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0242 - Shengs Racheschwur

0242 - Shengs Racheschwur

Titel: 0242 - Shengs Racheschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aufgestoßen.
    Nicole sah Zamorra draußen frei in der Luft.
    Und im gleichen Moment stürzte er ab!
    ***
    In einer Reflexbewegung klammerte er sich an der Türschwelle fest. Er konnte gerade noch mit Knien und Fußspitzen verhindern, daß er schwer gegen die Hauswand schmetterte. Der Ruck in Händen und Armen zwar fürchterlich.
    Es war grotesk. Die magische Treppe war fort. Die Tür existierte noch. Da wußte Zamorra, daß der Dämon ihn beobachtete und mit ihm spielte. Er wollte ihn zermürben. Normalerweise hätte die Tür mit verschwinden müssen. Aber der Dämon wollte Zamorra wohl noch einen Hoffnungsschimmer zeigen, um ihn dann um so nachhaltiger zu zerstören.
    Warte, dachte er. Nicht mit mir! Er versuchte das Amulett zu aktivieren, doch es gelang ihm seltsamerweise nicht.
    Versagte es etwa schon wieder?
    Er gab sich einen Ruck, machte einen Klimmzug und arbeitete sich hoch. Sein ständiges Training kam ihm wieder einmal zugute. Mit ungeheurer Geschwindigkeit kam er in die Höhe, warf sich nach vom - und landete halb in einem Zimmer.
    Wenn der Dämon jetzt, in diesem Moment, die Tür verschwinden ließ…
    Aber er tat es nicht. Eiskalt ließ er Zamorra hereinkommen. Der Professor atmete schwer. Immerhin war es doch eine nicht geringe Kraftanstrengung gewesen.
    Sheng breitete die Arme aus.
    Eine Welle unfaßbarer Stärke und Sicherheit ging von dem Dämon aus. Zamorra fühlte, daß Sheng erst in den letzten Minuten so selbstsicher geworden war. Wäre er es schon früher gewesen, hätte er schneller und ganz anders zugeschlagen.
    Da erkannte Zamorra auch, was seinen Gegner so sicher machte.
    Nicole und Teri!
    Beide waren anscheinend nicht in der Lage, sich zu bewegen. Und der Dämon war mit Sicherheit bereit, sie sofort zu töten, wenn Zamorra ihm nicht gehorchte.
    »Was willst du?« fragte er.
    »Meine Rache«, sagte der Dämon.
    »Denkst du noch an Plutons Zauberbuch? Mir stand es zu! Doch du hast zugelassen, daß es vernichtet wurde… du und Ted Ewigk! Ihr wolltet sogar mich vernichten… sieh, was daraus geworden ist.«
    Er deutete auf seine Stirn. Darin funkelte der Dhyarra-Kristall. Doch damit hatte Zamorra gerechnet. Was ihn schockte, war sein eigener Kristall.
    In der Hand des Dämons!
    Damit konnte Sheng jetzt alles erreichen!
    Zamorra hob den Blaster wieder, richtete ihn auf Sheng. Er sprach kein Wort mehr. Es war zwecklos, mit Sheng Li-Nong zu diskutieren. In jedem anderen Fall wäre es ratsam gewesen, durch eine Diskussion Zeit zu gewinnen. Aber hier hatte es keinen Sinn. Es war niemand da, der zu Hilfe kommen konnte. Ted Ewigk war paralysiert, und er würde ohnehin nichts ausrichten können…
    Zamorra drückte ab.
    Doch nichts geschah.
    Das Amulett ließ ihn wieder einmal im Stich! Es schwieg, gab keine Energie ab. Somit war auch die Strahlwaffe nutzlos.
    »Ich will meine Rache«, fuhr Sheng ungerührt fort, als sei nichts geschehen. »Nein, hoffe nicht, daß ich dich töten werde. Das wäre vielleicht sogar schwierig. Man sagt, es gäbe Mächte, die über den Auserwählten wachen. Aber ich werde etwas anderes tun. Ich nehme dir deine Kraft, und deine Macht!«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen.
    Was wollte der Dämon damit sagen?
    Sheng lachte mit seinem Supergebiß.
    »Ich werde das Amulett an mich nehmen und zerstören«, verkündete er. »Und ich werde dir alles Wissen um magische Dinge und deine Para-Kräfte aus dem Gehirn brennen, so daß du ein ganz normaler Mensch bist… du wirst noch wissen, daß es uns Dämonen gibt, aber du wirst uns nie wieder bekämpfen können - weil du die Fähigkeiten nicht mehr besitzt und auch nicht das Wissen. Du wirst auch nicht mehr lernen können… nie mehr…«
    Der Dämon lachte.
    Der Dhyarra-Kristall in seiner Hand glomm auf.
    Zamorra spürte einen heftigen Ruck. Das Amulett wurde ihm aus der Hand gerissen. Gleichzeitig schnitt das Silberkettchen in seinen Nacken und riß. Das Amulett sauste auf den Dämon zu, der es geschickt auffing.
    Zamorra ballte die Fäuste. Was sollte er tun?
    Merlins Zauberspruch…
    Die Worte der Macht! Sie allein konnten Sheng jetzt - vielleicht - noch bezwingen!
    Doch er konnte sie nicht mehr aussprechen…
    ***
    Teri Rheken war nicht bewußtlos! Aber sie hatte schlagartig die Grenzen ihrer Macht erkannt. Sie brauchte Zeit, viel Zeit. Deshalb stellte sie sich »tot«. Sie ahnte, daß die Zeit nicht ausreichen würde, aber vielleicht bot sich ihr eine andere Chance, wenn sie nur lange genug wartete und niemand auf sie

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