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0245 - Verdammt und begraben

0245 - Verdammt und begraben

Titel: 0245 - Verdammt und begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vampir…«
    ***
    Ein leerer Sarg, eine verlassene Gruft – wo konnte der Vampir stecken? Hielt er sich im Schloß verborgen, geisterte er durch den Wald oder über den Friedhof?
    Niemand von uns konnte darauf eine Antwort geben. Auf jeden Fall stellte Baron von Leppe eine große Gefahr für die Menschen dar. Niemand konnte das Gegenteil behaupten, und wir mußten zusehen, daß wir ihn so rasch wie möglich stellten.
    Ich erinnerte Marek wieder an das Lachen, das er im Wald gehört hatte. »Ja, John, was meinst du damit?«
    »Ist es möglich, daß der Vampir die Strecke in einer so kurzen Zeit schafft und sich unter Umständen hier auf dem Friedhof versteckt hält?«
    »Eigentlich nicht«, gab Marek zu. »Es sei denn, er besitzt die Gabe und verwandelt sich in eine Fledermaus.«
    Die Idee war gut. Ich lächelte. »Bravo, das kann die Lösung sein, Frantisek.«
    Suko schob mich zur Seite und trat bis dicht an den Rand der Gruft. Bevor ich eine Frage stellen konnte, sagte er schon: »Ich möchte mich da unten gern mal näher umschauen.«
    Das hatte ich eigentlich vorgehabt, doch Suko war schneller gewesen, und ich nickte.
    Der Chinese ging in die Knie, federte noch ein wenig nach und stieß sich ab.
    Es war keine sehr große Distanz, die er springend zurücklegen mußte. Er landete unangefochten vor dem Fußende des Sargs und zog beim Gehen unwillkürlich den Kopf ein.
    Neben dem Steinsarg blieb er stehen. Die Lampe hatte er mitgenommen. Er leuchtete noch einmal in den Sarkophag hinein und schüttelte den Kopf. »Nichts zu machen, John. Wir können ihn nicht herbeizaubern.«
    »Dann komm wieder hoch, Alter.«
    »Augenblick noch.« Sukos Stimme klang hohl. Er trat vom Sarg weg und leuchtete in die Runde, da er die Gruft genauer untersuchen wollte. Er blieb nicht in unserem Blickfeld, tauchte in den Hintergrund der Gruft, und wir sahen ihn nicht mehr, sondern nur den hellen Schein, der über den Boden wanderte, wenn der Inspektor sich bewegte.
    »John!« Seine Stimme klang noch dumpfer als zuvor. »Hier ist eine offene Stelle. Dahinter liegt ein Gang.«
    Ich kniete mich ebenfalls und reckte meinen Kopf vor. »Kannst du erkennen, wo er hinführt?« In meinen Worten schwang die Spannung mit.
    »Nein, eigentlich nicht. Aber er müßte, wenn man der Richtung glauben darf, in oder unter das Schloß führen.«
    Ich blickte Frantisek Marek von unten her fragend an. Der Pfähler nickte. Demnach konnte Suko mit seiner Vermutung genau richtig liegen.
    »Ich werde den Gang untersuchen«, erklärte er, »und gehe ihn mal durch.«
    »Aber gib acht.«
    »Klar. Wir könnten uns ja im Schloß treffen oder wieder auf dem Friedhof, wenn ich zurückkehre.«
    »Mal sehen.« Danach hörte ich von Suko nichts mehr, und ich schraubte mich wieder in die Höhe. »Wußtest du davon?«
    Marek schüttelte den Kopf. »Nein. Ich habe die Gruft auch nie von innen gesehen. Nur eben heute.«
    Als seine Worte ausgeklungen waren, herrschte wieder Stille. Sie umgab uns wie ein Mantel. Irgendwie war sie bedrückend. Wenn man in einem normalen Raum steht, dann fällt es nicht so auf, aber hier auf diesem Friedhof konnte man schon ein komisches Gefühl bekommen.
    »Der Baron muß eine große Verwandtschaft gehabt haben«, bemerkte ich und deutete in die Runde.
    »Das hatte er auch.« Marek folgte meinem ausgestreckten Arm.
    Ich hatte mich bereits wieder halb abgewandt, als der Pfähler einen überraschten Ruf ausstieß.
    »Verdammt, da ist er!«
    »Wer?« fragte ich blödsinnigerweise, während ich herumkreiselte.
    »Baron von Leppe!«
    ***
    Er stand ungefähr da, wo die Grabsteine endeten und sich ein Filigran aus Zweigen und Ästen über eine kurze Distanz des Friedhofs ausbreitete. Ein Bild wie aus einem Gruselfilm. Selbst mir lief ein Schauer über den Rücken, als ich es sah.
    Da war einmal der Vampir. Dunkel gekleidet. Er trug keinen Umhang, wie der unselige Graf Dracula in seinen Filmen, allerdings eine Kleidung, die Ähnlichkeit mit einem pechschwarzen Frack aufwies. Vorn mußte die Jacke offenstehen, so genau konnten wir es nicht erkennen, aber wir sahen den weißen Fleck, der auf ein helles Hemd hinwies.
    Das Gesicht schimmerte bleich durch die Nebelschwaden. Darüber sahen wir das helle, schon weiße Haar, das die Schädeldecke wie eine Wolke zu umrahmen schien.
    Unbeweglich blieb er auf dem Fleck und beobachtete uns.
    Neben mir atmete Marek heftig. Er knurrte fast, stand unter einem ungeheuren Streß, und er umklammerte den Eichenpfahl wie ein

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