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0243 - Asyl der Gespenster

0243 - Asyl der Gespenster

Titel: 0243 - Asyl der Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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ebenfalls langsam in diese Richtung.
    Sie konnten sich nicht verfehlen. Dort, wo die Gänge sich kreuzten, mußte die Entscheidung fallen.
    Tina Berner hatte zwar ein flaues Gefühl im Magen, gleich einer Gestalt aus der Welt des Unheimlichen gegenüber zu stehen, aber sie ging tapfer ihren Weg zu Ende.
    Jetzt… jetzt gleich… jetzt…
    Tina Berner sprang! Ein schriller Schrei durchgellte das Haus.
    Ein Schrei, in den Tina einstimmte. Denn das Gespenst zerfiel nicht. Es klammerte sich eisern fest. Und es schrie…
    Ein Gespenst… war das wirklich ein Gespenst? Tina spürte den warmen Körper eines Menschen. Eines Mädchens…?
    Das fahle Licht des Mondes enthüllte den fatalen Irrtum. Die beiden Jungen, die die Türen aufgerissen hatten, johlten vor Vergnügen, als sie die beiden Freundinnen eng umschlungen auf der Erde sahen.
    »Das kommt davon, wenn man zu nächtlicher Stunde durch die Gänge geistert!« gluckste Carsten Möbius.
    »Haut ab!« fauchte Tina böse. »Ihr seid ja nur zu feige, das Gespenst zu jagen!«
    »Gespenst jagen…« stotterte Sandra leise. »Ich habe es gesehen… ich habe so schreckliche Angst davor… ich bin einfach weggelaufen… !«
    »Schschscht! Das dürfen die Jungen nicht merken!« hauchte Tina. »Die machen doch nur ihren Spaß. Wir müssen jetzt zeigen, daß wir mehr können als nur Kaffee kochen und Brötchen schmieren…« Und da kam es auch schon aus dem Munde von Carsten Möbius:
    »Von mir aus könnt ihr hier die ganze Nacht Gespensterjäger spielen!« sagte er. »Wichtig ist nur, daß morgen um neun Uhr mein Kaffee fertig ist. Und meine Butterbrötchen geschmiert…«
    Damit klappten zwei Türen zu.
    »Und was jetzt?« wollte Sandra wissen.
    »Jetzt bringen wir das Gespenst zur Strecke«, erklärte Tina Berner fest. Die Anwesenheit der Freundin ließ ihren Mut beträchtlich wachsen.
    »Ja, weißt du denn, wie man das macht?« zweifelte Sandra.
    »Klar!« nickte Tina. »Fast so gut wie Professor Zamorra. Keine Angst. Wir sind gut geschützt. Das Gespenst kann uns gar nichts tun. Ich habe das Amulett genau so gemacht, wie es im Buch abgebildet war!«
    »Es ist jetzt sicher in der großen Halle«, überlegte Sandra Jamis. »Vielleicht ist es doch besser, wenn wir uns nicht mit ihm anlegen!«
    »Nein! Wir sind Jedi-Ritter!« erklärte Tina fest. »Heute ist die große Bewährungsprobe. Denn wir sind allein und…«
    In diesem Moment schwebte es heran.
    Lady Viviane. Die weiße Frau.
    Tina Berner wurde aktiv.
    Mit theatralischer Geste streckte sie dem Gespenst das Amulett entgegen, während sich Sandra hinter sie drückte.
    »Stehe, Geschöpf der Nacht!« klang die helle Mädchenstimme durch das schweigende Haus. »Denn ich bin dein Herr und Meister…«
    »Er hat mir versprochen, daß ich heute Nacht hier spuken darf!« greinte das Gespenst dazwischen. »Und er ist schließlich hier der Hausherr!«
    »Ich habe Macht durch das Amulett, das du hier vor dir siehst!« rief Tina Berner.
    »Interessant!« wehte es herüber. »Das will ich sehen!«
    Im nächsten Augenblick war Tina Berner ihrer Waffe beraubt. Das Gespenst griff zu und wie ein unwiderstehlicher Magnet zogen ihre unheimlichen Kräfte die Metallscheibe aus Tinas Hand.
    »Tand! Tand!« säuselte die weiße Lady. »Hübsch gearbeitet, kleines Mädchen. Aber ich kenne die Zeichen darauf nicht. Was soll das sein?«
    »Das ist ein Amulett, mit dem man Gespenster vertreiben kann.« kam es kleinlaut aus Tina Berners Mund.
    »Was wolltet ihr? Mich vertreiben! Vertreiben - wie mich dieser Graf vertrieben hat. Und dann dieser Zamorra? -Das sollt ihr büßen. Alle beide«, wurde die Stimme des Gespenstes böse.
    »Aber in dem Buch stand geschrieben, daß die Zeichen allen Gespenstern Angst einjagen und man sie damit verjagen kann«, piepste Tina Berner, die ihre Chancen auf den Nullpunkt sinken sah.
    »Papier ist geduldig!« war die Antwort. »Ihr wolltet mich angreifen. Und ihr wolltet mich vernichten. Ja, ja. Ich habe es genau gehört. Aber dazu seid ihr zu schwach. Und das büßt ihr jetzt! Ihr habt euren Spaß gehabt. Jetzt habe ich den meinigen. Spürt nun die Rache der Viviane! Erfahrt die Vergeltung der weißen Lady!«
    Im gleichen Augenblick griff es grabeskalt nach den beiden Mädchen…
    ***
    »Ja, sehen Sie, mein lieber Mister Smither. Das, was Sie unter einem umfassenden Versicherungsschutz für mein Schloß verstehen, ist in diesem besonderen Fall völlig unnötig«, erklärte Sir Archibald mit einem freundlich

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