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0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

Titel: 0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel bündelt neue Blüten
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auf. Das hat die Praxis tausendfach erwiesen.«
    ***
    »Dieser Dr. Blackwood scheint ein komischer Vogel zu sein«, meinte ich während der Rückfahrt.
    »Und er hat ausgerechnet an eine einzige ausländische Stelle ein Exemplar seines Schriebs an die Bank, von England geschickt.«
    Phil grinste hinterhältig, und da ging auch mir eine Stalllaterne auf.
    »Das wäre der Höhepunkt von Frechheit«, sagte ich. »Ich kann mir nicht denken, dass ein Hersteller von falschen Banknoten einen ebenso abwegigen Humor hat, die Geschädigten auch noch dadurch zu verhöhnen, dass er ihnen haargenau erklärt, wie er sein Handwerk betreibt.«
    »Es brauchte nicht gerade Hohn zu sein, vielleicht will der Mann damit jeden Verdacht von sich ablenken. Niemand wird auf den Gedanken kommen, das gerade der Fälscher den dafür zuständigen Stellen Anleitungen gibt, wie man ihn erwischen könne.«
    »Ich halte die ganze Geschichte mit dem Buch für eine faule Ente«, antwortete ich. »Irgendjemand will sich wichtig machen. Dass er ein Exemplar an die Bank von England geschickt hat, ist leicht erklärlich. Schließlich ist sie , ja das bekannteste und berühmteste Geldinstitut der Welt.«
    »Trotzdem möchte ich mir diesen Dr. Blackwood unter die Lupe nehmen«, meinte mein Freund nachdenklich. »Der ganze Zauber gefällt mir nicht.«
    »Dann gib dir Mühe. Ich bezweifele aber, dass du den geheimnisvollen Dr. Blackwood jemals finden wirst.«
    Phil ließ sich nicht irre machen. Kaum waren wir wieder im Office angelangt, als er schon am Fernsprecher hing und sich mit unserer Zweigstelle in Brooklyn über Dr. Alphons Blackwood unterhielt.
    Währenddessen nahm ich mir die »Zwillinge« nochmals vor. Unsere Sachverständigen hatten festgestellt, dass die beiden Ausweise geschickt gefälscht worden waren. Man hatte zwar im Text ein paar grundlegende Fehler gemacht, die beweisen, dass kein Original-Ausweis als Muster Vorgelegen haben konnte, aber das Format, die Farbe und vor allem der Druck waren erstklassig nachgemacht.
    Ich nahm die beiden gewaltig in die Zange, aber sie blieben dabei, von diesen Ausweisen nichts zu wissen. Sie behaupteten frech, wir hätten die Ausweise in ihre Taschen praktiziert, um ihnen eines auszuwischen.
    Meine letzte Hoffnung war die dicke Wirtin der BEAUTY QUEEN Bar, die darüber Bescheid wissen musste und mir sicherlich auch die Adresse des Mädchens Annie würde geben können. Es kam jedoch anders.
    Die Wirtin hatte angeblich noch niemals von den »Zwillingen« gehört und behauptete, Annie sei am Vortag zum ersten Male in ihrem Lokal gewesen. Sie wusste überhaupt nichts mehr und spielte die Gekränkte.
    ***
    Die-Verhandlungen gegen die beiden Gangster vor dem Haftrichter waren auf ein Uhr mittags festgesetzt und unsere einzige Zeugin, auf die wir uns verlassen konnten, war Mrs. Esther Coster. So glaubten wir wenigstens.
    Pünktlich um zwölf Uhr klingelte das Telefon. Es war Lieutenant Crosswing.
    »Ich habe eine schlechte Nachricht für Sie«, sagte er. »Wir werden in der heutigen Verhandlung gegen die beiden Gangster auf die Hauptbelastungszeugin verzichten müssen. Mrs. Esther Coster ist, wie ich soeben erfahre, vor einer halben Stunde beim Fensterputzen gestürzt. Nur der Umstand, dass sie auf den Balkon, der darunter befindlichen Wohnung fiel, hat sie es zu verdanken, dass sie mit dem Leben davonkam. Sie ist jedoch schwer verletzt und wurde mit dem Unfallwagen ins Krankenhaus gebracht.«
    »War sie allein in ihrer Wohnung, als das geschah?«, fragte ich sofort.
    »Nein. Bei ihr befand sich eine Nachbarin, eine fast siebzigjährige Frau, mit Namen Challender. Sie sagte bei der zuständigen Polizeistation aus, sie sei auf Ersuchen von Mrs. Coster herübergekommen, um sich um die Kinder zu kümmern, während die Hausfrau die Fenster putzte. Sie sei der Ansicht, Mrs. Coster müsse einen Schwindelanfall erlitten haben. Sie habe plötzlich zu schwanken begonnen und noch versucht, sich am Fensterkreuz festzuhalten.«
    »Ist diese Mrs. Challender in Ordnung?«, fragte ich.
    »Unbedingt. Sie ist eine in der ganzen Gegend geschätzte alte Dame, die außerdem durch einen vor mehreren Monaten erlittenen Schlaganfall teilweise gelähmt ist. Ich habe mich sofort nach ihr erkundigt, weil mir der gleiche Verdacht kam wie Ihnen.«
    »Wohin hat man Mrs. Coster gebracht?«
    »Ins Lebanon-Hospital in Bronx, aber Sie können sich die Mühe sparen. Der Arzt hat mir am Telefon erklärt, sie sei zwar nicht in Lebensgefahr, aber erst

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