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0245 - Rallye mit dem Teufel

0245 - Rallye mit dem Teufel

Titel: 0245 - Rallye mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einen ganz bestimmten Ruf zu verlieren hat«, sagte Bill. Er sah wieder in den Rückspiegel und zu den Seiten. Er lag noch immer an der Spitze und wollte es auch dabei bleiben lassen.
    »Ich bin gespannt, was sie sich für die erste Zwischenprüfung haben einfallen lassen«, murmelte er. In aller Regel waren es bestimmte Anforderungen an fahrerische Geschicklichkeit oder Cleverness. Vier Tage sollte die Rallye als solche dauern. Das bedeutete, daß sie jeden Tag rund zweihundertfünfzig Meilen zurückzulegen hatten. Da nun aber kaum zu erwarten war, daß einer der Wagen mit zwei Tagen Vorsprung das Ziel erreichen würde, mußte es besondere Probleme geben. Denn ansonsten, stellte sich Bill vor, war es schlichtweg unmöglich, pro Tag nur zweihundertfünfzig Meilen zu fahren und nicht mehr.
    »Bedenke das Wetter«, warnte Manuela. »Es kann uns mit einem Hitzschlag umwerfen. Der Motor kann streiken. Die ganzen Flick- und Erholzeiten dürften eingerechnet sein. Ich schätze, daß Boyd, gleich wie lange er braucht, um den Wagen wieder flottzubekommen, uns noch vor Abend fröhlich winkend überholt, weil auch wir mit einem Defekt festliegen. Es ist keine Rallye, wie wir sie von Europa und den USA her kennen, kein reines Geschicklichkeitsrennen.«
    »Fehlt bloß noch Teamwork«, knurrte Bill. »Daß wir im Endeffekt an bestimmten Stellen nur komplett, aber nicht einzeln durchkommen…«
    Im gleichen Moment jagte der Wagen ins Nichts.
    ***
    »Paß auf!« schrie Manuela auf. Unwillkürlich klammerte sie sich am Armaturenbrett fest, in Ermangelung eines anderen Griffes. Bill trat auf die Bremse. Aber nichts geschah. Das Gefühl, rasend schnell zu fahren, blieb.
    Nein, es war ein anderes Gefühl - das zu fliegen, schwerelos dahinzutreiben!
    Um sie herum war nichts. Absolut nichts. Von einem Moment zum ande ren verschwand die Steppe, die ganze Landschaft. Es gab keinen Boden mehr, keinen Himmel und keinen Horizont. Nur noch das Nichts.
    Schwärze überall. Tiefste Dunkelheit! Es dauerte einige Sekunden, bis Bill Fleming reagierte und die Innenbeleuchtung einschaltete. Matter Schimmer erhellte das Innere des Range Rovers, aber die Schwärze draußen wurde nur noch undurchdringlicher.
    »Trotzdem fliegen wir nicht«, murmelte Bill.
    »Was meinst du?« schreckte Manuela auf.
    »Wenn wir frei schweben würden, etwa so, wie wir uns fühlen, würden die Räder durchdrehen, würde der Motor ausflippen. Dann fänden die Räder nämlich keinen Widerstand mehr. So aber…«
    Der Drehzahlmesser verriet ihm, daß die Geschwindigkeit sank. Allmählich zeigte sein Bremsen Erfolg.
    »Eine Dämonenfalle«, preßte Manuela hervor. »Unser Gegner ist wieder da und schlägt zu.«
    »Ja«, dehnte Bill. »Ja… und wir werden wohl nicht die einzigen sein. Boyd und Patsy, seine eigentlichen Opfer, wird er sich auch vornehmen. Und Zamorra! Uns wird er nur so nebenbei packen…«
    »Ob die anderen Wagen auch in diese Schwärze gerast sind?« fragte Manuela.
    Bill schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich nicht«, sagte er, kuppelte aus und schaltete den Motor ab. Dann kurbelte er die Fensterscheibe herunter. »Hörst du etwas? Andere Motoren?«
    »… motoren… toren… toren…«, hallte das Echo von weither.
    Bill pfiff durch die Zähne. »Ein abgegrenzter Raum, dessen Wände den Schall zurückwerfen«, sagte er. »Das ist doch schon mal was. Wollen doch mal sehen, wo wir sind.« Er schaltete die Scheinwerfer des Wagens ein. Doch das Licht verließ sie nicht. Draußen blieb alles finster. Nur die Kontrolleuchten im Wageninnern verrieten, daß die Scheinwerfer brannten.
    »Seltsam«, sagte Manuela. »Du, ich versuche mal, ob ich ins Freie komme.« Sie löste den Sicherheitsgut, öffnete die Beifahrertür und schwang sich hinaus. Vorsichtig tastete sie mit einem Fuß nach unten.
    »Kein Boden unter mir«, berichtete sie verblüfft. »Aber, verflixt, der Wagen muß doch irgendwo stehen! Er kann doch nicht frei schweben… ich sehe doch die Räder!«
    »Du siehst die Räder?« stieß Bill alarmiert hervor. »Obgleich draußen alles dunkel ist?«
    »Versteh’ ich auch nicht… aber ich kann sie sehen. Die Reifen sind unten leicht abgeplattet, also belastet. Sie stehen auf etwas. Ich…«
    Da ging ein leichter Ruck durch den Wagen.
    Manuela schrie auf. Ihr Griff um den vorderen Dachholm löste sich. Mit einem Ruck verschwand sie in die Tiefe. Im gleichen Moment wurde sie für Bill unsichtbar!
    Ihr gellender Schrei verwehte in bodenloser

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