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0242 - Shengs Racheschwur

0242 - Shengs Racheschwur

Titel: 0242 - Shengs Racheschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seiner Stirn glühte auf. Sheng wurde förmlich bis an die Wand geschleudert. Er versuchte ihn wieder zu blockieren, aber allein gelang es ihm nicht. Er wagte es nicht, weil er nicht den Verstand verlieren wollte.
    Aber ebensogut fühlte er, daß die sieben Zauberer ohne ihn, den Dämon mit seiner Kraft, dem Kristall ebenfalls nicht gewachsen waren.
    »Haltet ein!« schrie er. »Laßt ab von dem Kristall! Er tötet euch, auch ohne meinen Willen!«
    Sie antworteten ihm nicht. Sie waren eine geschlossene Einheit. Sieben Wesen, vor langer Zeit einmal menschlieh. Jetzt jedoch waren ihre Bewußtseine miteinander verschmolzen. Sie bildeten einen starken Block, und sie wollten über den Dhyarra-Kristall Macht gewinnen.
    Sheng wußte, daß es ihnen nicht gelingen würde.
    Aber er wollte sie auch nicht als Diener verlieren. Zu lange hatte er doch auf diese Chance gewartet!
    Aber er konnte nichts mehr machen. Sie jagten ihre Befehle bereits in den Kristall, wollten ihn zwingen, gegen seinen Träger vorzugehen.
    Sheng sah lange Flammenbahnen, die den Dhyarra verließen. Sie waren nicht wirklich vorhanden, aber er sah die verströmende Kraft in dieser Form. Sie schlug auf die sieben zurück.
    Sie schrien.
    Sheng konnte nichts mehr tun. Er konnte nur zusehen, wie sie unter den Gewalten, die sie nicht zu lenken vermochten, den Verstand verloren. Er sah flammenumloderte Schatten, und er wußte, daß es die Flammen des Wahnsinns waren.
    Es gab keinen Angriff mehr auf ihn, Sheng. Die sieben wußten nicht mehr, was sie taten. Sie waren Furien ohne Verstand, die nicht mehr erkannten, gegen wen sie vorgingen. In ihnen raste und tobte das Feuer. Sie waren für ihn verloren, aber sie waren für Sheng auch keine direkte Bedrohung mehr. Denn den Dyharra konnten sie jetzt erst recht nicht mehr kontrollieren. Es war fraglich, ob sie überhaupt noch von ihrer Existenz wußten.
    Etwas ging von ihnen aus, das Sheng Unbehagen einflößte. Es war der Wahnsinn der sieben. Dämonen und Irre hatten noch nie auf längere Zeit miteinander existieren können. Der Wahnsinn war wie ein Abwehrbann, der immer undurchdringlicher wurde, die Dämonen fernhielt.
    Sheng verzog das Gesicht. Er mußte sich etwas einfallen lassen. Denn da waren ja auch noch seine Gegner, mit denen er es zu tun hatte.
    Aber auch wenn er den großen Kristall im Moment nicht mehr benutzen konnte - es blieb ihm noch der kleine, der eigentlich Zamorra gehörte. Und Sheng beglückwünschte sich zu der Idee, diesen Dhyarra zu sich geholt zu haben.
    Auch damit war er Zamorra wahrscheinlich überlegen…
    ***
    Teri Rheken war bei vollem Bewußtsein, aber sie konnte sich weder rühren noch anderweitig bemerkbar machen. Und sie merkte auch sehr rasch, daß sie mit ihrer Druidenkraft nicht weit kam. Die seltsame Masse, von der sie umgeben war, behinderte nicht nur die magischen Impulse, die von draußen kamen, sondern sie ließen auch nichts hinaus.
    Aber hinderten sie sie auch daran, im Innern wirksam zu werden?
    Teri wußte, daß sie es ausprobieren mußte. Sie konnte nicht nur alles Zamorra überlassen. Sie mußte tun, was in ihren Kräften stand, um ihm zu helfen.
    Vorsichtig begann sie damit, die Temperatur zu erhöhen. Sich selbst umgab sie mit einer dünnen Schutzschicht, als es in ihrem Gefängnis so warm wurde, daß es die Grenze des Erträglichen überschritt. Das zehrte an ihren Kräften, aber sie ging lieber dieses Risiko ein, als zu verbrennen oder gefangen zu bleiben.
    Die Hitze stieg.
    Immer wieder versuchte sie, sich zu bewegen. Aber die Masse blieb steinhart und zäh. Ihr Schmelzpunkt mußte höher sein, als Teri annahm. Sie ahnte, daß es ihre Kräfte übersteigen würde, diesen Zylinder von innen zu schmelzen.
    Also versuchte sie es anders. Sie setzte ihre Kraft nicht mehr ein, um die durchsichtige Masse in ihrer gesamten Ausbreitung zu erhitzen, sondern konzentrierte sich darauf, mit entsprechend mehr Energie die Gegend um ihren linken Unterarm aufzuweichen.
    Zentimeter um Zentimeter gewann sie Bewegungsfreiheit. Die Masse schmolz nicht richtig, aber sie wurde zumindest so weich, daß Teri sich dagegenstemmen und die Lage des Arms verändern konnte. Immer näher kam ihre Hand der Außenfläche.
    Und durchstieß sie!
    Im gleichen Moment hatte sie wieder Kontakt zur Außenwelt! Und jetzt brauchte sie keine Vorsicht mehr walten zu lassen. Rasch kühlte das Innere ihres Gefängnisses wieder ab, sie löschte den Schutzfilm um ihren Körper und leitete jetzt ihre gesamte Energie

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