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0243 - Die Schädelkette

0243 - Die Schädelkette

Titel: 0243 - Die Schädelkette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stellte die Frage, obwohl ich mir die Antwort selbst gehen konnte, doch der Eiserne Engel antwortete:
    »Es sind die Gesichter der stummen Götter. Man hat sie hierher verbannt. Der Fluch der Großen Alten traf sie und meißelte sie für alle Ewigkeiten in den Stein der Berge. Schau sie dir genau an. Du wirst in ihnen die Weisheit vergangener Welten lesen.«
    Es waren große Worte, die ich auch begriff. Ich folgte den Anweisungen des Eisernen, und meine Blicke saugten sich an den in den Steinen zu sehenden Gesichtern fest.
    Irgendwie wurde ich an meinen mächtigen, zumeist unsichtbaren Freund, den Seher erinnert. So ähnlich sah auch er aus, denn von ihm kannte ich auch nur ein Gesicht mit Augen, in denen das Wissen aller Zeiten zu stehen schien.
    Hier war es ähnlich.
    Gesicht reihte sich an Gesicht. Nur die in meiner Nähe liegenden konnte ich sehen, die anderen verschwammen in der Düsternis der Schlucht.
    Deutlich sah ich die Augen, Nasen und Münder. Kein Gesicht wirkte wie das andere. Jedes war eine Schöpfung für sich. Einfach unglaublich, wie sie innerhalb der Steine auf mich nieder schauten. Obwohl sie darin quasi festsaßen, hatte ich das Gefühl, sie würden leben.
    Danach fragte ich den Eisernen Engel auch. »Können Sie sich bemerkbar machen?«
    »Ja, das gelingt ihnen. Wenn sie eine Botschaft für mich haben, dann sagen sie es auch.«
    »Welche haben sie jetzt?«
    »Keine, glaube ich.«
    »Aber wieso? Ich habe doch…«
    »Diesmal habe ich eine Botschaft für dich. Ich wollte dich nur in die Schlucht führen, damit du siehst, wer mich erschaffen hat. Als sie mich zum letztenmal warnten, da geschah es wegen Kalifato, dem Todesboten. Sie wußten, daß er erscheinen würde, deshalb konnte ich dir helfen, und Kalifato hat sich sogar am Ende der Schlucht gezeigt. Wir sahen seinen riesigen Schädel, der wie ein Mond über dem Ende der Schlucht stand und hineinschaute, denn es ist im verwehrt, die Schlucht zu betreten. Niemand, der etwas Böses im Schilde führt, kann die Schlucht betreten, denn der Mantel einer ungemein starken, weißen Magie schirmt sie ab. Hier ist das Refugium der Götter. Man hat sie von Äonen verbannen, aber nicht töten können.«
    Es war unwahrscheinlich, was mir der Eiserne Engel da berichtete. Ich sah jedoch keinen Grund, ihm dies nicht zu glauben und ließ meine Blicke weiterhin über die Gesichter schweifen.
    Mir kamen sie vor, als würden sie jeden Augenblick mit mir reden wollen.
    Abwartende Mienen, die nur darauf lauerten, daß ich etwas sagte oder unternahm.
    Aber sie blieben stumm. Die Götter machten ihrem Namen alle Ehre, nur bei einigen glaubte ich, ein Zucken der Gesichter zu sehen, was allerdings auch Einbildung sein konnte.
    »Gibt es denn einen besonderen Grund, daß du mich hergeführt hast? Ich meine damit ein aktuelles Ereignis?«
    »Das gibt es in der Tat«, erklärte der Eiserne Engel. »Es hängt mit den Großen Alten zusammen.«
    »Kommen Sie zurück?«
    »Sie wollen immer zurückkehren, aber ich besitze das magische Pendel, und damit konnte ich eine Rückkehr verzögern.«
    »Wirklich?« fragte ich staunend.
    »Ja, John Sinclair. Es war allerhöchste Zeit, daß ich das magische Pendel bekam, denn die Rückkehr der Großen Alten stand unmittelbar bevor, und sie hatten bereits ihren mächtigen Diener Izzi als Vorboten geschickt. Er sollte durch das magische Pendel die Geister der Erde hochrufen und die Großen Alten gleich mit. Ich aber nahm ihm das Pendel ab und konnte eine Gegenbeschwörung durchführen.«
    »Hast du die Großen Alten zurückgetrieben?« fragte ich voller Spannung, wobei meine Stimme zitterte.
    »Ja und nein. Ich habe jedenfalls dafür gesorgt, daß sie ihren Plan fallenließen. Fallenlassen mußten«, korrigierte er, »denn die Macht des magischen Pendels ist ungeheuer. Es ist jedoch eine Täuschung zu glauben, daß der Einfluß der Großen Alten damit gestoppt wurde, nein, sie müssen einen anderen Anlauf nehmen und versuchen, das zu werden, was sie einmal waren. Und sie bekommen Hilfe. Und zwar aus einer fernen Vergangenheit, von Völkern, die man heute als Primitivmenschen hinstellt, die vor Jahrtausenden jedoch eine hochentwickelte Kultur besaßen. Sie hinterließen Dinge, die im Laufe der Zeit verschüttet wurden, aber nicht starben, sondern nur schliefen und darauf warteten, erweckt zu werden.«
    »Was war es?«
    »Ich will es dir zeigen, John Sinclair. Deshalb habe ich dich überhaupt mitgenommen. In einem Land, das ihr Afrika nennt,

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