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0242 - Das Rätsel des Sumpfplaneten

Titel: 0242 - Das Rätsel des Sumpfplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hütte. Fast der gesamte Boden war jetzt naß. Das heftige Gewitter schien sich unmittelbar über der Ansiedlung zu entladen.
    Doch so plötzlich, wie sich der Himmel bewölkt hatte, wurde es auch wieder hell. In der Ferne verstummte das Grollen des Donners.
    Die Gefangenen schwiegen noch immer. Die beiden Wächter vor dem Gebäude wurden abgelöst. Einer der beiden neu erschienenen Gleamors warf den Terranern achtlos einen Beutel mit eßbaren Pilzen zu. Redhorse teilte die kärgliche Ration unter der Besatzung der SJ-4C auf. Auch Mister Jefferson erhielt seinen Anteil. Als sie gegessen hatten, kam Loor Tan.
    Der Anführer der Gleamors trug einen der Strahlenkarabiner. In aufrechter Haltung kam er durch den Eingang ins Innere der Hütte, dabei jeder Wasserlache ausweichend.
    Redhorse beobachtete ihn stumm. Er wartete, was Loor Tan unternehmen würde. Der Gleamor überzeugte sich, daß ihm die beiden Wächter den Rücken deckten. Erst dann wandte er sich Redhorse zu.
    „Freite!" stieß er mit seiner hell klingenden Stimme hervor, die Redhorse fast an die eines Kindes erinnerte. „Freite terawei!"
    Redhorse hob die Schultern, um anzudeuten, daß er nicht verstand, was Loor Tan von ihm wollte.
    Loor Tan deutete auf die Pfützen innerhalb des Raumes, dann zeigte er abwechselnd zum Dach und auf die Wände. Schließlich machte er eine Bewegung, als wollte er die Hütte verlassen.
    „Hm!" machte Redhorse. „Er befürchtet offenbar, wir könnten fliehen. Durch den Regen scheint die Haltbarkeit der Wände geschwächt zu sein."
    Loor Tan formte mit den beiden Zeigefingern ein imaginäres Rechteck und streckte Redhorse eine Hand entgegen. Es war eine fordernde Geste.
    „Er will irgend etwas", brummte Surfat unwillig.
    „Ich glaube, ich verstehe ihn", sagte Redhorse. „Er möchte ein Papier, auf dem er uns etwas aufzeichnen kann. Leider haben wir nichts bei uns."
    Behutsam spreizte Redhorse seine Hände und hob sie Loor Tan entgegen. Er wollte nicht, daß der Gleamor seine Bewegungen falsch deutete und als Angriff auslegte.
    Loor Tan nickte stumm. Er zog ein spitzes Holzstück aus seinem Gürtel und ritzte damit einige Zeichen in den Boden.
    „Er will uns irgend etwas erklären", sagte Redhorse.
    Loor Tan zeichnete weiter. Schließlich erkannte Redhorse die Umrisse eines Gebildes, das offenbar eine Hütte darstellen sollte.
    Loor Tan kratzte fünf Strichmännchen in das Rechteck auf dem Boden und deutete auf die Besatzung der SJ-4C. „Verstanden", sagte Redhorse. Der Anführer des Eingeborenenstammes knurrte befriedigt. Er deutete auf die fünf Strichmännchen, blickte die Terraner nacheinander grimmig an und wischte die primitive Zeichnung wieder aus.
    „Das war deutlich genug, Sir", sagte Doutreval. „Er hat uns soeben klargemacht, daß wir sterben müssen."
    Redhorse hoffte, daß der Funker mit seinem Verdacht unrecht hatte. Er winkte Loor Tan zu und deutete auf das Holzstück.
    Bereitwillig überließ ihm der Gleamor den primitiven Schreibstift.
    „Kommen Sie zu uns, Chard". sagte Redhorse zu Bradon. „Wir wollen den Burschen mit Ihren Zeichenkünsten verblüffen."
    „Was soll ich malen, Sir - einen Sarg?" erkundigte sich Bradon ironisch.
    „Eine Space-Jet", erwiderte Redhorse unbeirrbar. „Und eine Gleamorsiedlung."
    Mit wenigen Strichen schuf Bradon eine Zeichnung auf dem Hüttenboden, die so deutlich war, daß Loor Tan auf Jeden Fall verstehen mußte, was sie darstellen sollte.
    Redhorse deutete zunächst auf sich und seine Begleiter und dann auf die gezeichnete Space-Jet.
    Loor Tan schüttelte heftig den Kopf. „Freite!" zischte er. „Neheite Dareita!"
    Ohne sich um die beiden Wächter oder Loor Tan zu kümmern, drohte Redhorse dem Gleamor-Häuptling mit seinen Fäusten. Mit den Füßen zerstörte er Bradons Skizze von der Ansiedlung der Eingeborenen.
    Loor Tans Reaktion kam ebenso spontan wie unerwartet. Der Gleamor brach in höhnisches Gelächter aus.
    „Besonders beeindruckt scheint er von unserer Vorstellung nicht zu sein", sagte Surfat trocken.
    „Offenbar können wir ihm keine Angst einjagen", meinte Redhorse. „Er weiß genau, daß er im Augenblick alle Trümpfe in den Händen hält. Er ist klüger, als ich angenommen habe."
    „Bestimmt hat er von unserer Intelligenz keine so hohe Meinung", befürchtete Gilliam.
    Da passierte das, womit Redhorse die ganze Zeit schon gerechnet hatte. Obwohl er darauf vorbereitet war, konnte er nicht schnell genug reagieren.
    Chard Bradon warf sich auf Loor

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