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0242 - Werwolf-Terror in Soho

0242 - Werwolf-Terror in Soho

Titel: 0242 - Werwolf-Terror in Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und ich setzte mich auch in diese Richtung hin in Bewegung.
    Schritt für Schritt schlich ich voran. Hinter mir verschwammen die Umrisse des Rolls noch mehr, bis sie schließlich nicht mehr zu sehen waren.
    Das Knurren nahm an Stärke zu.
    Es wurde zu einer Drohung, einer Warnung, sich nicht mehr weiter zu nähern.
    Ich hielt noch immer die Beretta fest. Natürlich hätte ich aufs Geradewohl in den Nebel hineinfeuern können, aber das wollte ich nicht. Keine Treffer dem Zufall überlassen, sondern selbst etwas erreichen.
    Meine Schritte waren so gut wie nicht zu hören. Dennoch ging ich davon aus, daß mich der Werwolf bemerkte. Wenn er mich vielleicht nicht sah, dann witterte er mich.
    Auch ich starrte in den Nebel. Ich suchte nach Anzeichen, nach einem Augenpaar, das kalt, gelb und tödlich wie zwei verwaschen wirkende Sterne zu sehen war.
    Als mich die Arme der Büsche fast berührten, blieb ich stehen. Ich spürte in Höhe der Knie einen Druck gegen den Stoff der Hose. Es waren die feuchten, kahlen Zweige des den Parkplatz abtrennenden Buschs, die mich berührten.
    War er noch da?
    Ja, er steckte weiterhin vor mir und hielt sich in Deckung. Aber ich vernahm die Laute, das schwere Hecheln, vermischt mit einem bösen Knurren.
    Er lauerte…
    Und er sprang!
    Ein gewaltiger Satz brachte ihn über die Büsche hinweg. Mit einem Teil des Körpers streifte er noch die harten Zweige, ich hörte ihr Brechen und zog den Kopf ein, während ich mich gleichzeitig zur Seite warf, um eine bessere Schußposition zu bekommen.
    Neben mir klatschte die Bestie zu Boden.
    Ich kreiselte herum.
    Wir befanden uns jetzt so nahe voreinander, daß wir uns trotz des Nebels erkennen konnten.
    Ein Mensch war in den letzten Minuten zum Werwolf geworden, doch die Verwandlung war noch nicht völlig abgeschlossen. Er befand sich in einem Übergangsstadium, wobei die Bestie in ihm stärker zum Durchbruch gekommen war, das hatte auch der plötzliche Angriff auf mich bewiesen. Von seinem menschlichen Kopf war kaum etwas zu erkennen. Überall sproß bereits das Fell. Lange, weiche Haare, die aus den Wangen drangen und sich im schwachen Wind bewegten.
    Auch das Kinn und die Nase waren längst weiter vorgeschoben.
    Sie hatten sich zur Wolfsschnauze entwickelt. Die Zähne der Bestie waren um das Doppelte gewachsen. An ihren Enden liefen sie spitz zu.
    Ein gefährliches Wesen, das sich in einem mordgierigen Zwischenstadium befand.
    Anscheinend wußte es nicht, was es machen sollte. Noch war es mit sich selbst und der grauenhaften Metamorphose beschäftigt, und es starrte auf seine Hände, wo bereits auch das Fell aus der Haut wuchs und zu einem dunklen Film wurde.
    Der Werwolf entwickelte sich.
    Und er würde töten!
    Ich hob die Waffe. Genau zielte ich zwischen seine Augen. Er durfte mir nicht mehr entkommen, meine Lippen preßten sich hart zusammen, der Finger umklammerte den Drücker, ich schaltete sämtliche Gefühle aus, und als sich der Werwolf zum Sprung duckte, um mich von den Beinen zu reißen, da feuerte ich.
    Der Nebel verschluckte die fahle Mündungsflamme vor meiner Waffe. Sie war kaum zu sehen, aber ich bekam mit, wie die Kugel in den Schädel des Werwolfes hieb und die Bestie zerstörte.
    Es war auch mir nicht leichtgefallen, einfach abzudrücken, aber ich kannte keine andere Möglichkeit, dieses Wesen aus dem Weg zu räumen, damit es nicht zu einer Gefahr für die anderen Menschen wurde.
    Der Tod mußte sein!
    Ein Zucken ging durch den Leib. In den letzten Sekunden seiner Existenz riß das Tier noch einmal sein Maul auf. Ein nervenzerfetzendes Heulen und Jaulen drang aus dem Maul, voller Qualen, grausam und vergehend, denn gegen das geweihte Silber besaß die Bestie nicht die Spur einer Chance.
    Der mit Fell bedeckte Körper fiel zusammen. Zuckend drehte er sich auf dem kalten feuchten Boden, und der Nebel legte sich wie ein grauer Schleier über ihn, wobei er seinen Todeskampf gnädig umhüllte.
    Ich stand da und hatte den rechten Arm nach unten hängen lassen.
    Die Mündung der Waffe wies zu Boden. Wohl war mir nicht. Ich hatte töten müssen, weil ich um Minuten zu spät gekommen war.
    Und zwei Menschen befanden sich nicht mehr unter den Lebenden.
    Obwohl es mich eine innere Überwindung kostete, kniete ich neben dem Werwolf nieder. Eine Gesichtshälfte war von meiner Kugel zerstört worden, die andere wurde wieder normal. Das Fell verschwand dort ebenso wie am übrigen Körper, und vor mir lag ein normaler, wenn auch toter Mensch.
    Er

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