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0241 - Der Dämonen-Schneider

0241 - Der Dämonen-Schneider

Titel: 0241 - Der Dämonen-Schneider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Und so entstand jene Sperre, die verhinderte, daß jemand Nicoles Gedanken lesen konnte, und auch ein Hypnotiseur hatte es äußerst schwer, ihr seinen Willen aufzuzwingen. Das Training ging ihr mehr und mehr in Fleisch und Blut über, bis sie soweit war wie jetzt -daß sie die Sperre im Moment einer fremden Beeinflussung reflexartig, ohne es selbst zu merken, aufbaute. Wenn der Dämon jetzt versuchte, diesen Reflex gewaltsam zu zerstören, zerstörte er noch viel mehr.
    Doch das war ihm ja völlig egal. Worauf es ihm ankam, war das, was die Bewußtseinssperre ihm verwehren wollte: Nicoles Lebensenergie. Wenn er sie anzapfen wollte, war es ihm vollkommen egal, ob Nicoles Geist zerstört und sie eine lallende Idiotin war. Denn sie konnte ja nicht einmal lallen in ihrer erstarrten Puppen-Form.
    Nicole selbst war es weitaus weniger gleichgültig, was mit ihr geschah. Trotz der Hoffnungslosigkeit ihrer Situation hoffte sie immer noch. Sie hatte gelernt, daß es fast immer doch noch irgendeine Möglichkeit gab.
    Fast…
    Auf dieses »fast« setzte sie, um nicht allein durch ihr Puppen-Dasein den Verstand zu verlieren.
    Was konnte sie gegen den Angriff des Dämons tun?
    Nichts! Es gab keine Möglichkeit. Sie konnte nicht einmal feststellen, wann und wie er seinen Angriff begann, weil es ihr nicht möglich war, zu sehen, was er trieb.
    Eine einzige Möglichkeit blieb ihr noch. Sie konnte versuchen, das Amulett Zamorras zu rufen! Damit kam sie auf die gleiche Idee wie auch vorher schon Zamorra, nur dachte sie noch etwas weiter: er würde das Verschwinden des Amuletts natürlich sofort bemerken - und den Weg zu ihr finden! Oder zumindest würde das Amulett sich bemerkbar machen und ihm Nicoles Situation klarmachen!
    Warum war sie nicht vorhin schon auf diesen Gedanken gekommen, als Zamorra sie wohl vor dem Schaufenster nicht direkt erkannte? Da hatte sie nur nach ihm gerufen, nicht aber nach dem Amulett, das Gedanken weitaus eher aufnehmen konnte!
    Doch es war jetzt müßig, sich dafür Vorwürfe zu machen. Sie begann, nach dem Amulett zu rufen.
    Doch dann kam das Erschrecken.
    Sie bekam nur ganz kurz Kontakt. Es war so, als schaltet man eine Glühbirne ein, die im gleichen Moment durchbrennt.
    Dann war diese Verbindung tot.
    Die Kälte in Nicole wurde noch größer. Was war mit dem Amulett? Was war mit Zamorra?
    Niemand konnte es ihr sagen. Sie wußte nur, daß sie keine Verbindung mehr bekam. Auch diese Möglichkeit, um Hilfe zu rufen, wurde ihr genommen.
    Das Grauen nahm seinen Fortgang.
    Und da hörte sie hinter sich den Dämon herankommen.
    Wollte er jetzt beginnen, sie geistig zu zerbrechen?
    Es darf nicht sein, dachte sie. Er darf es nicht schaffen. Ich muß leben -überleben!
    Zamorra, wo bist du…
    ***
    Im gleichen Moment, in dem Rod Kidney Bills Stirn berührte, erloschen die sprühenden Funken. Die magische Energie, die den Historiker töten sollte, wurde kurz abgesaugt und verschwand. Gleichzeitig spürte der Dämon, daß das Amulett Zamorras, das er immer noch bei sich trug, ganz kurz ansprach.
    Wieder ein Ruf wie die beiden von vorhin - kurze Versuche, das Amulett zu aktivieren. Die Versuche waren zum Scheitern verurteilt. Dennoch reichten sie aus, die neutralisierte Zauberscheibe einmal ganz kurz erwachen zu lassen. Sehr kurz nur.
    Und dieses kurze Erwachen reichte aus, die tödlichen Funken zu löschen!
    Der Dämon zuckte wütend zurück.
    Bill Fleming, der wußte, daß es jetzt um sein Leben ging, gab sich einen heftigen Ruck und ließ sich zur anderen Seite aus dem Krankenbett fallen. Er brüllte auf, als die Schußwunde wieder aufriß.
    Der Dämon wieselte jetzt um das Bett herum. Er wollte das angefangene Werk zu Ende bringen, ehe die von Bills röhrendem Schrei alarmierten Schwester und Pfleger eintrafen. Doch Bill schaffte es, liegend eine Beinschere anzusetzen. Rod Kidney stürzte schwer. Bill versuchte, sich aufzurichten, aber er schaffte es nicht. Er trat nach dem Dämon. Der packte Bills Bein und zerrte den Historiker zu sich.
    Wieder glühten seine Fingerspitzen auf.
    Bill setzte sich zur Wehr. Aber mit nur einem Arm konnte er nicht viel ausrichten, zumal er noch unter den Nachwirkungen der Narkose litt. Seine Bewegungen waren zu langsam und kamen zu spät.
    Die Hand des Dämons näherte sich Bills Stirn.
    Da flog die Tür auf.
    »Mister Fleming?« fragte ein stämmiger Pfleger.
    Bill schrie wieder. Da sah der Pfleger den Dämon.
    »Was fällt Ihnen ein?« schrie er und stürmte ins Zimmer. Rod

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