Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0241 - Der Dämonen-Schneider

0241 - Der Dämonen-Schneider

Titel: 0241 - Der Dämonen-Schneider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
sich einen Namen verschaffen, indem er Zamorra ausschaltete…
    Was ihm natürlich jetzt, wenn er sich nicht gerade sehr dumm anstellte, ein Leichtes sein würde.
    Zamorra wußte, daß er sehr, sehr vorsichtig sein mußte. Und er mußte herausfinden, wer sein Gegner war.
    Eine Spur war vielleicht der Gangster, den er erwischt hatte. Der mußte seinen Auftraggeber doch kennen. Selbst wenn er unter Hypnose stand, war Zamorra mit seinen schwachen Para-Kräften in der Lage, ihn auszuloten.
    Der Parapsychologe nickte langsam. Er würde sich darum kümmern. Zunächst aber mußte er feststellen, was mit Bill los war. Er beschloß, zum Krankenhaus zu fahren, sobald der Mietwagen bereit war.
    ***
    Der schwarze Buick wurde drei Kreuzungen weiter entdeckt. Der Fahrer hatte den Wagen so weit wie möglich zu zerstören versucht, ihn vor eine Hauswand gesetzt und in Brand gesteckt. Passanten hatten zwei Männer beobachtet, die durch einen Hinterhofeingang flüchteten, sie aber nicht verfolgt. Damit verliefen sich die Spuren.
    Der Buick wurde als ein vor drei Monaten in einer Kleinstadt in Ohio gestohlenes Fahrzeug erkannt. Wer die Diebe waren, war aber dort auch unbekannt.
    Sergeant Lew Carp, der diesen Fall in seinen Händen hielt, setzte den Verhafteten in den Verhörstuhl. Aber schon nach der ersten halben Stunde begann er zu ahnen, daß er aus diesem Mann nichts herausbekommen würde. Der schwieg eisern. Er sagte weder ja noch nein und ließ alles über sich ergehen.
    »Junge«, murmelte Carp. »Du bist auf frischer Tat ertappt worden. Für dich kann doch nichts mehr herausspringen. Warum erzählst du uns nicht, wer deine Komplizen und Auftraggeber sind? Warum wart ihr hinter dem silbernen Amulett her?«
    Doch der Gangster schwieg. Er nannte nicht einmal seinen Namen. Papiere trug er nicht bei sich - und zu Lew Carps Verblüffung waren seine Fingerabdrücke und sein Foto nicht registriert. Der Mann mußte also zum erstenmal auffällig geworden sein.
    Die Art des Überfalls aber trug Profi-Handschrift. Lew Carp verfiel ins Grübeln.
    »Schön, mein Junge. Du willst es nicht anders«, sagte er. »Dann beginnen wir eben mit der etwas härteren Tour…«
    Aber er bezweifelte, ob die kleinen Psycho-Tricks ihm bei diesem eisernen Schweiger helfen würden…
    ***
    Der Dämonen-Schneider schloß seinen Laden. Auch wenn es noch nicht an der Zeit war. Vor die Tür hängte er ein Hinweisschild, riegelte sorgfältig ab und ließ die Jalousien herunter, damit niemand mehr einen Blick durch die Schaufenster ins Innere des Ladens werfen konnte. Denn dort würden gleich Dinge geschehen, die für andere Menschen unbegreiflich waren.
    Der breite Ladentisch ließ sich nach dem Lösen einer Sperre mühelos bis zur Wand verschieben. Er sah nur äußerlich wuchtig und schwer aus und bestand aus einigen dünnen Spannplatten. So gewann der Dämon den Platz, den er brauchte.
    Er rollte einen großen Teppich aus, der handgeknüpft und mit einer großen Anzahl unterschiedlicher und komplizierter Zeichen bedeckt war. Sie alle so aufzuzeichnen, hätte mehrere Stunden gedauert. So aber war das Grundsätzliche vorbereitet.
    Der Dämon kauerte sich in das grellrot markierte Zentrum. Er begann sich auf das zu konzentrieren, was er plante. Um ihn begannen die verwirrenden Zeichen nacheinander zu glühen und zu strahlen. Funken sprühten, und ein leichter Schwefelgeruch breitete sich aus. Dann begann der Dämon dumpf klingende Worte zu murmeln.
    Die Luft flirrte wie in kochender Hitze. Doch es blieb kühl. Magische Energien formten sich und bewirkten einen gefährlichen Zauber.
    Er griff auch zu Nicole Duval. Doch bei ihr kam er nicht auf Anhieb durch! Da war eine Sperre, die ihn zurückstieß! Er konnte sich jetzt nicht darum kümmern, wenn er nicht die Kontrolle über seine Beschwörung verlieren wollte. So entzog er den anderen mehr Kraft.
    Es war die größte Anstrengung seit vielen Jahrzehnten, die er auf sich nahm.
    Aber er hoffte, daß sie sich lohnte. Denn er mußte sich gegen Zamorra absichem. Und dies war nun geschehen.
    Endlich löste er seine Konzentration. Er fühlte sich erschöpft, obgleich er seine Kräfte wieder aufgeladen hatte.
    Reglos blieb er noch eine Weile sitzen. Er sah zu der Puppe Nicole hinüber.
    Was mochte das für eine Sperre sein, die sich ihm widersetzte?
    »Ich glaube, meine liebe Nicole Duval, ich werde dich einer Spezialbehandlung unterziehen müssen«, verkündete er. »Das war das letzte Mal, daß du dich mir gesperrt hast.

Weitere Kostenlose Bücher