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0243 - Asyl der Gespenster

0243 - Asyl der Gespenster

Titel: 0243 - Asyl der Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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of Pembroke konnte nur von außen kommen.
    Aber von wem? Sir Archibald lebte sehr zurückgezogen. Und außerdem war hier die Kraft eines Menschen der heutigen Zeiten vergeblich.
    Alle Armeen ihrer Britischen Majestät hätten gegen die Höllenmächte des Scopulus keine Chance gehabt.
    Mit eisigem Gesicht ging James McBill durch das Schloß. Es war Tag und so hatte er die feste, stoffliche Gestalt, wie er sie im Leben besessen hatte. Nur, daß er den Schädel abnehmen konnte, denn sein irdisches Leben hatte auf dem Schafott geendet.
    Und in dieser Gestalt war für ihn das Gesetz und der Bann, der Pembroke-Castle umschloß, nicht bindend. Unsichtbare Sperren rings um das Anwesen hinderten die wesenlosen Gespenster, sich aus der Burg zu entfernen und über Land zu streifen und die Menschen in Furcht und Panik zu versetzen. Und zur Nachtzeit, wenn auch James McBill zur wesenlosen Geistererscheinung wurde, hielt diese Sperre auch ihn zurück.
    Doch am Tage wurde dieser unsichtbare Zaubergürtel um das Schloß durch den Körper absorbiert und James McBill konnte das Schloß verlassen und Besorgungen in der Umgebung vornehmen. Wich auch die Bevölkerung von Dorset vor ihm scheu zurück, so wäre doch niemand auf den Gedanken gekommen, daß der Butler des Earl of Pembroke kein Wesen aus Fleisch und Blut sein konnte.
    Auf diese besondere Fähigkeit des Butlers baute Roderick of Pembroke, der alte Ahnherr, seinen Plan auf. Von den Feuerdämonen des Scopulus ungesehen, drang er in den jetzt stofflichen Körper des Butlers ein, um sich mit ihm in Verbindung zu setzen.
    James McBill spürte das Eindringen des Geistes in seinen Körper sofort. Keine Lippe bewegte sich in seinem Gesicht. Und doch wurde hinter seiner kummervoll gefurchten Stirn eine hitzige Diskussion geführt.
    »Ich weiß, daß es gefährlich ist«, erklärte Sir Roderick. »Aber es ist die einzige Chance, uns von der Höllenmacht zu befreien. Versuche, das Schloß zu verlassen. Jetzt am Tage kann es dir und nur dir gelingen. Hoffen wir, daß derzeit jemand im Beaminster-Cottage ist. Sie sollen diesen Professor Zamorra herbeirufen. Oder jenen John Sinclair. Nur die beiden haben eine echte Chance gegen Dämonen. Sir Archibald kennt Professor Zamorra persönlich und hat mir erzählt, daß er ein Amulett besitzt, vor dem Dämonen fliehen…«
    »Wenn die Feuerdämonen erkennen, daß ich fliehen will, ist es aus«, sagte James McBill düster. »Dann zerren sie mich hinab in die Hölle!«
    »Das tun sie über kurz oder lang auch so«, ereiferte sich Sir Roderick. »Wir beide haben in unserem Leben zwar manche Missetat angestellt, wegen denen wir seit Jahrhunderten zur Nachtzeit umgehen müssen, aber beide haben wir nicht das Format und die Bosheit, uns den Befehlen der Hölle wirklich zu unterwerfen. Da, hörst du… ?«
    Ein schauerlicher Schrei heulte durch die Burg.
    »… die haben wieder einen von uns in das Höllenloch gestoßen, weil er einen Befehl nicht ausführen wollte. Was denkst du, was unser Schicksal ist. Erwischen dich die Teufel auf der Flucht, hast du es wenigstens versucht… !«
    »Ich glaube, du hast Recht«, resignierte James McBill. »Ich tue es. Und ich tue es sofort…« Im gleichen Augenblick entschwand Sir Rodericks Geist aus seinem Inneren.
    Der Butler wußte, daß seine Chance in seiner Unauffälligkeit lag. Das Tablett balancierend, ging er durch die Räume. Feuerdämonen schwirrten an ihm vorbei und trieben Gespenster vor sich her, um sie ihrem Willen zu unterwerfen.
    James McBill griff aus einer Ecke seine abgeschabte Einkaufstasche. Obwohl alles in ihm zum Zerreißen gespannt war, bemühte er sich, sorglos auf das Tor zuzuschlendern.
    »Er kann nicht hindurch«, hörte er die Feuerdämonen raunen, die gestaltlos um den Eingang zum Schloß schwebten. »Die Sperre hält ihn auf. Er kann nicht hinaus…«
    Und ob James McBill konnte. Da die Sklaven des Scopulus nicht wußten, an welcher Stelle der unsichtbare Zauberring um die Burg gezogen war, konnte er schon einen guten Vorsprung herausschlagen.
    Wüstes Gebrüll hinter ihm zeigte an, daß seine Flucht erkannt war.
    » Vernichtet ihn!« hörte er eine Stimme aus dem Gewirr von Schreien.
    »Hinterher!« gröhlte ein anderer. »Wir erwischen ihn!«
    Jetzt half nur eilige Flucht. James McBill hätte nun viel für seinen wesenlosen Gespensterkörper gegeben, der schneller über alles hinwegschweben konnte. Nim mußte er zu Fuß entkommen.
    Aber wohin? Keinesfalls durfte er in die Siedlungen

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