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0241 - Der Dämonen-Schneider

0241 - Der Dämonen-Schneider

Titel: 0241 - Der Dämonen-Schneider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Briefträger«, sagte Bill bissig. »Hier hat mal ein Hundebesitzer gewohnt.«
    »Bill! Du hast heuer einen Hang zum Makabren«, wies Zamorra ihn zurecht. »Du hast schon bessere Scherze gemacht. Die von heute sind verdammt schlecht.«
    Der Historiker biß sich auf die Lippen. »Entschuldige. Aber ich habe momentan ein schwaches Nervenkostüm.«
    Zamorra betrat das Wohnzimmer. Nichts geschah, auch nicht, als die beiden Polizisten ihm folgten. Sie steckten ihre Waffen wieder ein. Der zweite sprach in sein Walkie-Talkie und forderte Verstärkung an.
    »Bevor Sie fragen«, sagte Zamorra und trat an das zerstörte Fenster. »Da ist einer von den beiden Gangstem hinausgeflogen. Sehen Sie mich nicht so groß an - ich war’s nicht. Es war dieselbe Kraft, die den anderen skelettiert hat.«
    »Was für eine Kraft?«
    »Zauber«, sagte Zamorra und sah durch das Fenster nach unten.
    »Muß ein mächtig fauler Zauber sein«, grollte der Beamte hinter ihm. »Hoffentlich wollen Sie mir keinen Bären aufbinden, Mister.«
    Zamorra schwindelte es. Vierzehn Stockwerke! Das waren fast vierzig Meter! Die Dunkelheit verbarg den Blick auf das, was von dem Ganoven Stakowsky übriggeblieben war. Schön, er war ein mieser Gangster gewesen, der die Seele seiner Großmutter dem Teufel verkaufte, aber dieses Ende hatte Zamorra ihm nicht gewünscht. Auch nicht Mills.
    Er fragte sich, was geschehen wäre, wenn er und Bill als erste die Wohnung betreten hätten.
    Vielleicht hätte er die schwarze Magie wahrnehmen können und wäre vor der magischen Falle gewarnt worden. Vielleicht aber auch nicht. Dann läge jetzt er zerschmettert unten, und Bill als zertrümmertes Skelett im Flur…
    Nicole! Wieder mußte er an sie denken. Etwas in ihm verkrampfte sich. Was war mit Nicole? Wo befand sie sich?
    Er drehte sich um und sah sich im Zimmer um. Da lag etwas auf dem Tisch!
    Das Amulett!
    Zamorra erstarrte förmlich. Auf diesem Tisch hatte sich der skelettierte, brennende Mills gewälzt! Warum hatte das Amulett nicht eingegriffen? Sonst wurde es doch von sich aus aktiv, wenn es schwarze Magie spürte!
    Diesmal aber nicht!
    Zamorra ging auf den Tisch zu, nahm das Amulett in die Hand. Die beiden Polizisten sahen es.
    »Was machen Sie da?«
    »Es ist sein Eigentum«, warf Bill von der Tür her ein.
    Bevor jemand einschreiten konnte, war die silberne Scheibe in Zamorras Tasche verschwunden. Es fühlte sich tot an. Er bekam keinen Kontakt. Immerhin war es schon mal ein Vorteil, daß es nicht zerstört war. Und Zamorras Verdacht bestätigte sich jetzt in jedem Punkt. Kidney war wirklich der Drahtzieher im Hintergrund.
    Wie hat er es geschafft, das Amulett unschädlich zu machen? fragte sich der Meister des Übersinnlichen.
    Da stellten seine Nackenhärchen sich auf.
    Gefahr! warnte eine innere Stimme.
    Er sah sich blitzschnell um. Versuchte, etwas zu spüren. Und da erkannte er es. Die Falle war längst nicht geknackt! Sie schlummerte nur, wohl weil der Dämon etwas anderes zu tun hatte! Jetzt aber konnte er sich jeden Moment wieder darum kümmern!
    Und sie alle steckten noch mitten drin in der Falle, wie zuvor Mills und Stakowsky! Auf das Amulett konnte Zamorra dabei nicht hoffen! Es reagierte nicht!
    »Raus!« brüllte er. »Sofort raus! Eine Falle! Todesgefahr!«
    Er packte den ihm am nächsten stehenden Polizisten, schleuderte ihn herum und katapultierte ihn zur Tür. Bill wich sofort aus. Der zweite Beamte zögerte nicht, sondern handelte sofort, schnellte sich aus dem Zimmer. Zamorra sprang ebenfalls.
    Da flammte des rot-blaue Licht auf und hüllte alles in seinen feurigen Schein.
    ***
    Der Dämonen-Schneider warf die Leiche des Polizisten auf den Beifahrersitz, stieg selbst ein und startete den Wagen. Es gefiel ihm gar nicht, daß sich hier alles auf offener Straße abspielte. Zwar waren keine Passanten zu sehen, die zufällig Zeugen des Geschehens werden konnten, aber wenn jemand aus dem Fenster sah…
    Wenn alle Spuren sorgfältig und restlos beseitigt wurden, ließ sich zwar nichts mehr beweisen, aber der Ärger war erst mal da. Das Gerede der Leute… man würde immer wachsam sein…
    »Ich werde das Geschäft aufgeben und mich anderswo niederlassen«, beschloß er und stellte den Wagen ein paar Straßen weiter ab. Dann kehrte er mißmutig zu seiner Werkstatt zurück.
    Natürlich stand die Tür sperrangelweit offen.
    Dieser Narr! dachte der Dämon zornig. Warum hat er sie nicht wenigstens angelehnt? Himmel und alle Engel, hätte er den zweiten

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