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0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

Titel: 0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Henker kam mit 13 Briefen
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Minuten, bis ich einen zivilen Ford organisiert hatte. In der Zwischenzeit hatte Phil für uns zwei Maschinenpistolen herbeigeschafft.
    Wir schwangen uns in den Ford und preschten los. Die Uhr am Armaturenbrett zeigte sechs Uhr zwanzig.
    ***
    Snyder spähte noch immer vergeblich nach seinen Komplizen aus. Seine Unruhe steigerte sich von Sekunde zu Sekunde, so weit das überhaupt noch möglich war. Er trommelte nervös mit der rechten Hand gegen die Fensterscheibe; sein linker Arm hing kraftlos herab. Er fluchte und tobte, aber nichts konnte seine Kumpane herbeizaubern. Der-Teufel mochte wissen, wo sie sich so lange herumtrieben.
    Plötzlich entwickelte sich in Snyders Gehirn eine tollkühne Idee. Er trat zum Wandtresor und blätterte in einem Stoß von Briefen, die er aus den geraubten Postsendungen als besonders brauchbar aussortiert hatte. Rasch hatte er den gesuchten Umschlag gefunden. Er nahm den Telefonhörer ab, wählte eine Nummer und sagte: »Ist Mister Chatter am Apparat? Schön. Hier spricht ein guter Freund. Ich bin im Besitz Ihrer Akte 34 A vom 15. August. Wollen Sie vermeiden, dass ich dies höchst interessante Schriftstück der Staatsanwaltschaft zuleite, dann fahren Sie sofort nach Brooklyn, Doughty Street Nr. 3. Dort wohnt im vierten Stock ein gewisser Burk Crewell, der zu der Gang der Posträuber gehört. Diesen Mann haben Sie zu erledigen. Wie Sie das bewerkstelligen, ist Ihre Sache! Wenn Sie meiner Anordnung nicht nachkommen, werde ich Ihre Akte 34 A unverzüglich der Justizbehörde übergeben! Ende.«
    Snyder grinste wie ein zufriedener Teufel, während er den Hörer auflegte.
    Er war sich ziemlich sicher, dass sein Mordbefehl ausgeführt werden würde.
    Wenige Minuten später tauchte auch der heiß ersehnte Chevrolet auf.
    ***
    Die Doughty Street beginnt unmittelbar an den Kais und stößt nach rund hundertfünfzig Yards auf den Zubringer zur Brooklyn und zur Manhattan Bridge.
    An der ganzen Wasserfront zwischen der Brooklyn Bridge und den Piers der Grancolumbiana Ltd. wurde mächtig gebaut. Kran, Betonmaschinen, Pressluftbohrer, Bulldozer und Lastwagen vollführten einen Heidenkrach und die Gebäude in der Nähe der Riesenbaustelle erschienen noch schmutziger und verwahrloster, als es sonst in der Hafengegend gewöhnlich der Eall ist. Auch das Haus Nr. 3 in der Doughty Street machte hiervon keine Ausnahme.
    Um die Örtlichkeiten zu inspizieren, fuhr ich erst mal rund um den Häuserblock, wobei ich besonders darauf achtete, ob in der Nähe etwa ein Chevrolet oder ein Pontiac abgestellt war. Aber nichts dergleichen. Die wenigen geparkten Autos wirkten durchaus harmlos, zumal sie alle unbesetzt waren.
    Ich hielt vor dem Haus Nr. 3.
    »Phil, bleibe im Wagen und bewache von hier aus den Eingang. Ich gehe mal in die Bude hinein und schaue nach, ob Burk Crewell anwesend ist. Nach fünf Minuten kommst du nach. Wenn du jedoch Schüsse hörst, dann beeile dich mit dem Kommen.«
    Ich verließ den Wagen und blickte an der Hausfassade empor. Im vierten Stock waren Läden vor sämtlichen Fenstern. Die Bewohner schienen noch zu schlafen.
    Der schmale Hausgang roch muffig und war düster. Ich verzichtete darauf, die Beleuchtung einzuschalten.
    Möglichst geräuschlos die Treppe zu ersteigen, erwies sich jedoch als ein hoffnungsloses Unterfangen, denn bei jedem Schritt knarrten die ausgetretenen Holzstufen wie ein ungeschmierter Ochsenkarren.
    Wenn es schon nicht völlig geräuschlos geht, dann wirkt forsches Auftreten immer noch am wenigsten verdächtig. Deshalb stieg ich mit ziemlichem Radau höher. Crewell konnte ja nicht ahnen, dass mein Besuch im vierten Stock ausgerechnet ihm galt.
    Ich befand mich gerade auf der Stiege zwischen der zweiten und dritten Etage, da ertönten irgendwo im obersten Stockwerk laute Worte. Dann wurde eine Tür zugeknallt.
    Ich riss die Pistole aus dem Halfter und stürmte, jeweils drei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe weiter hinauf.
    Mir fehlten noch fünf oder sechs Stufen bis zum Treppenabsatz des vierten Stocks, als ich flüchtige Schritte auf dem Korridor hörte. Augenblicke später tauchte aus dem Dunkel des Gangs eine nur mit Hemd und Hose bekleidete Männergestalt auf. Das Galgenvogelgesicht des Kerls war unverkennbar. Sofort wusste ich, wen ich vor mir hatte: Burk Crewell.
    ***
    Der Gangster war ganz offensichtlich auf der Flucht. Soviel ich sehen konnte, trug er keine Waffe in der Hand. Ich würde ohne Schwierigkeit mit ihm fertig werden.
    Er umgriff das Geländer

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