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0241 - Der Dämonen-Schneider

0241 - Der Dämonen-Schneider

Titel: 0241 - Der Dämonen-Schneider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kidney war irritiert. Er wandte sich dem neuen Gegner zu. Doch der war schon über ihm, packte blitzschnell mit beiden Händen zu und riß Kidney von Bill, um ihn in eine Zimmerecke zu schleudern.
    »Vorsicht«, warnte Bill. »Der ist ein Killer und gefährlich!«
    »Das haben wir gleich«, knurrte der Pfleger. Er hechtete zu Bills Bett und drückte auf den Rufknopf. Draußen auf dem Gang leuchtete über der Zimmertür die rote Notlampe auf. Gleichzeitig ertönte der Summer.
    Kidney schnellte sich wieder hoch. Er sah von Bill zu dem Pfleger, dann zur Tür. Seine Augen funkelten.
    Dann sprang er.
    Der Pfleger wich blitzschnell zur Seite. Die Hand des Dämons streifte ihn. Funken sprühten. Der Pfleger schrie auf und landete seine Handkante im Nacken des Dämons. Kidney stürzte gegen das Bett und schob es vor sich her. Der Pfleger stöhnte und krümmte sich zusammen. Auf seiner rechten Schulter tanzten die Funken. Sie erloschen nur langsam, aber je länger sie brannten, desto schwächer wurde der Mann.
    Bill hatte sich inzwischen aufgerichtet. Mit dem gesunden Arm versetzte er Kidney einen schwungvollen Fausthieb, der den Dämon wiederum durch das Zimmer taumeln ließ. Das Waschbecken, gegen das er flog, brach unter der Belastung ab. Kidney stolperte wieder vorwärts.
    Im gleichen Moment tauchte Zamorra in der Tür auf!
    Mit einem Blick erfaßte er die Szene. Und er spürte sofort, daß Kidney ein Schwarzblütiger war.
    Er lief auf ihn zu.
    »Paß auf«, keuchte Bill. »Seine Hand…«
    Doch Kidney sah, daß er verloren hatte. Gegen noch einen Gegner kam er nicht so schnell an, und jeden Moment konnten weitere auftauchen. Zudem war dies hier Zamorra - und der durfte sein Amulett nicht wieder in die Hand bekommen! Kidney verwünschte seine Nachlässigkeit. Er hätte es irgendwo verbergen sollen.
    Er fuhr herum, stürmte zum Fenster und riß es auf.
    Zamorra handelte blitzschnell. Er griff nach dem abgebrochenen Waschbecken und wuchtete das schwere Porzellan hoch. Ein paar torkelnde Schritte vorwärts - und der Dämon breitete gerade die Arme aus! Zamorra sah Federn durch die Kleidung brechen.
    Kidney verwandelte sich in einen Vogel! Er versuchte, durch die Luft zu entkommen!
    Zamorra schleuderte das Waschbecken.
    Es traf den Dämon im Rücken. Er wurde aus dem Fenster getrieben, ehe die Umwandlung vollständig war. Mit einem röhrenden Schrei stürzte er in die Tiefe.
    Mit einem Sprung war Zamorra am Fenster. Er sah, wie Kidney sich im Fallen weiter verwandelte und Flatterbewegungen machte. Im letzten Moment schaffte er es, zum Vogel zu werden, aber da war es schon zu spät. Er konnte sich nur noch abbremsen, aber nicht mehr abfangen. Der schwarze Riesenvogel knallte auf den Rasen. Sechs Stockwerke waren hoch genug…
    Bill tauchte neben Zamorra auf. Er sah nach unten.
    »Der ist hin«, sagte er.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Wer weiß«, sagte er. »Warte, ich bin gleich wieder hier!«
    Er stürmte aus dem Zimmer, drängte sich durch Krankenschwestern und Ärzte, die ihn festhalten wollten, und stürmte über den Gang, dann die Treppe hinunter. Er rechnete mit allem und wollte dem Dämon so wenig Zeit wie möglich geben. Er glaubte nicht, daß Kidney tot war. Er konnte nur betäubt sein.
    Eine Treppe… noch eine… noch eine…
    Schließlich kam er unten an und hetzte durch die Eingangshalle zur Glastür. Er mußte einmal um das riesige Gebäude herum, weil der Vogeldämon auf der Rückseite aus dem Fenster gestürzt war.
    Das kostete Zeit.
    Und so sah Zamorra gerade noch eine dunkel gekleidete Gestalt davonlaufen. Sie hetzte über den Rasen bis zu einer drei Meter hohen Mauer, die das Krankenhausgrundstück einfriedete. Zamorra spurtete hinterher. Aber dann glitt der Dämon einfach durch die Mauer hindurch und verschwand. Zamorra machte einen Sprung, bekam auch den oberen Mauerrand zu fassen, aber dann schaffte er es doch nicht, sich festzuhalten. Seine aufgeschrammten Finger, die den Schmerz explosionsartig durch seinen ganzen Körper schauem ließen, verhinderten es.
    Wütend stand er da. Er hatte wieder einmal das Nachsehen. Der Dämon war entkommen.
    Zamorra war sicher, daß es der gleiche war, der das Attentat auf den Lift verübte. Und mit ziemlicher Sicherheit war er auch derselbe, der Zamorra das Amulett hatte entwenden lassen.
    Zu dumm, daß er das Gesicht nicht lange genug gesehen hatte, um es sich einprägen zu können. Und noch dümmer, daß ihm die Daten seiner EDV-Anlage im Château Montagne hier

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