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0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

Titel: 0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel bündelt neue Blüten
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in mehreren Tagen vernehmungsfähig.«
    Damit schien erwiesen zu sein, dass es sich wirklich um einen Unfall handelte, aber dieser Unfall kam den Gangstern so gelegen, dass ich trotz allem Zweifel hegte.
    Phil blieb zurück, um auf alle Fälle den Termin wahrzunehmen, während ich im Schweinstempo zur Morris Avenue fuhr.
    Mein Besuch galt Mrs. Challender.
    »Ich bin noch vollständig fertig vor Schreck und Aufregung«, jammerte die alte Dame. »Mrs. Coster war immer so geschickt, dass ich nie geglaubt hätte, es könne ihr so etwas passieren. Ich bin sicher, dass nur die Aufregung über den Tod ihres Mannes an dem Unglück die Schuld trägt. Vielleicht war es auch der starke Kaffee, den sie vorher getrunken hatte, aber das kann ich mir nicht so recht denken.«
    »Mrs. Coster hatte Kaffee getrunken?«, fragte ich ungläubig. »Hatte sie denn schon zu Mittag gegessen?«
    »Nein. Das Stew stand noch auf dem Feuer. Ich habe inzwischen ihre drei armen Würmer gefüttert und werde mich auch weiter um sie kümmern, bis ihre Mutter zurückkommt.«
    »Trank denn Mrs. Coster regelmäßig Kaffee?«
    »O nein. Das wäre viel zu teuer geworden. Es geschah nur, weil die Dame, die als Propagandistin an die Tür kam, sie so sehr drängte.«
    Unwillkürlich horchte ich auf.
    »Was war das für eine Dame?«
    »Sie kam von irgendeiner Kaffeefirma. Ich habe mich nicht darum gekümmert, von welcher. Sie sagte, es sei durchaus nicht nötig, dass man ihr eine Bestellung mitgebe. Sie sei nur dafür da, neue Kunden zu werben, und das könne sie am besten damit tun, dass sie von Tür zu Tür gehe und für die betreffenden Hausfrauen eine Tasse des konkurrenzlosen Getränks zubereite. Mrs. Coster ließ sich beschwatzen, trank eine Tasse und bestellte sogar ein halbes Pfund.«
    »Da muss doch die Verkäuferin ein Auftragsformular ausgefüllt haben«, meinte ich.
    »O nein. Sie notierte die Bestellung in ihr Notizbuch und ging weiter. Es war eine besonders nette Dame. Sie bestand sogar darauf, die Tasse, aus der Mrs. Coster getrunken hatte, abzuwaschen.«
    Ich bedankte mich für die freundliche Auskunft und klingelte eine Etage tiefer, aber dort war die nette Kaffee-Propagandistin nicht gewesen. Ich fragte nebenan. Niemand hatte den Versuch gemacht, Kaffee zu verkaufen, oder gar Proben auszugeben.
    Ein scheußlicher Verdacht stieg in mir auf. Von der nächsten-Telefonzelle aus rief ich das Lebanon-Hospital an und bekam 34 nach einigen Schwierigkeiten den Arzt an die Strippe, der Mrs. Coster behandelte.
    »Ich wäre Ihnen dankbar, Doktor, wenn Sie mir ausnahmsweise einmal eine telefonische Auskunft geben würden«, sagte ich. »Vor ungefähr einer Stunde wurde bei Ihnen eine Mrs. Esther Coster eingeliefert, die beim Fensterputzen auf den unter ihrer Wohnung liegenden Balkon gestürzt war.«
    »Ja, das stimmt. Die Frau hat mehrere Rippenbrüche und eine schwere Gehirnerschütterung erlitten.«
    »Haben Sie sonst noch etwas festgestellt, Doktor?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Wie mir gesagt wurde, hat sie einen plötzlichen Schwindelanfall erlitten. Haben Sie eine Erklärung dafür?«
    »Tja«, er zögerte einen Augenblick. »Können Sie vielleicht zu mir kommen? Ich möchte das nicht gern am Telefon erörtern.«
    »Gewiss, sofort.«
    Bis zu dem Lebanon-Krankenhaus brauchte ich nur zehn Minuten. Der Arzt prüfte meinen Ausweis und meinte.
    »Ich bin mir nicht recht klar, was die Bundespolizei mit diesem Fhll zu tun hat. Es sei denn, Sie stellen Nachforschungen über illegalen Verkauf von-Veronal an.«
    »Soll das heißen, dass Mrs. Coster Veronal geschluckt hatte?«
    »Ja. Das muss ungefähr zehn bis fünfzehn Minuten vor ihrem Sturz gewesen sein. Es ist die Ursache ihres plötzlichen Unwohlseins. Sie hat augenscheinlich zu viel davon genommen.«
    »Kann man Veronal auch in Kaffee nehmen und schmeckt man das darin nicht?«
    »Selbstverständlich kann man das. Wenn der Kaffee stark genug ist, so kommt der Geschmack nicht durch.«
    Jetzt glaubte ich Bescheid zu wissen. Jemand musste beobachtet haben, wie Mrs. Coster begann, ihre Fenster zu putzen, und dieser jemand hatte die Gelegenheit für günstig erachtet.
    Ich fuhr zurück zur Morris Avenue, nachdem ich mit dem Haftrichter telefoniert und ihm die Gründe auseinandergesetzt hatte, warum die Zeugin nicht erscheinen könne. Er sagte zu, die Verhandlung für zwei Wochen zu vertagen, forderte aber eine Stellungnahme des Arztes an, die ich ihm schnellstens zu schicken versprach.
    Eines war durch diesen

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