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0245 - Rallye mit dem Teufel

0245 - Rallye mit dem Teufel

Titel: 0245 - Rallye mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der Beifahrer. »Wir sind okay, aber da knistert etwas!«
    »Habe ich mir schon gedacht«, sagte van Baerle ruhig. Er wandte sich um. »Zamorra, Windesperre lösen. Den Haken zu mir. Wir knacken diese verklemmte Tür auf. Am besten nehmen Sie Ihre Winde ebenfalls. Wer weiß, wie fest das Luder sitzt.«
    »Wollen Sie den Wagen nicht erst aufrichten?« fragte Nicole.
    »Lauf, Mädchen«, sagte van Baerle mit fast unnatürlicher Ruhe. »Keine Zeit. Wir müssen die Leute da herauskriegen. Durch die Fenster können sie nicht mehr. Feuer im Schiff!«
    Da begann auch Zamorra zu laufen.
    Jeder der Geländewagen war mit einer Seilwinde ausgestattet. Van Baerles Rost-Royce stand schon richtig. Nicole rangierte den Mercedes passend heran. Die starken Trossen wurden abgerollt und an der Beifahrertür des umgestürzten Range Rovers verankert. Dann begannen die starken Motoren die Trommeln zu drehen.
    Es knirschte und krachte. Und genau in dem Moment, als die Beifahrertür aus ihrem verformten Rahmen gerissen wurde, sprang Feuer aus dem Motorraum. Eine Benzinleitung zischte.
    Die beiden Wageninsassen krochen hastig heraus und begannen zu laufen. Kaum hatten sie sich die Böschung hinauf gearbeitet, explodierte der Treibstofftank.
    Oben kreiste immer noch der Hubschrauber.
    »Diesen Sensationsmackem drehe ich den Hals um«, verkündete van Baerle.
    Prasselnd brannte das Wrack des Geländewagens aus. Zamorra schüttelte den Kopf und sah van Baerle an. »Warum haben wir eigentlich nicht die Feuerlöscher genommen? Fällt mir gerade jetzt ein…«
    Der Holländer grinste freudlos. »Die werden wir später noch brauchen. Und unterwegs läßt sich nicht so schnell Ersatz beschaffen.«
    »Sie pokern hoch«, sagte Nicole.
    »Wir haben es doch geschafft, nicht?« Van Baerle hob die Schultern. Er schlenderte zu seinem rostlackierten Wagen und forderte über den Sprechfunk einen Krankenwagen an. Dann musterte er die beiden Fahrer.
    »Der Onkel Doktor kommt gleich. Vielleicht habt ihr doch was abbekommen, das ihr jetzt noch gar nicht bemerken könnt. Mit der Rallye ist es ja für euch vorbei, nicht? Eigentlich müßtet ihr noch ein Gerichtsverfahren angehängt bekommen. Warum habt ihr die Fox gerammt?«
    »Die war das? Fox und Rhodes?« keuchte der Fahrer. »Verflixt, Jan, ich konnte das Lenkrad plötzlich nicht mehr halten. Weiß der Teufel, warum… es ging einfach nicht. Ich wollte das nicht, Jan. Glaube es mir.«
    Jan van Baerle hob die Brauen. »Was machten eure Bremsen?«
    »Funktionierten… aber so schnell habe ich gar nicht geschaltet. Ich wollte erst gegenlenken. Das war, als hätte die Fox einen Magneten an Bord.«
    Van Baerle pfiff durch die Zähne. »Das erinnert mich an etwas«, sagte er. »Uber die ganze Sache sprechen wir nach der Rallye noch mal. Laßt euch von Grymes die Unterkunft wieder herrichten.«
    Von der Stadt her näherte sich ein Krankenwagen.
    »Erzählt dem Onkel Doktor, was los war«, sagte der Holländer. »Die da oben haben’s sogar mitgeschnitten… ich muß jetzt hinter dem Feld her.« Er nickte Zamorra zu. »Jetzt wird’s schön. Die müssen wir nämlich einholen. Dafür habe ich rund vierhundert PS an Bord… halten Sie da mit?«
    Nicole sah Zamorra an.
    »Ich fahre«, sagte sie entschieden und klemmte sich hinter das Lenkrad.
    Und dann zeigte sie van Baerle, daß seine vierhundert PS längst nicht allein für Schnelligkeit garantierten…
    ***
    Beim Start mußte natürlich Patsy Fox am Lenkrad sitzen, weil Kameraaugen auf sie gerichtet waren. In den letzten Tagen hatte ihr Rhodes das Fahren und ein paar kleine Tricks beigebracht. Trotzdem fehlte bei dem Rammstoß nicht viel, und der Wagen wäre von der Straße geflogen. Rhodes griff hastig ins Lenkrad und hielt den Rover auf Kurs.
    Zum ersten, vernahmen sie im gleichen Moment die Stimme des Teufels.
    »Nein«, keuchte Patsy erblassend. »Er ist doch… vernichtet…«
    Der Teufel ist unsterblich. Denkt daran, erklang die Gedankenstimme noch einmal und verstummte dann.
    Rhodes murmelte eine Verwünschung.
    »Das war sein Werk«, stieß er hervor. »Das Werk des Teufels. Wir hätten tot sein können. Er will nicht, daß wir gewinnen, um keinen Preis.«
    Patsy schluckte und gab Gas. Aber ihre Hände zitterten leicht. Rhodes verspannte sich. Er war bereit, jederzeit wieder ins Lenkrad zu greifen und die Kontrolle zu übernehmen. Aber ein Fahrerwechsel während der Fahrt war zu riskant. Dazu war Patsy noch längst nicht gut genug und zudem jetzt nervös.

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