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0244 - Der Seelen-Vampir

0244 - Der Seelen-Vampir

Titel: 0244 - Der Seelen-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nach unten, zeichneten zuerst zuckende Kreise auf die dunkle Wasserfläche, wurden geschwenkt und erreichten ihr Ziel.
    Jemand schrie ein Kommando. Im nächsten Augenblick flogen Taue. Sie klatschten auf das Deck. Vampiro-del-mar erwachte zu einer fieberhaften Hektik. Er faßte die Tauenden und machte sie am Poller fest. Auf dem Frachter geschah das gleiche. Wenig später schwenkte an Bord des Schiffes ein Kran aus. Ein stählerner Arm.
    Über eine Rolle lief ein starkes Seil nach unten, das an seinem Ende einen Lastkorb besaß, der mehr die Form einer Palette besaß.
    Vampiro-del-mar hievte die ersten beiden Särge auf das Traggestell. Die Winde begann zu arbeiten, quietschte dabei erbärmlich, dann wurden die Särge in die Höhe gezogen.
    Alles ging glatt.
    Auch die nächste Fracht gelangte an Bord. Das war der Zeitpunkt, als Lady X ihren Platz am Ruder verließ und sich mit schwankenden Schritten der langsam herabsinkenden Plattform näherte. Zuletzt wollten Vampiro-del-mar und sie an Bord des Frachters gehen.
    »Löse die Taue!« ordnete Lady X an.
    Der Uralt-Vampir gehorchte.
    Kräftige Hände zogen die Taue in die Höhe. Bevor der Kutter abtreiben konnte, betraten Vampiro-del-mar und Lady X die Plattform.
    Es gab einen Ruck, als sie in die Höhe gezogen wurden.
    Unter ihnen verschwand der Kutter. Wellen rollten heran und trieben ihn weiter ab.
    Die Scott verschwendete an den kleinen Kutter keinen Blick mehr.
    Er hatte seine Schuldigkeit getan.
    An Deck des Frachters wartete der Kapitän. Obwohl er aus London gewarnt worden war, zuckte er dennoch zurück, als er Vampiro-del-mar sah, und er schlug hastig ein Kreuzzeichen.
    »Lassen Sie das!« zischte Lady X.
    Der Kapitän zitterte. Außer ihm standen noch zwei Offiziere an Bord, die das Manöver geleitet hatten. Die Mannschaft hatte man unter Deck vergattert, denn es sollte möglichst keiner erfahren, was als Fracht an Bord genommen worden war. Nach wie vor herrschte die Meinung unter den Seeleuten, daß es ein Unglück geben würde, wenn man Särge geladen hatte.
    »Schafft Sie schnell weg«, sagte der Kapitän. Er war ein kleiner Bursche mit flinken Augen und hieß Romanescu.
    Die beiden Offiziere nickten. Auch Vampiro-del-mar half mit. Er trug einen Sarg, während die Offiziere sich zu zweit mit einer Totenkiste abmühten.
    Lady X und der Kapitän schauten ihnen nach. »Wer liegt darin?« fragte Romanescu.
    »Leichen!«
    Knapp und kalt gab die Vampirin die Antwort, und der Kapitän wurde noch blasser. Als Lady X danach noch ihre gefährlichen Vampirzähne zeigte, wurde seine Furcht so groß, daß er verzweifelt die Hände rang.
    Die ehemalige Terroristin aber lachte. »Wissen Sie nun, wer hier an Bord das Kommando übernommen hat?«
    »Ja.«
    »Okay, dann sind wir uns einig. Und nun volle Kraft voraus. Ich will nach Rumänien. Dort erwartet man uns…«
    Romanesco drehte sich fluchtartig um und rannte in Richtung Brücke. Nur heimlich schlug er die Kreuzzeichen und rief alle Heiligen des Himmels an.
    Der Tod war an Bord gekommen, und das wußte er…
    ***
    Auf dem Küstenwachtschiff »Cornwall Star« hatte man die Meldung über Funk bekommen. Die Männer sollten nach einem Fischkutter Ausschau halten, der vier Särge geladen hatte.
    Der Kapitän schüttelte den Kopf. Er war ein alter Seebär, so etwas jedoch hatte er noch nie erlebt. Ein Schiff mit vier Särgen, wo gab es das denn?
    Sicherheitshalber fragte er noch einmal zurück und erhielt die Bestätigung. »Gibt es denn keine weitere Beschreibung des Schiffes?« wollte er wissen.
    »Nein.«
    »Dann viel Vergnügen.«
    »Das wünschen wir Ihnen, Kollege.«
    Der Kommandant schüttelte wütend den Kopf, bevor er sich über seine Karten beugte. Sein Stellvertreter kam zu ihm. Gemeinsam legten sie den Kurs fest, den sie fahren wollten.
    Sie kannten sich bei Suchaktionen aus. Diesmal wurden sie leider nicht aus der Luft unterstützt, deshalb mußten sie große Kreise fahren und hofften, daß sie den Kahn irgendwann stellten.
    »Von wem ist die Anordnung gekommen?« wollte der Zweite Mann auf dem Wachtboot wissen.
    »Ich kenne den Typ nicht. Soll ein hoher Beamter bei Scotland Yard sein, wie mir scheint.«
    »Wie heißt er denn?«
    »John Sinclair«, erwiderte der Kommandant.
    Sein Stellvertreter pfiff durch die Zähne und nickte. »Ha, den kenne ich.«
    »Woher?«
    »Nicht persönlich, James. Aber ich habe ihn mal aus der Ferne erlebt. Ist noch gar nicht so lange her. Da ging es um eine Insel, die vor der Küste

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