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0241 - Der Pesthügel von Shanghai

0241 - Der Pesthügel von Shanghai

Titel: 0241 - Der Pesthügel von Shanghai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durchkämmten die Straßen, Gassen und Häuser. Sie ließen kaum etwas aus. Es wurden fünf Opiumhöhlen geschlossen, zwei Saunaclubs mit blutjungen Chinesinnen ebenfalls, aber von Suko und John Sinclair fand man keine Spur.
    Und niemand wollte etwas sagen.
    Die Chinesen schwiegen sowieso. Wenn sie nichts verraten wollten, konnte man sie mit glühenden Zangen foltern, sie würden keinen Laut von sich geben.
    Stunden dauerte die Razzia an. Die Nacht ging vorbei, ein Erfolg zeichnete sich nicht ab.
    Shao hatte nicht nach Hause gehen können, sondern war im Büro des Superintendenten geblieben, wo sie noch immer hoffte und zitterte, aber keinen greifbaren Erfolg präsentiert bekam.
    »Gehen Sie doch nach Hause«, sagte Sir James zu ihr, als sie am Morgen die achte Tasse Kaffee trank.
    Shao war eigensinnig. Sie schüttelte den Kopf und wollte bleiben.
    Dann erschien Glenda Perkins zum Dienst. Sie hatte von all dem nichts mitbekommen. Als sie erfuhr, was geschehen war, wurde sie totenblaß. Ein paar Minuten mußte sie sich setzen, und Shao erzählte mit leiser Stimme von der Entführung.
    »Und keine Spur?« fragte Glenda.
    »Nein.«
    Sir James, der ebenfalls übernächtigt aussah und zudem schwere Sorgenfalten im Gesicht kleben hatte, bat Glenda, ihm Magentabletten zu besorgen. Dazu trank er dieses kohlensäurefreie Wasser. Auf ein Frühstück wollte er verzichten, wie auch Shao.
    Doch Glenda schaffte es, die Chinesin dazu zu überreden, wenigstens ein wenig zu essen.
    Da stimmte sie schließlich zu. Glenda wollte in einer in der Nähe liegenden Cafeteria etwas holen.
    Kaum war sie verschwunden, als das Telefon auf dem Schreibtisch des Superintendenten klingelte. Bei jedem Schellen starrte Shao den Apparat wie hypnotisiert an. Sie wartete auf eine Nachricht, doch die Hoffnung hatte sie eigentlich schon längst aufgegeben, obwohl Sir James es noch einmal versuchen wollte, und zwar mit einer Überprüfung des Mafiafürsten Logan Costello.
    Er meldete sich mit barscher Stimme, nachdem er sich auf seinen Schreibtischstuhl hatte fallen lassen, sich danach jedoch kerzengerade hinsetzte, so daß auch Shao aufmerksam wurde. Sir James war so freundlich und schaltete den Lautsprecher ein, damit die Chinesin dem Gespräch folgen konnte.
    Was sie zu hören bekam, war brisant.
    Natürlich meldete sich der Anrufer nicht mit Namen. Er sagte zur Einführung: »Sie vermissen Ihre beiden Spezialisten?«
    Sir James schaltete sehr schnell. Durch einen Knopfdruck gab er so etwas wie Alarm, denn nun wurde eine Fangschaltung hergestellt, mit deren Hilfe es möglich war herauszubekommen, von wo der Anrufer telefonierte. Der Anrufer brauchte nur eine Weile zu sprechen. Und hinhalten wollte Sir James den Mann.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, erwiderte der Superintendent auf die Frage.
    Ein Zischen erklang, das sich bösartig anhörte. »Hören Sie, Powell, auf den Arm nehmen kann ich mich allein. Und ich bin auch über Fangschaltungen und deren Funktion informiert. Ich rufe Sie später noch einmal an. Aber ohne Fangschaltung.« Nach diesen Worten erklang das bekannte Knacken. Der Bursche hatte aufgelegt.
    Sir James ließ ebenfalls den Hörer fallen. Seine Stirn hatte er in Falten gelegt.
    Shao blickte ihn verständnislos an. »Weshalb haben Sie den Mann nicht weiterreden lassen?« erkundigte sie sich. »Dann hätten wir etwas über das Schicksal der beiden erfahren können…«
    Sir James winkte ab. »Er will noch einmal anrufen. Zudem habe ich das Gespräch nicht unterbrochen, sondern er.«
    »Trotzdem.« Shao schüttelte den Kopf. »Sie sollten versuchen, ihm keine Falle zu stellen.«
    »Das werde ich auch nicht.«
    Es begann die Wartezeit. Glenda Perkins erschien mit einer Tüte, die den Aufdruck der nahegelegenen Cafeteria trug. In Stichworten wurde die dunkelhaarige Sekretärin informiert.
    »Dann leben sie ja noch«, erklärte sie.
    »Das wollen wir auch schwer hoffen.« Sir James lächelte schmal, während Shao ernst blieb. Sie machte sich wegen ihres Freundes Suko sehr große Sorgen.
    Glenda packte ein paar Sandwiches aus. Sie besorgte Kaffee und war froh, daß Shao etwas aß.
    Dann meldete sich der Apparat zum zweitenmal. Sofort nahm Sir James ab. Den Lautsprecher hatte er nicht ausgeschaltet, die beiden Frauen konnten mithören. Wie er wurden auch sie enttäuscht, denn es meldete sich einer der Einsatzleiter, der sich nach dem Beginn der Aktion gegen den Mafiaboß Logan Costello erkundigte.
    »Verschieben Sie ihn«, erklärte Sir

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