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0245 - Rallye mit dem Teufel

0245 - Rallye mit dem Teufel

Titel: 0245 - Rallye mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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krampfhaft fest. Wieder schlug er mit dem Amulett zu, verfehlte sein Ziel abermals. Die Schlange bewegte sich so ruckhaft und stark, daß er sie mit einer Hand nicht richtig bändigen konnte.
    Nicole keuchte. Sie bremste den Wagen leicht an, aber dann erreichte sie auch die Pedale nicht mehr. Die Schlange zog sie über die Sitzlehne nach hinten.
    Wie ist das möglich? fragte sich Zamorra. Eine Klapperschlange ist ein giftiges Biest. Es schnappt zu, aber es kämpft und ringt nicht. Dafür ist es viel zu klein und zu schwach.
    Aber diese Schlange war weder klein noch schwach! Sie wuchs! Sie schwoll an zu einer Boa constrictor mit allen Klapperschlangen-Merkmalen! Als Klapperschlange wollte sie beißen, und als Boa würgte sie und kämpfte mit der Muskelkraft ihres riesigen Körpers!
    Der Mercedes begann zu holpern. Zamorra ahnte, daß es jetzt von der Straße hinunter ins Gelände ging. Wieder schlug er zu, traf diesmal. Funken sprühten auf. Die Schlange zischte nicht, sie schrie! Der Wagen schwankte heftig. Nicole sank im Griff der Riesenklapperschlange zusammen. Doch deren Bewegungen wurden schwächer. Zamorra preßte das Amulett in das aufgerissene Maul des Reptils. Die Kiefer schlossen sich. Die Giftzähne brachen ab. Zischend tropfte die Giftflüssigkeit nach unten, und wo sie auftraf, begann sie sich wie Säure durch das Material zu fressen. Das war kein normales Schlangengift. Das war ein Gebräu, das der Hölle entstammte!
    Die Schlange begann sich aufzulösen. Sie wurde starr, platzte hier und da auf und zerbröckelte schließlich. Staub rieselte herab. Winzige Bröckchen und Krümelchen, die zerpulverten, sobald man sie berührte.
    Inzwischen kam auch der Wagen zum Stillstand. Es war ein reines Wunder, daß er nicht umgekippt war.
    Zamorra hängte sich das Amulett wieder um und beugte sich über Nicole. Sie war besinnungslos, würde aber bald schon wieder aufwachen. Zumindest hatte sie keine Verletzungen davongetragen.
    Das Funkgerät sprach an. »Prof, was ist bei euch los?«
    Zamorra schaltete das Mikrofon ein.
    »Alles klar, Jan. Wir hatten ein wenig Probleme, aber die sind jetzt geklärt!«
    »Habt ihr einen Ringkampf veranstaltet?« fragte van Baerle, der schon weit entfernt war.
    »So etwas ähnliches…«, gab Zamorra zurück. Dann schaltete er wieder ab. Er zerrte Nicole über sich hinweg auf den Beifahrersitz, nahm selbst hinter dem Lenkrad Platz und brachte den 280 GE wieder auf die Straße zurück. Er hoffte, daß der Teufel sich mit der nächsten Attacke ein wenig Zeit ließ. Zeit, die Zamorra selbst brauchte. Er mußte versuchen, den Spieß umzudrehen und die empfindliche Stelle seines Gegners zu finden.
    Nicole erwachte. Sie öffnete die Augen, starrte nach vom und schien sich erst orientieren zu müssen. Dann sah sie Zamorra an.
    »Sag mal, Cherie«, murmelte sie kopfschüttelnd. »Was war denn das?«
    Zamorra grinste freudlos.
    »Das war«, sagte er mit Nachdruck, »eine Auto-Schlange…«
    ***
    Bill Fleming und Manuela Ford waren überein gekommen, daß Bill den Start übernehmen sollte. Sie wollten sich dann jede Stunde abwechseln. Zwar war Manuela offiziell als Fahrerin eingetragen, aber die Regeln waren da sehr großzügig.
    Als es ins Gelände hinaus ging, sah Bill nur noch drei Wagen im Rückspiegel.
    »Wenn das in diesem Tempo so weiter geht«, schmunzelte er, »erreicht kein einziger Wagen das Ziel. Zwei Ausfälle innerhalb einer halben Stunde… die Tropic-Rallye scheint wirklich zum Abenteuer zu werden.«
    »Wenn ich das hinter den Staubschleiern richtig sehe, sind Patsy und Boyd nicht mehr bei uns. Ich sah, wie ihr Wagen kippte.«
    »Bei den beiden befürchte ich, daß sie bald wieder hinter uns sind«, knurrte Bill und kurbelte am Lenkrad, um größeren Unebenheiten auszuweichen. Er hielt eisern die Spitze. Sobald einer der anderen Wagen auf dem fünfzig Meter breiten Streifen vorbeizuziehen versuchte, legte Bill einen Zahn zu.
    »Ich will doch nicht in einer dicken Staubwolke fahren!«
    Sie unterhielten sich weiter über ihre Chance und die der anderen. Einen praktischen Nährwert hatte diese Rallye eigentlich nicht; es gab keine Meisterschaften zu gewinnen. Aber die Geldgeber schienen die Sache weidlich ausschlachten zu wollen. Hin und wieder dröhnte der Filmhubschrauber im Tiefflug über das Feld hinweg.
    »Und für uns Teilnehmer gibt’s satte Unsummen«, sagte Manuela fröhlich. »Upps… warum will sich Boyd eigentlich nicht mit einem zweiten Platz begnügen?«
    »Weil er

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