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0245 - Rallye mit dem Teufel

0245 - Rallye mit dem Teufel

Titel: 0245 - Rallye mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Hielten sie aber an, brauchten sie mit Sicherheit eine Stunde, das Feld wieder einzuholen, das mit rasendem Tempo über die Ausfallstraße dem Abzweigpunkt entgegenjagte.
    »Ich möchte wissen«, knurrte Rhodes, »wer wirklich dahintersteckt. Der Teufel tut selten etwas nur von sich aus. Jemand anderes will nicht, daß wir gewinnen. Eher bringt er uns um. Das hier vorhin war nur der erste Versuch. Andere werden folgen.«
    »Aber wer kann das wollen?«
    »Wenn wir das wüßten, wären wir eben schon einen Schritt weiter. Wir werden diesen Zamorra noch einmal fragen müssen. Ich weiß nicht, was das für ein Mann ist. Aber hoffentlich kann er uns noch einmal helfen.«
    »Ein Dämonenjäger«, sagte Patsy gepreßt. »Unglaublich, was es alles gibt…«
    Vor ihnen tauchte der Abzweigpunkt auf. Von da an würde es erst einmal querfeldein durch die unebene Steppe gehen. Von da an kam es nur noch auf das fahrerische Können an und auf das Vermögen, die Strecke richtig einzuschätzen. Wer hier zu schnell war, der verlor schneller als der, der langsam fuhr. Achsenbrüche und abgerissene Ölwannen waren noch das Mindeste, was hier drohte.
    Grinsend beobachtete Rhodes, wie einer der Wagen an der Absprerrung vorbeiraste und schleudernd bremste. Zwei Streckenposten winkten heftig. Er durfte nicht fünfhundert Meter weiter von der Straße ab, sondern mußte zurück und sich metergenau an die festgelegte und markierte Route halten. Auf der Querfeldeinstrecke hatte irgendwer gute Vorarbeit geleistet. Im Abstand von dreihundert Metern waren rechts und links Markierungspfähle eingerammt, die eine Wegbreite von fünfzig Metern ließen. Innerhalb dieser Breite konnte sich jeder Fahrer die für ihn günstigste Strecke aussuchen.
    »Am besten, du läßt mich jetzt mal«, sagte Rhodes. »Laß ausrollen und mich ans Lenkrad. Hier holen wir die Zeit eher wieder ein, als das vorhin der Fall gewesen wäre.«
    »Okay«, sagte Patsy erleichtert.
    Im gleichen Moment platzte im Abbiegen ins Gelände ein Vorderreifen!
    ***
    Zamorra sah die letzten Wagen des Pulks in der Feme auftauchen, als er fühlte, wie das Amulett sich zu erwärmen begann.
    Es war das typische Zeichen dafür, daß sich eine dämonische Kraft in unmittelbarer Nähe befand!
    Zum einen war es für ihn erfreulich und erleichternd, daß das Amulett im Moment offenbar wieder zufriedenstellend funktionierte. Zum anderen bedeutete sein Erwachen aber auch Gefahr.
    Größte Gefahr!
    Aber er wußte nicht, wie sich diese Gefahr äußern würde. Befand sich etwas auf der Strecke - oder würde es einen Defekt am Wagen geben?
    »Aufpassen, Nici«, zischte er. »Unser Teuf eichen ist wieder da!«
    Nicole begriff sofort. Sie nickte, wurde noch aufmerksamer und reaktionsbereiter als zuvor.
    Zamorras Hand berührte langsam das Amulett. Er spürte die pulsierende Hitze. Die unbekannte Gefahr mußte sich in unmittelbarer Nähe befinden.
    Ihr werdet mir nicht dazwischenpfuschen, erklang eine lautlose Stimme, der höhnisches Gelächter folgte.
    »Stell dich zum Kampf, du verdammter Feigling«, sagte Zamorra knirschend. Doch die Gedankenstimme des Teufels oder Dämons, was immer er auch sein mochte, antwortete nicht mehr.
    Dafür hörte Zamorra das eigenartige Rasseln.
    Seine Nackenhärchen richteten sich auf. Ganz langsam drehte er den Kopf.
    Hinter den vorderen Sitzen des Mercedes gab es nur noch Ladefläche. Dort befanden sich jede Menge Treibstoffkanister, Verpflegung, Getränke, ein Zelt, Schlafsäcke und zwei Koffer mit Kleidung und diversen anderen Gegenständen. Alles war säuberlich verstaut und festgezurrt.
    Und dazwischen bewegte sich etwas.
    Eine Klapperschlange.
    Der Teufel - im wahrsten Sinne des Wortes! - mochte wissen, wie das Biest in den Wagen gekommen war. Jedenfalls war es da und bewegte sich langsam nach vom. Der hoch erhobene Kopf pendelte hin und her, und die Klappern an der Schwanzspitze rasselten bedrohlich.
    Das Maul öffnete sich und entblößte spitze Zähne. Die gespaltene Zunge fuhr heraus und witterte.
    »Ganz ruhig bleiben, Nici«, sagte Zamorra gepreßt. »Am besten laß Jan vorbei und werde langsamer. Die Schlange ist genau hinter dir.«
    Nicoles Knöchel traten weiß hervor, als sie die Hände um das Lenkrad preßte. Zamorra begann ganz langsam das Amulett abzunehmen. Da drehte die Klapperschlange ihm den Kopf zu. Der schwere Körper drehte sich enger zusammen, zum Sprung bereit.
    »Du bist eine Illusion«, murmelte Zamorra. »Ein Blendwerk des Teufels.

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