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0240 - Vampir-Kosmetik

0240 - Vampir-Kosmetik

Titel: 0240 - Vampir-Kosmetik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rothaarige blieb stehen. »Möchten Sie auch eine normale Behandlung vornehmen lassen. Mr. Brutal?«
    Clive grinste. »Klar, aber später.«
    »Ganz wie Sie wünschen, Sir.«
    Brutal faßte das Mädchen wieder an. »Hören Sie mal, sind Sie denn für die Behandlung verantwortlich?«
    Die Rothaarige in dem engen hellgrünen Kittel lachte. »Nein, ich nicht, Mr. Brutal. Ich empfange die Gäste nur.«
    »Schade.«
    Das Lächeln des Girls wurde wissend. »Aber machen Sie sich nichts daraus. Vielleicht lerne ich es noch, und dann könnten wir uns miteinander beschäftigen.«
    »Na, das hoffe ich doch stark.«
    »Wenn Sie bitte weiterkommen möchten.«
    »Augenblick noch. Ist Miß Bella Benson denn nicht zu sprechen. Mein Freund teilte mir mit, daß ich mich an sie wenden könnte…«
    »Leider hat Miß Benson momentan zu tun, aber Sie werden sie bestimmt kennenlernen.«
    »Da freue ich…« Auf einmal sprach Clive Brutal nicht mehr weiter. Er strich über seine Augen, ließ die Hand wieder sinken, öffnete die Augen, schloß sie danach und starrte in die Richtung, wo ein großer Spiegel an der Wand hing.
    »Was haben Sie, Sir?« erkundigte sich die Rothaarige. Auf einmal klang ihre Stimme nicht mehr so freundlich.
    »Nichts, gar nichts…« Clive war völlig durcheinander. Das war ihm deutlich anzusehen.
    »Doch, Sie haben etwas, mein Lieber.« Jetzt ließ die Rothaarige nicht locker. »Sagen Sie es!«
    »Ach nein, es ist so dumm.«
    »Sagen Sie es trotzdem.« Die Rothaarige hatte eine so überzeugende Stimme, daß Clive nichts anderes übrigblieb, als eine Antwort zu geben. Er wand sich verlegen. »Wissen Sie, es ist so. Ich… ich schaute in den großen Spiegel hinein, sah mich da …«
    »Und?«
    Brutal hob die Schultern. Er fühlte sich unbehaglich. »Na ja, und da hätte ich Sie, wo Sie doch neben mir standen, eigentlich auch sehen müssen.«
    »Natürlich.«
    »Aber ich sah Sie nicht. Sie hatten kein Spiegelbild!«
    Für die Länge eines Lidschlages schien das Gesicht des Mädchens zu vereisen. Danach zauberte die Kleine wieder ihr Lächeln auf die Züge. »Sir!« sagte sie und legte jetzt vertrauensvoll einen Arm um die Schultern des Mannes, womit sie ihn gleichzeitig herumdrückte und in eine andere Richtung blicken ließ. »Da kann ich verstehen, daß Sie erschrocken waren und zu uns gekommen sind.«
    »Was hat das denn damit zu tun?«
    Das Mädchen senkte seine Stimme. »Sie brauchen wirklich eine Behandlung. Sogar eine Spezialbehandlung. Sie sind ja völlig überstreßt, mein Lieber. Wirklich.«
    Die Stimme und die Berührung lullten Clive ein. »Ja«, flüsterte er.
    »Eine Spezialbehandlung, die brauche ich tatsächlich.« Er schüttelte den Kopf. »Wie dumm von mir, das alles.«
    »So dürfen Sie auch nicht sprechen. Und vergessen Sie diesen Salon. Für gute Freunde haben wir etwas Besonderes.«
    »Das sagte man mir.«
    Die Rothaarige schaute kurz in die Runde. Sie wollte feststellen, ob jemand etwas bemerkt hatte. Das war nicht der Fall. Die einzelnen Kunden kümmerten sich nicht um den Nebenmann. Sie dachten zu sehr an sich selbst.
    Die Empfangsdame sah zu, daß der neue Kunde so rasch wie möglich den Raum durchquerte und an dessen Rückseite gelangte, wo sich abermals eine Tür befand. Auf dem Schild stand PRIVAT.
    »Was liegt dahinter?« fragte Brutal.
    »Sie werden den anderen Teil unseres Salons kennenlernen. Dort gibt es eine Sauna, einen Massageraum, ein Ruhezimmer, auch eine kleine Bar ohne Bio-Säfte, und Sie können dort auf jegliche Art und Weise Entspannung finden.« Das Mädchen holte einen Schlüssel aus der Tasche und öffnete die Tür. »Bitte, Sir!«
    Clive Brutal pfiff durch die Zähne, als er in den hinter der Tür liegenden Gang schaute. Das war eine andere Welt, die er betrat.
    Rotes Licht empfing ihn. Die Lampen waren an der Decke installiert und warfen ihren Schein auf einen weichen Teppich, in dem Clive Brutal fast bis zu den Knöcheln versank. Der Teppich besaß eine beige Farbe. Durch das auf ihn fallende rote Licht schimmerte er so, als wäre er mit einem hauchdünnen Blutfilm überstrichen worden.
    Einige Türen zweigten rechts und links des Ganges ab. Was sich dahinter verbarg, das wußte Clive Brutal nicht, er konnte nur raten, und seine Phantasie malte ihm da die tollsten Dinge aus. Bisher hatte er noch nie einen Schönheits-Salon betreten. Vor allen Dingen nicht so einen, der auch noch gewisse Dinge verbarg, die offiziell nie zugegeben wurden. Das war schon aufregend, und

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