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0241 - Der Dämonen-Schneider

0241 - Der Dämonen-Schneider

Titel: 0241 - Der Dämonen-Schneider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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überraschen lassen, zumal er nicht die Fähigkeit besaß, die Gedanken anderer zu lesen und daraus zu erkennen, in welcher Form sie ihn angreifen würden.
    Der Schneider sah aus dem Fenster. Zamorra war nicht mehr zu entdecken. Aber er war da, irgendwo in der Nähe…
    Vielleicht war es doch ein Fehler gewesen, sich um seine Gefährtin zu kümmern. Vielleicht hätte er vorher gründlicher planen und alle Möglichkeiten berechnen sollen. Sich absichern und schützen…
    Jetzt - mußte alles schnell gehen. So schnell, wie er das Geschehen eingeleitet hatte. Er mußte einen Schutzzauber wirken.
    Der Dämon murmelte eine Verwünschung. Die Kraft, die er für seine Verjüngung ausersehen hatte, würde wohl hierbei verbraucht werden…
    »Zamorra«, murmelte er. »Wenn ich dich doch töten könnte… oder in eine meiner Puppen verwandeln…«
    Aber war Zamorra dafür nicht zu stark?
    ***
    Auch Nicole, die Puppe, sah Zamorra, so wie er sie sah, aber nicht erkannte!
    Sie begann innerlich zu vibrieren. Zamorra und Bill standen vor dem Schaufenster, sahen sie an und deuteten auf sie! Fiel ihnen denn nichts auf? Bemerkten sie denn nicht, daß diese Schaufensterpuppe Nicole Duval war?
    Nicole verzweifelte innerlich. Es mußte doch eine Möglichkeit geben, sich bemerkbar zu machen! War Zamorra denn blind? Begriff er nichts? Mit ihren Gedanken schrie sie nach ihm. Er war doch schwach telepathisch begabt! Warum nahm er ihre Gedanken nicht wahr?
    Und sie konnte nicht einmal die Pupillen drehen!
    Damit war ihr Gesichtsfeld eingeschränkt! Sie sah, wie die beiden Freunde sich aus ihrem Gesichtskreis entfernten.
    Hatten sie etwas bemerkt?
    Dann mußten sie doch gleich den Laden betreten!
    Doch nichts dergleichen geschah. Die Türglocke klang nicht auf. Niemand betrat den Laden.
    Eine Welt brach für Nicole zusammen. Zamorra hatte die furchtbare Wahrheit nicht erkannt! Er ging einfach weiter, entfernte sich!
    Der Wagen, dachte sie. Der weiße Cadillac auf dem Parkplatz. Er war zu auffällig. Sie mußten ihn sehen. Vielleicht würden sie dann etwas merken. Denn die Ähnlichkeit der Puppe Nicole mit der lebenden Nicole war doch viel zu groß, um dann noch Zufall sein zu können.
    Ihre ganze Hoffnung setzte sie in diese letzte Chance, die sie noch besaß.
    Aber die Zeit verstrich, und kein Retter kam. Dafür kam der Dämonen-Schneider wieder. Er hatte etwas vor… !
    ***
    Zamorra hörte das Motorengeräusch und wirbelte herum. Da sah er den schwarzen Buick heranjagen.
    Gerade an dieser Stelle standen keine geparkten Fahrzeuge am Straßenrand. Auf eine Länge von zwanzig Metern trennte nichts Fahrbahn von Gehsteig außer der Bordsteinschwelle.
    Und die stellte für den Wagen kein Hindernis dar.
    Hinter den getönten Fenstern konnte Zamorra keine Einzelheiten erkennen, aber daß es sich um einen Unfall handelte, wollte er nicht glauben. Hier verlor niemand zufällig die Kontrolle über den Wagen. Das war eine gezielte Aktion.
    Sie galt ihm, Zamorra! Und auch seinem Freund Bill!
    Der Wagen sprang förmlich auf den breiten Bürgersteig. Aus den Augenwinkeln sah Zamorra, der abermals herumfuhr, daß die Nummernschilder verdeckt waren. Damit war der Fall klar. Der Parapsychologe gab Bill Fleming einen kräftigen Stoß. Zwischen ihnen sauste der Wagen hindurch. Bremsen kreischten, er schleuderte mit dem Heck herum und berührte Zamorra. Der Parapsychologe wurde gegen die Hauswand geschleudert. Seine Hüfte schmerzte, und er knickte rechts ein.
    Vor seinen Augen tanzten grellbunte Flecken. Nur mühsam konnte er seine Gedanken Zusammenhalten. Ein Dämonenangriff? Dann hätte ihn das Amulett gewarnt. Das hier war etwas völlig anderes. Eine Art Überfall, die er nicht begriff.
    Durch rote Schleier sah er, daß der Buick so stehenblieb, daß er jederzeit wieder starten und sich in den Verkehr einreihen konnte. Die Türen flogen auf. Zwei dunkel gekleidete Männer mit Sonnenbrillen sprangen heraus. Einer deutete auf Bill. Der andere wandte sich Zamorra zu.
    Der Meister des Übersinnlichen überwand seine Schwäche. Er richtete sich auf, bereit, den Gegner anzunehmen. Aber übergangslos starrte er in die schwarze Mündung einer Waffe.
    »Umdrehen! Hände an die Wand, Beine auseinander«, befahl der Dunkle.
    Bill prügelte sich derweil mit dem zweiten. Ein dritter Mann saß noch hinter dem Lenkrad.
    Zähneknirschend folgte Zamorra der Aufforderung des Bewaffneten. Es hatte keinen Zweck, wenn er sich hier erschießen ließ. Der Mann trat zu ihm, tastete

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