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0245 - Rallye mit dem Teufel

0245 - Rallye mit dem Teufel

Titel: 0245 - Rallye mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Wo hast du denn das winzige Ding her? Aus irgendeinem Mikrokosmos importiert?«
    »So ähnlich«, lachte Nicole, küßte ihn auf die Wange und blieb am Rand des Swimming-Pools stehen. Er war unregelmäßig geformt und ähnlich wie ein Teich angelegt, nur daß er keine ñache Uferböschung besaß.
    »Das Wasser ist kühl genug«, rief eine helle Stimme. Zamorra sah Bill und Manuela an einem kleinen Tisch in Pool-Nähe ihren Frühstückskaffee schlürfen. Nun, sie waren ja auch auf seinen Wagen angewiesen.
    »Die anderen sind schon los«, sagte Bill. »Ich habe derweil den Mercedes durchgesehen, damit wir nachher leichter loskommen. Aufgetankt ist er auch.«
    Nicole federte einmal in den Knien durch und verschwand dann mit einem eleganten Spring im Pool.
    »Komm, Feigling«, rief sie Zamorra zu. Der hatte die Film-Crew erkannt. Die drei Männer saßen etwa zwanzig Meter entfernt mit einem Teil ihrer Ausrüstung und unterhielten sich.
    »Sie haben eine Szene ’runtergekurbelt«, sagte Manuela. »Die Rallye-Fahrerin erholt sich vom Streß, oder so ähnlich. Oben ohne am und im Pool. Weiß der Teufel, was das für eine Show werden soll. Irgendwie gefällt mir nicht, daß sie als sechstes Team hinzu kam. Wenn da kein falsches Spiel getrieben wird…«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Er sah wieder zum Pool und wunderte sich, daß Nicole so ruhig war.
    Er sah sie.
    Sie verharrte fast in der Mitte des Pools und hielt sich nur mit leichten Schlägen über Wasser. Augenblicke später erkannte Zamorra auch, warum das so war.
    Sie war nicht allein im Wasser. Aber es stand zu bezweifeln, daß die anderen für ihren Aufenthalt auf dem Hotelgelände Geld bezahlt hatten.
    Zamorra hatte nur zweimal Krokodile dieser Größenordnung gesehen: einmal in der Straße der Götter, in jener anderen Dimension, in der er zusammen mit Nicole gekämpft hatte, und damals, als er es mit seinen Freunden und Kampfgefährten Möbius und Ullich im alten Ägypten zu tun hatte.
    Aller schlechten Dinge waren nun drei.
    Die Krokodile auch. Von drei Seiten kamen sie heran, auf Nicole zu. Wie grünbraune Baumstämme glitten sie an der Wasseroberfläche durch den Pool. Und Nicole war fast in der Mitte.
    Sie hatte keine Chance, und sie schien es zu wissen.
    Jetzt sahen es auch Manuela und Bill.
    Der Historiker wurde blaß. »Das ist unmöglich«, flüsterte er. »Hier in dieser Gegend gibt es keine Krokodile! Die gibt’s weiter nördlich am Nil, aber nicht hier am Äquator!«
    »Sag das den Krokos«, murmelte Zamorra. »Vielleicht glauben sie es dir und lösen sich in Wohlgefallen auf!«
    Nicole glitt ganz, ganz langsam zurück. Aber sie war zu langsam. Dennoch wagte sie nicht, schnell zu schwimmen. Sie wußte, daß die Krokodile schneller waren als sie.
    »Ich hole ein Gewehr«, murmelte Bill.
    Aber dann blieb er doch stehen, weil er wußte, daß das zu lange dauerte.
    Unwillkürlich dachte Zamorra an den Dämon. Er hatte die ganze Zeit über geahnt, daß der noch längst nicht besiegt war. Er hatte sich nur so lange zurückgehalten, um seine Gegner in Sicherheit zu wiegen. Jetzt schlug er zu!
    Jetzt, in diesem Moment, wo keiner mehr ernsthaft damit rechnete.
    »Die Krokodile sind Teufelswerk«, sagte Zamorra. »Aber sie sind genau so echt wie die Schlange, die ich im Wagen hatte, und andere kleine Scherze…«
    Er griff zur Brust.
    Normalerweise hing da sein Amulett.
    Diesmal nicht!
    Gestern abend, beim zärtlichen Ringkampf mit Nicole, vor dem Einschlafen, hatte er es abgenommen und auf den Nachttisch gelegt. Und jetzt hatte er es nicht wieder übergestreift, weil er mit der handtellergroßen Silberschale nicht unbedingt auffallen wollte.
    Ein Fehler…
    Und die Krokodile kamen immer näher!
    Zamorra streckte eine Hand aus. Er versuchte, das Amulett mit dem Ruf zu sich zu holen. Aber im gleichen Moment, als er den Gedankenruf aussenden wollte, reagierten die Reptile.
    Sie schossen auf Nicole zu.
    »Tauchen!« schrie Bill.
    Nicole tauchte unter. Sie hatte gleichzeitig mit Bill Fleming erkannt, daß das ihre einzige Chance war, ein paar rettende Sekunden herauszuschlagen. In diesem Moment sprang Zamorra in den Pool.
    Die Krokodile zischten dicht über Nicole hinweg. Mit dem schnellen Untertauchen hatten sie nicht gerechnet, verfehlten das Mädchen um Zentimeter. Das Wasser brodelte, als sich zwei der Krokodile ineinander verbissen. Das Wasser färbte sich rot. Die Reptile zerrten aneinander. Die starken Zähne verankerten sich in der massiven

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