0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

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Autoren: Der Teufel bündelt neue Blüten

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wäre.«
    »Lass sehen.«
    Ich beugte mich über die aufgeschlagene Seite des Manuskriptes auf der ein U in ein O abgeändert und das Wörtchen »mit« eingeflickt war.
    »Ich bin noch nicht einmal sicher, ob es der Verfasser selbst war, der diese Änderungen angebracht hat«, meinte ich. »Ich erinnere mich, in einer Druckerei Manuskripte gesehen zu haben, die ein Lektor korrigiert hatte. Er machte es auf die gleiche Weise. Außerdem ist hier das Zeichen für einen Absatz, der noch nachträglich angebracht werden sollte, und dieses Zeichen entspricht genau den Regeln, die für den Setzer maßgebend sind.«
    »Das wäre kein Beweis«, antwortete Phil. »Wahrscheinlich ist es nicht das erste Buch, dass dieser Blackwood veröffentlicht hat, und dann muss er ja die Spielregeln der Setzer und Drucker beherrschen.«
    Wir stritten noch eine Zeitlang, dann rief ich Further an.
    »Es tut mir leid, Sie noch einmal mit dieser üblen Angelegenheit belästigen zu müssen«, sagte ich. »Wer hat die handschriftlichen Korrekturen in Dr. Blackwoods Manuskript angebracht?«
    »Er selbst natürlich. Bei uns ist nichts daran geändert worden.«
    »Hat Blackwood schon einmal ein Buch bei Ihnen veröffentlicht?«
    »Nein. Ich kannte ihn überhaupt nicht.«
    »Dann muss er das wohl bei einer anderen Druckerei getan haben. Jedenfalls sind die Korrekturen so angebracht, das man meinen könne, ein Redakteur hätte sie eingefügt.«
    »Ja, wirklich? Das ist mir gar nicht aufgefallen. Da würde ich mich an Ihrer Stelle einmal bei allen anderen Druckereien umtun.«
    »Das werden wir. Ich habe mir in den Kopf gesetzt, diesen Blackwood, der einen anderen Menschen um seiner eigenen Sicherheit willen bedenkenlos opferte, zu finden. Ich will ihn, wenn das überhaupt möglich ist, zur Rechenschaft ziehen. Seine Handlungsweise kann ich nur mit der eines Gangsters vergleichen. Ich fange an zu zweifeln, ob dieser Doktor wirklich der ist, für den er sich ausgegeben hat. Es könnte ja sein, dass seine Wissenschaft, wie er an einer Stelle des Buches andeutet, aus der Praxis herrührt.«
    »Was wollen Sie damit sagen, Mr. Cotton?«, war die erstaunte Antwort.
    »Ich habe die Idee, dass der sogenannte Dr. Blackwood vom Fach ist. Das heißt, dass er selbst sich als Falschmünzer betätigt hat oder sogar noch betätigt.«
    »Dürfte diese Idee nicht etwas weit hergeholt sein?«, zweifelte der Druckereibesitzer.
    »Schon manche weit her geholte Idee hat sich als richtig erwiesen, während das Nächsthegende sich als fauler Zauber herausstellte.«
    »Ich an Ihrer Stelle würde mir über diese Dinge den Kopf nicht zerbrechen«, sagte Further.
    »Ich zerbreche mir den Kopf darüber, wer drei Menschen ermordete. Und ich glaube, Mr. Further, dass das der Mühe wert ist. Ich zerbreche mir den Kopf darüber, wie ich den oder die Mörder zu fassen bekomme, und dabei scheint mir Dr. Blackwood eine bedeutungsvolle Rolle zu spielen. Er ist für mich der Schlüsselpunkt des ganzen Falles. Wenn ich ihn erst habe, so ist der Rest eine Kleinigkeit, und verlassen Sie sich drauf, Mr. Further, ich werde den Kerl kriegen.«
    ***
    »Da hast du reichlich renommiert«, lachte mein Freund, nachdem ich eingehängt hatte. »Hattest du eine besondere Absicht dabei?«
    »Nein, aber ich ärgerte mich über die Gleichgültigkeit dieses Further und über seine Versuche, sich von der ganzen Geschichte zu distanzieren und sich alles vom Hals zu schaffen.«
    »Was ich ihm, ehrlich gesagt, nicht verdenken kann. Er ist da in eine böse Sache hineingeschlittert und weiß heute noch nicht wie.«
    Um halb drei ließ uns Mr. High rufen, um uns mitzuteilen, Washington habe einen neuen Brandbrief der Bank of England bekommen.
    Man fing dort an, gewaltig nervös zu werden.
    »Empfehlen Sie den Herrschaften, auf keinen Fall noch ein paar Harrington herzuschicken. Wenn der Mann nicht so unvorsichtig gewesen wäre, und uns von seinen Entdeckungen benachrichtigt hätte, so wäre er nicht nur noch am Leben, sondern der ganze Fäll längst vergessen.«
    »Washington denkt genauso. Aber unsere lieben Vettern, sind sehr aufgeregt«, lächelte Mr. High. »Sie verlangen, dass wir die Kastanien aus dem Feuer holen. Vergessen Sie nicht, Jerry, dass die Falschmünzer augenscheinlich im Machtbereich der Vereinigten Staaten arbeiten. Wir sind also verpflichtet, sie matt zu setzen. Die englischen Behörden tun, .was sie können. Sie bemühen sich, die falschen Banknoten zu erkennen und aus dem Verkehr zu ziehen. Sie