Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0245 - Notrufe aus dem Nichts

Titel: 0245 - Notrufe aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
empfunden.
    Die Überlebenden der Katastrophe hatten es lediglich den beiden Giganten zu verdanken, daß sie überhaupt noch aus dem brennenden Wrack herauskamen.
    Das Schiff lag auf der Seite. Seine Landebeine waren zerbrochen, und die untere Polrundung mit den großen Schleusen war eingedrückt. Die Überreste des Rotsektor-Ringwulstes hatten sich in die Plasmamasse eingegraben. Die Mittelschleusen waren noch in Ordnung, allerdings wurden sie vom atomaren Feuer der Triebwerksräume bedroht.
    Tolot kämpfte sich durch die Schwaden aus hocherhitzten Metalldämpfen und giftigen Gasen hindurch. Er kam aus den tieferliegenden Decks zurück, wo er versucht hatte, die Männer der technischen Besatzung zu bergen Hinter ihm tappten einige Roboter durch die Gänge. Die elf Techniker des Maschinen- und Kraftwerkpersonals waren gefallen.
    Ihre Gefechtsstationen lagen alle nahe der Triebwerke.
    Don Redhorse war mit seinen Leuten unversehrt davongekommen. Die Waffenleitzentrale befand sich in Höhe des Äquatordecks und wurde nochmals durch schwere Strahlschotts und Panzerwände von den außenliegenden Räumen abgeschlossen. Die Mannschaftsquartiere, darunter die Sonderunterkünfte für eingeschleuste Kommandobesatzungen, glichen einem Trümmerhaufen. Sie brannten in heller Weißglut aus.
    Die Kraftwerke waren ausgefallen. Die Stromreaktoren mit den angeschlossenen Umformerbänken waren ebenfalls unbrauchbar geworden. Die Meiler hatten automatisch abgeschaltet, als ihre Kühl und Arbeitsmedien durch die entstandenen Risse ausgetreten waren. Wäre das nicht geschehen, hätte sich die KC-10 in eine explodierende Kernbombe verwandelt.
    Der Absturz war an sich paradox.
    Man hatte mit allen Möglichkeiten gerechnet, nur nicht mit dieser.
    Unter normalen Umständen, etwa bei einer Feindberührung, hätte es ebenfalls Tote geben können - und Verwundete!
    Auf der KC-10 war aber von den Überlebenden niemand verletzt worden.
    Tolot blieb stehen und erhob den rechten Handlungsarm. Aus seiner überschweren Kombiwaffe, groß und plump wie ein tragbares Kleingeschütz terranischer Bauweise, zuckten grüne Wellenbündel.
    Eine herabhängende Strebe löste sich unter dem Desintegratorstrahl auf. Tolot riß die Überreste zur Seite und stemmte seinen Riesenkörper gegen das verbogene Innenschott der Mitteldecks-Hauptschleuse. Das Material gab knirschend nach.
    Die automatischen und mechanischen Öffnungsmechanismen waren nicht mehr zu benutzen.
    Er sah in den großen Gerätehangar hinein. Die batteriegespeiste Notbeleuchtung brannte. Von den sechs eingelagerten Shifts waren nur noch vier brauchbar. Die beiden anderen waren aus den Halterungen gerissen und gegen die Panzerwände geschmettert worden.
    Tolot zog das Schott mit Hilfe der Roboter so weit zur Seite, daß man hindurchgehen konnte. Dann riß er die Schnellbelüftungsventile auf und wartete auf den Druckausgleich.
    Die bereits stark erhitzte Atemluft fauchte nach draußen. Sie stand unter höherem Druck als die Atmosphäre des Planeten RANDO I.
    Die Schiebetüren der Außenzelle klemmten. Sie ließen sich auch von Icho Tolot nicht bewegen. Er trat zurück und gab den Kampfrobotern einige Befehle. Die molekülzersetzenden Waffen der Maschinen begannen zu arbeiten. Der Terkonitstahl löste sich unter der Wirkung der Desintegratoren auf. Ein erster Lichtschimmer fiel in das Halbdunkel hinein.
    In Tolots Druckhelm leuchtete eine Warnlampe auf. Die Temperaturen stiegen ständig. Wenn sie über viertausend Grad erreichten, wurde es kritisch. Der zündfreudige Kernbrennstoff der Triebwerke, hochkatalysiertes Deuterium, konnte zu reagieren beginnen. Tolot wußte nicht, ob die Sicherheitsschaltungen noch funktionierten und die Reaktionsmasse unbrauchbar gemacht hatten. Es wurde auf alle Fälle höchste Zeit, das Schiff zu verlassen.
    Der Haluter schaltete seinen Helmfunk ein. Auf einem winzigen Bildschirm erschien Rhodans Gesicht.
    „Wie weit sind Sie in der Zentrale?" erkundigte sich Tolot.
    Rhodan sah sich um. Soeben kamen die letzten Männer der Stammbesatzung aus zerborstenen Luken gekrochen. Die Schutzschirme der Kampfanzüge waren längst aufgebaut worden.
    Die mittleren Temperaturen in der Kaulquappe lagen bei dreihundert Grad Celsius. Die Luft begann zu kochen. In den heißen Zonen entlang des Triebwerkwulstes herrschten schon über fünfzehnhundert Grad.
    „Fertig, wir haben durchgezählt. Es fehlen elf Mann. Waren Sie unten?"
    „Ja. Es tut mir leid, mein Kleines. Sie waren nicht

Weitere Kostenlose Bücher