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0241 - Der Dämonen-Schneider

0241 - Der Dämonen-Schneider

Titel: 0241 - Der Dämonen-Schneider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Bullen doch auch im Laden fertiggemacht statt auf der Straße! »Worauf habe ich mich nur eingelassen?« murmelte er. »Ich hätte Kidney erst gar nicht hereinlassen sollen! Dann wäre die Verräterin jetzt beseitigt, hier hätte es keinen großen Terror gegeben, und alles wäre in bester Ordnung! Dann wäre auch kein Licht mehr angewesen, das die Bullen erst mißtrauisch machte…«
    Er betrat den Laden und drückte die Tür hinter sich zu. Sie griff nicht ins zerstörte Schloß. Die Rolläden waren zersplittert. Wenn jetzt drinnen Licht gemacht wurde, konnte man durch die Zerstörungen hindurch sehen, was drinnen geschah.
    Gut, daß ich wenigstens so schlau war, kein Licht mehr einzuschalten, dachte der Schneider böse. Er stolperte durch den Laden. Zwar kannte er sich hier aus wie in seiner Westentasche, und der von draußen hereinfallende Lichtbalken schuf ein wenig Helligkeit, aber hier lag ein Körper im Weg. Einer? Zwei!
    Der zweite war Rod Kidney!
    Im ersten Moment packte den Schneider die Angst. War Zamorra hier aufgetaucht und hatte Kidney umgebracht? Dann aber ertastete er dessen Aura und wußte, daß Kidney nur bewußtlos war. Und kein Mensch außer dem Polizisten befand sich hier.
    Ich muß sie nach hinten schaffen, in die Werkstatt. Zwischentür zu, dann kann ich da Licht machen, dachte der Schneider und ging in den angrenzenden Arbeitsraum. »Verdammte Plackerei… nichts als Ärger hat man. Wie zum Teufel soll ich die zerstörte Außentür erklären? Die Polizei wird sich dafür interessieren und… ach, zur Hölle«, und er grinste böse.
    Er schob den Arbeitstisch mit der Nähmaschine zur Seite, klappte den Zuschneidetisch zusammen und schaffte somit Raum. Dann wandte er sich um, um die beiden Körper nach hier zu schaffen.
    Er erstarrte.
    Direkt vor ihm wuchs eine Gestalt aus der Dunkelheit. Etwas Kaltes berührte seine Brust.
    »Rühr dich nicht, Freundchen«, flüsterte jemand. »Oder ich knalle dich über den Haufen!«
    »Der Cop«, keuchte der Schneider erschrocken auf. »Du bist wieder wach?«
    »Richtig«, sagte Sergeant Carp. »Und jetzt machen wir Wachablösung.«
    Er zog die Pistole zurück, holte aus und schlug blitzschnell zu.
    Bewußtlos brach der Schneider zusammen.
    Sergeant Carp stieg über ihn hinweg und tastete nach dem Lichtschalter. Grelles Neonlicht flammte auf.
    »Und jetzt wollen wir doch mal sehen, was wir hier für Vögelchen haben«, knurrte Carp. »Wo ist denn Lewis geblieben?«
    ***
    Zamorra sah um sich herum das magische Feuer auflodem und fürchtete schon, in der Falle hängenzubleiben. Aber dann fühlte er einen furchtbaren Schlag im Rücken. Eine unsichtbare Titanenfaust fegte ihn durch den kurzen Flur, ließ ihn die drei anderen Männer mitreißen und schmetterte ihn gegen die gegenüberliegende Korridorwand draußen. Er versuchte, sich mit den Armen festzuhalten, aber der Aufprall brach sie ihm fast. Hart prallte er gegen die Wand und sah Sterne. Und in seinem Rücken breitete sich eine gnadenlose Hitze aus.
    Er sah den Feuerschein.
    Sein Rücken brannte!
    Sofort ließ er sich auf den Boden fallen, rollte sich herum und schaffte es, die Flammen zu löschen. Das war der Moment, in dem der Lift zwei weitere Polizisten ausspie.
    Die beiden anderen starrten entsetzt in die Wohnung, die ein flammendes Inferno sein mußte, dem grellen Lichtschein nach. Aber dann sank das magische Feuer wieder in sich zusammen.
    »Alles okay«, sagte Bill Fleming. »Hier draußen sind wir sicher. Aber die Wohnung darf vorerst keiner mehr betreten.«
    Zamorra richtete sich auf.
    »Sag mal«, brummte Bill. »Mußtest du mich so anrempeln? Auf die Weise heilt die Wunde nie zu. Hab’ doch mal ein Herz für Tiere!«
    »Was war das?« stöhnte einer der beiden Polizisten, der, den Zamorra aus dem Zimmer geschleudert hatte.
    »Glauben Sie jetzt an den faulen Zauber?« fragte der Meister des Übersinnlichen. »Bill, wie sehe ich aus?«
    Der Historiker schüttelte den Kopf. »Wie ein Huhn in der Bratröhre, möchte ich sagen. Du hast einen Verschleiß an Anzügen…«
    Zamorra riß sich die Jacke vom Körper und starrte sie an. Das Rückenteil war fast nur noch Asche. Das Hemd hatte die Flammen zwar gestoppt, diente aber höchstens noch als Putzlappen.
    »Hier ist nichts mehr zu holen«, sagte Zamorra, holte das Amulett aus der Tasche der ramponierten Jacke und hängte es sich um. Es war immer noch kalt und tot. »Lassen Sie die Wohnung versiegeln. Es ist besser, wenn vorläufig niemand

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