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0241 - Der Dämonen-Schneider

0241 - Der Dämonen-Schneider

Titel: 0241 - Der Dämonen-Schneider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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breche meine Zelte ab. An einem anderen Ort werde ich neu anfangen.«
    Er wußte, daß der Anfang, wie auch schon früher, schwer war. Es war zu auffällig, wenn er die vorhandenen »Puppen« mitnahm. Er würde sie vernichten und an seinem neuen Aufenthaltsort neu beginnen.
    Das sagte er Kidney.
    »Nun, du hättest wissen müssen, worauf du dich einließest, als du Zamorras Gefährtin schnapptest. Es ist wie eine Lawine. Du kannst nicht mehr zurück.«
    »Zum Teil durch deine Dummheit, Kidney«, zischte der Schneider.
    »Darüber wollen wir nicht diskutieren«, wehrte Kidney ab. »Wie machst du es?«
    »Das Haus wird abbrennen«, sagte der Schneider.
    »Das heißt, wir können diesen Bullen einfach hier liegenlassen. Er wird in den Flammen umkommen.«
    Der Dämonen-Schneider nickte. Er ging nach hinten und begann, einige Dinge zusammenzupacken. Gegenstände und Unterlagen, die für ihn wichtig waren. Zu wichtig, als daß er sie zurücklassen und den Flammen überlassen wollte.
    »Eigentlich«, sagte Kidney, »könntest du mit der Brandstiftung noch ein wenig warten. Wir haben doch die Falle für Zamorra… und ich bin sicher, daß er hierher kommen wird.«
    Der Schneider schüttelte den Kopf.
    »Ich habe keine Lust, auf diesen Zamorra zu warten und mir doch noch den Hals brechen zu lassen, bloß weil die Falle vielleicht doch nicht funktioniert. Ich verschwinde. Sollen andere versuchen, Zamorra umzubringen. Ich denke, es reicht, wenn seine Gefährtin umkommt. Das wird ein Warnschuß sein, den er sich merken wird.« Er schloß die schmale Aktenmappe. »So…«
    »Du hast wenig Vertrauen zu unserem Können«, sagte Kidney spöttisch.
    Der Schneider antwortete nicht.
    Es war der Moment, in dem die Polizeisirene aufklang. Kidney trat rasch an die Tür und schob sie einen Spalt weit auf, um hindurchzuspähen.
    »Ein Streifenwagen«, sagte er. »Er kommt hierher.«
    »Zur Hölle damit«, knurrte der Schneider erschrocken. »Vielleicht fährt er nur vorbei…«
    »Hast du einen Hinterausgang? Laß uns verschwinden«, sagte Kidney.
    Der Schneider schüttelte den Kopf. »Es gibt keinen. Verdammt, wir…«
    Er verstummte. Der Polizeiwagen stoppte genau dort, wo vorhin Carp anhielt. Die Türen flogen auf.
    »Das ist Zamorra!« stieß Kidney hervor. »Los, zurück in deine Werkstatt. Er ist da! Jetzt werden wir sehen, ob die Falle funktioniert!«
    »Wenn nicht, sind wir tot«, keuchte der Schneider. »Dann sitzen wir in der Falle…«
    Sie verschwanden in dem Arbeitsraum.
    Gerade noch rechtzeitig, bevor Professor Zamorra mit einem wuchtigen Fußtritt die Tür aufstieß…
    ***
    Der Streifenwagen mit Zamorra kam erheblich schneller am Ziel an als die Fahrzeuge, die von der Hauptwache aus starteten. Die dachten an einen Routinefall, bei dem schon alles erle digt war. Bei dem sie nur noch absperren und Spuren sichern mußten. Deshalb ließen sie es gemütlich angehen.
    Sonst wäre vielleicht einiges anders abgelaufen…
    Der Wagen stoppte. Zamorra und Bill sprangen ins Freie. »Drinnen brennt Licht«, stellte der Historiker fest. »Die Tür ist zerstört.«
    »Kein Wunder, Carp ist ja hier. Es wird einiges Durcheinander gegeben haben«, sagte Zamorra.
    Er rechnete nicht damit, jetzt noch einen Gegner vorzufinden. Ihm ging es nur um Nicole. Dennoch ließ er Vorsicht walten.
    Er stieß die Tür mit dem Fuß auf.
    Nichts geschah.
    Zamorra konzentrierte sich. Er versuchte, schwarzmagische Ausstrahlungen zu spüren. Plötzlich kam ihm der Laden wie eine Falle vor, zumal niemand auf das Auftreten der Tür reagierte.
    Niemand war drinnen? Das war doch unmöglich!
    Da sah Zamorra ein Beinpaar. Wer war das? Hatte Carp nicht so eine Hose und diese Schuhe getragen?
    Unwillkürlich beugte sich Zamorra vor, geriet ins Innere des Ladens - und wurde in eine grelle Wolke von zuckenden Blitzen gehüllt.
    Er schrie auf, wollte sich zurückwerfen, aber das klappte nicht. Wie das klebrige Netz einer Spinne hielten ihn die Blitze fest, zogen ihn ganz ins Innere. Fürchterlicher Schmerz durchraste ihn. Er schlug um sich, aber da war niemand, den er treffen konnte. Reine Magie streckte ihn nieder, zwang ihn zu Boden und fesselte ihn. Dennoch konnte er nicht erkennen, woher diese Magie kam.
    Eine Falle wie in Kidneys Wohnung! durchfuhr es ihn. Und ich Narr bin wie ein Anfänger hineingetappt. Ich hätte es mir doch denken müssen!
    Aber Bill Fleming war noch draußen, und der Fahrer des Polizeiwagens! Aber wie sollten sie ihm helfen?
    Auch das Amulett

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