Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0240 - Vampir-Kosmetik

0240 - Vampir-Kosmetik

Titel: 0240 - Vampir-Kosmetik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
mich, daß ich nicht zu Boden schlug, sondern auf den Füßen blieb und mich stolpernd voranbewegte, genau auf das Sitzmöbel in der Mitte des Raumes zu.
    Es folgte der Hieb in den Rücken. Er schleuderte mich voran, so daß ich seitlich gegen den Sessel krachte. Ohne es zu wollen, ächzte ich auf. Mein Kreuz half mir im Moment nichts. Es baumelte vor meiner Brust, während sich der weibliche Vampir in meinem Rücken befand.
    Und das nicht ohne Grund. Als ich ihn richtig erfaßte und mit meinem schmerzgepeinigten Gehirn wieder denken konnte, war es bereits zu spät. Da schleuderte mich die Bestie schon herum und drückte mich auf den leeren Sessel.
    Ich fiel hinein, spürte die weiche Unterlage und konnte mich trotzdem nicht konzentrieren, weil mich die verdammten Schmerzen so peinigten.
    Automatisch nahm ich die Arme hoch und legte sie auf die beiden Sessellehnen. Meine Gegnerin sah ich nur verschwommen.
    Sie stand vor mir, schwankte, drückte sich einmal vor, dann wieder zurück und drehte sich auch zur Seite,, Noch immer zuckte der Schmerz intervallweise durch mein Hirn, in den Ohren hatte ich ein taubes Gefühl, und ich hörte das Lachen der Bestie wie ein dumpfes Dröhnen.
    Ich hatte meinen Mund weit aufgerissen. Das Gesicht war verzerrt, mit ruhigem Atem wollte ich meinen Körper wieder unter Kontrolle bekommen und vor allen Dingen auch meine Bewegungen, denn noch immer kam ich mir vor wie gelähmt.
    Daß die Blutsaugerin verschwand, bekam ich nicht einmal mit.
    Zu sehr war ich mit mir selbst beschäftigt. Sie griff mich aus einem simplen Grund nicht an. Würde sich Bella Benson auf mich stürzen, hätte sie unweigerlich mein Kreuz berührt, und das wäre ihr Ende gewesen.
    Auf den widerlichen Trick kam ich allerdings nicht. Ich hatte nicht damit gerechnet, welche Trümpfe diese blutsaugende Bestie noch in der Hinterhand hielt, merkte es allerdings Sekunden später, als plötzlich aus den Sessellehnen zwei eiserne Reifen schossen und sich hart um meine Gelenke spannten.
    Ich war gefangen!
    Wäre, ich voll dagewesen, so hätte ich dies sofort mitbekommen, so dauerte es einige Zeit, bis mein schmerzgepeinigtes und malträtiertes Gehirn den Vorgang richtig erfassen und verarbeiten konnte.
    Dafür freute sich die Benson.
    Ich hörte ihr triumphierendes Kichern, sah sie aber nicht mehr.
    Dafür vernahm ich ihre Stimme. Wie durch einen dicken Filter gedämpft drang sie an meine Ohren.
    »Gute Reise, Oberinspektor!«
    Im nächsten Augenblick war alles anders…
    ***
    Bill Conolly verzog das Gesicht, als er die Fensterscheibe einschlug.
    Obwohl er um den Stein ein Tuch gewickelt hatte, ging dieser Vorgang nicht ohne Lärmbelästigung über die Bühne. Das Klirren drang zwar gedämpft an seine Ohren, doch in der Stille konnte es auch weiter entfernt zu hören gewesen sein.
    Bill hielt den Atem an.
    Sekundenlang stand er auf dem Sprung und lauschte, aber nichts rührte sich. Sein Einbruch schien tatsächlich von keinem gehört worden zu sein, und der Reporter atmete erst einmal tief durch, bevor er seinen Arm durch das Loch in der Scheibe schob. Er ging dabei sehr vorsichtig zu Werke, denn er wollte nicht, daß ihm scharfe Splitter die Haut aufrissen.
    Bill drehte seinen rechten Arm, fand einen Riegel und schob ihn hoch. Das Fenster war offen.
    Der Rest war kaum erwähnenswert.
    Mit der Geschmeidigkeit und Routine eines alten Einbrechers kletterte Bill Conolly durch die Fensteröffnung in das Haus.
    Wo er gelandet war, wußte er nicht, aber er nahm schon den typischen Geruch der Kosmetik wahr, der auch diesen vor ihm liegenden Raum schwängerte.
    Bill blieb für einen Moment stehen. Er ärgerte sich, daß er keine Taschenlampe bei sich hatte, deshalb mußte er sich auf das von draußen hereinfallende schwache Licht verlassen, in dem er nicht viel erkennen konnte.
    Doch seine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit, und er stellte fest, daß dieser Raum als Lager benutzt wurde, denn an den Wänden stapelten sich zahlreiche Kartons und flache Kisten. Dem Fenster gegenüber sah er eine Tür.
    Bill blieb vorsichtig, als er auf sie zuging, denn er wollte nicht stolpern. Und er hoffte, daß die Tür nicht verschlossen war. Als er die Klinke nach unten drückte, da spaltete schon ein Lächeln seine Lippen, denn die Tür war offen. Sie schwang ihm sogar geräuschlos entgegen, als er zog, und Bill spürte auch die Wärme, die sein Gesicht streichelte.
    Er gelangte in einen Raum, der ebenso dunkel war, aber nicht als Lagerzimmer

Weitere Kostenlose Bücher