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0244 - Der Eulenmann

0244 - Der Eulenmann

Titel: 0244 - Der Eulenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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abzuschließen…
    Aber von Philippe war niegendwo etwas zu sehen, Jacques sah sich noch einmal sehr gründlich im Haus um, und ihm fiel auf, daß das Gewehr fort war.
    Daß Philippe auf Jagd gegangen war, glaubte der Polizist nicht. Eher nahm er an, daß der Mann damit Dummheiten machen wollte. Das fehlte gerade noch!
    Jacques entdeckte einen Anbau, mehr Hütte als Garage, aber schwarze Ölflecken auf dem Boden bewiesen, daß hier ein Fahrzeug mit ziemlich heruntergekommenem, undichten Motor zu stehen pflegte.
    Damit war die Geschichte klar.
    Philippe Lenoir war mit Auto und Gewehr unterwegs.
    Jaques rief seinen Chef an. DuBreuil zeigte sich alles andere als begeistert von der Neuigkeit. »Jacques, in der Nacht wollte Lenoir in seinem Wahn doch auf Zamorra losballern, und wir Idioten haben ihm auch noch den Schießprügel dagelassen, weil er vernünftig wurde und damit er sich gegen einen möglichen zweiten Überfall verteidigen kann. Jetzt haben wir den Salat.«
    »Sie meinen, Chef, daß er hinter Zamorra her ist?«
    »Weiß ich, was in einem verdrehten Hirn vorgeht? Aber ich nehme es an. Bis heute mittag wollte Zamorra im Gasthof in St. Eloi erreichbar sein, danach heimreisen. Fahren Sie zum Gasthof. Vielleicht ist er ja noch da. Ansonsten wird’s lustig!«
    »Geht klar, Chef. Ich melde mich wieder«, versicherte Jacques. »Schicken Sie ein paar Spurensicherer zu dem Wrack im Graben an der Hauptstraße?«
    »Wenn es da noch was zu sichern gibt… machen Sie voran, Jacques!«
    Und Jacques machte voran.
    ***
    In seinem Versteck in der Höhle am Berghang wartete der Schwarze Druide die Nacht ab. Er selbst konnte sich bei Tageslicht ungehindert bewegen, nicht aber die Eule, und auf sie kam es ihm an. In der Nacht war sie unglaublich stark, bei Tage kaum fähig zu existieren. Es half ihr nicht, von welcher Art die eine Hälfte ihrer Vorfahren war.
    Bastard eines Dämons - und eines MÄCHTIGEN…
    Der Schwarze Druide fühlte die Unruhe in sich wachsen. Er ahnte, daß Zamorra nicht untätig bleiben würde. Wenn der Dämonenjäger nicht gerade mit Dummheit geschlagen war, dann mußte er das Licht des Tages für seine Zwecke nutzen. Und der Entartete wußte, daß Zamorra ein harter Brocken werden würde.
    Am liebsten wäre er ihm völlig aus dem Weg gegangen. Aber das ging jetzt nicht mehr, nachdem die Eule ihn schon so tief in die Sache hineingeritten hatte.
    Er betrachtete die beiden Kopflosen. Jetzt, bei Tage, konnte er mit ihnen nichts anfangen. Erst in der Nacht wollte er versuchen, die Eule einer der beiden Gestalten anzupassen. Nicht nur des Versuches wegen, sondern zum Teil auch aus reinem Selbsterhaltungstrieb. Zamorra war gefährlich, und so würde es besser sein, »Kanonenfutter« in die Schlacht zu schicken. Er konnte jetzt nur wenige Vorbereitungen treffen und ansonsten abwarten.
    Und den Hüftdurchschnuß ausheilen.
    Dafür kam ihm die Wartezeit gerade recht, aber nur dafür. Der Heilprozeß brauchte Kraft, und die konnte er so auf eine längere Zeitspanne verteilen, schwächte sich nicht zu sehr.
    Und er hoffte, daß dieser Zamorra ihn nicht in seinem Versteck entdeckte, bevor die richtige Zeit gekommen war…
    Sein Joker gegen Zamorra war die Eule. Dieser Bastard eines Mächtigen. Der Druide entsann sich dessen, was er über die MÄCHTIGEN wußte. Bisher war es Zamorra noch nicht gelungen, einen MÄCHTIGEN zu töten.
    Vielleicht würde die Eule Zamorra töten.
    ***
    Philippe Lenoir hoffte, daß er diesen Zamorra noch erwischte, bevor er im Gewühl der Stadt verschwand. Es waren ja nur ein paar Kilometer, und der Wirt hatte ihm nicht verraten, wie lange es her war, daß Zamorra das Weite gesucht hatte. Also holte er das Äußerste aus seinem Wagen heraus -und das war nicht viel.
    Er hätte es auch nicht geschafft, wäre Zamorra nicht im gemütlichen Schneckentempo gen Nevers geschlichen, und Nicole gleich mit. Lenoir konnte schon die ersten Häuser der Stadt sehen, als er vor sich einen breiten weißen Cadillac auftauchen sah - und davor jenen silbergrauen Opel, den Zamorra in der Nacht benutzt hatte.
    Von diesem Wagentyp gab es hier nicht sonderlich viele. Das mußte er sein. Lenoir begann wild zu hupen, blendete auf und zwang den amerikanischen Straßenkreuzer, ein wenig Platz zu machen. In einem haarsträubenden Blitzmanöver zog er an dem weißen Traumschiff vorbei.
    Eine hübsche junge Frau saß am Lenkrad, winkte ihm zu und lachte ihn an - oder auch aus, weil er es mit seinem Wägelchen wagte, ein

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