Caramba!« hörte er Stanton neben sich fluchen, dann ein erneutes Platschen. Auch der Südamerikaner war von den Dämonenkräften zurück geschleudert worden.
»Wenn ihr noch einige Minuten leben wollt, versucht keinen neuen Angriff!« hörten sie in ihrem Inneren die Stimme eines Dämons hecheln.
»Euer Tod kommt früh genug. Erst dieser, dem ihr helfen wolltet. Dann werdet ihr sterben. Nun seht, was wir mit eurem Freund machen!«
»Wir müssen es noch mal versuchen!« stöhnte Stanton und versuchte, sich zu erheben. Aber unsichtbare Ketten fesselten ihn an die Erde.
»Bleibt liegen und seht zu, wie er stirbt!« höhnte die Dämonenstimme.
Mit weit aufgerissenen Augen sahen sie, wie der Kreis um Professor Zamorra immer enger wurde.
Der Parapsychologe spürte die Kräfte des Bösen um sich. Verzweifelt suchte er einen Ausweg. Aber die Reihen der Gegner ließ keine Lücke.
»Durchbrechen!« schrie alles in seinem Inneren. »Durchbrechen!«
Jeder Muskel, jede Faser spannte
Weitere Kostenlose Bücher