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0245 - Verdammt und begraben

0245 - Verdammt und begraben

Titel: 0245 - Verdammt und begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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getraut.
    Der Baron von Leppe wurde zwar vergessen, aber nie völlig aus dem Gedächtnis gestrichen. Hinzu kam, daß ein anderer Vampir für Angst und Schrecken sorgte.
    Kalurac.
    Der war auch vernichtet, so blieb eigentlich nur die Erinnerung an den Vampir-Baron.
    Ob er es war, der nachts durch die Wälder geisterte und in die Täler hinabstieg, das wußte niemand zu sagen, und der unheimliche Totenacker schwieg…
    ***
    Wir waren gestartet.
    Noch jetzt klangen mir die Flüche des Piloten in den Ohren, die er uns entgegengeschickt hatte. Er war ungeheuer sauer, verständlich, wie ich meine, aber wir konnten schlecht zurück, denn wir befanden uns in der dicken Nebelsuppe.
    Natürlich achtete jeder von uns auf irgendwelche Hindernisse, die wir erst im letzten Moment sahen. Da wurden aus den Wäldern gefährliche Schatten, die überflogen werden mußten, und der Hubschrauber gewann von Minute zu Minute mehr an Höhe.
    Es wurde auch kälter.
    Wir sahen den ersten Schnee. Im Grau des Nebels schimmerte er als heller weißer Flecken.
    Aber wir hatten auch Glück. In dieser großen Höhe, wo es auch ziemlich kalt war, da löste sich der Nebel allmählich auf. Zahlreiche Bergspitzen lagen sogar frei, und zum ersten Mal seit dem Start atmeten wir richtig auf.
    Sogar Jarek.
    »Manchmal hat man wirklich Glück«, stöhnte er und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Es war ein wunderschönes Bild, das wir aus luftiger Höhe präsentiert bekamen.
    Über uns war der Himmel klar. Wir konnten einen vollen Mond sehen und zahlreiche Sterne. Die oberen Nebelschichten erinnerten mich an dünne Wattebäusche, die jemand in die Länge gezogen hatte. Aus ihnen stachen die Spitzen der Berge beinahe vorwitzig heraus. Sie alle trugen weiße Hauben, und wir flogen darüber hinweg.
    »Ein tolles Bild«, sagte auch Suko.
    Da konnte ich nur zustimmen.
    Während der Pilot flog, vergaß er auch nicht, auf die Karte zu schauen. Er hatte die Burg zwar nie besichtigt, doch während eines Manövers schon einmal überflogen. Zudem stand Frantisek Marek ihm mit Rat und Tat zur Seite.
    Die beiden redeten über den Kurs.
    Suko und ich suchten inzwischen den Himmel ab, da wir auch an die roten Vampire dachten. Wenn Vampiro-del-mar sie mitgebracht hatte, würden sie uns vielleicht den Weg weisen.
    Nein, der Himmel war klar. Im Licht der Sterne hätten wir jede Kontur erkennen können. Von den gewaltigen, roten Blutsaugern sahen wir nicht den Zipfel einer Schwinge.
    Marek und der Pilot sprachen weiterhin aufeinander ein. Dann nickte Jarek heftig. Er hatte verstanden. Marek drehte den Kopf. Er schaute uns mit müden Augen an und strich über seinen weißen Oberlippenbart. »Es wird nicht mehr lange dauern, dann haben wir das alte Schloß erreicht. Vielleicht ragen die Türme auch aus dem Nebel.«
    »Gibt es mehrere davon?« fragte Suko.
    »Zwei.«
    »Was weiß man eigentlich von dem Baron?«
    Der Pfähler hob die Schultern. »Nicht viel. Seine Gestalt und seine Taten verschwinden im Dunkel der Geschichte. Er war allerdings sehr, sehr grausam, das hat er mit Vlad Dracula gemeinsam gehabt. Allmählich habe ich das Gefühl, daß alle in Rumänien herrschenden Adeligen schlimm und grausam waren. Wir sind wirklich ein Land, das die Geschichte nicht verwöhnt hat.«
    Ich nickte. »Hast du ihn schon gesehen, Frantisek?«
    »Wenn du damit den Baron Viktor von Leppe meinst, dann muß ich dich enttäuschen. Bei mir beruht alles auf einer Annahme. Er könnte es gewesen sein, der meine Frau zum Vampir gemacht hat. Aber das ist alles viel zu vage.«
    »Und der Vampir im Wald?«
    Marek holte tief Luft. »Ich nehme an, daß es der Diener des Barons gewesen ist. Aus diesem Grunde gehe ich davon aus, daß der Baron ebenfalls noch als Untoter existiert.«
    »Dann finden wir ihn hoffentlich auf seinem Schloß,« erklärte Suko.
    »Das wünsche ich mir auch. Und ich werde ihn pfählen«, erklärte der alte Marek.
    Dagegen hatten wir nichts. So konnten wir uns um Lady X kümmern, denn unserer Ansicht nach würden wir sicherlich auf sie und Vampiro-del-mar treffen. Zu deutlich waren die Spuren, die von Cornwall nach Rumänien geführt hatten.
    »Da, die Burg!« Diesmal sprach der Pilot. Er hatte sie zuerst gesehen. Wir schauten an ihm vorbei und entdeckten ebenfalls die schwarzen Türme, die aus dem Nebel stachen.
    Etwa zur Hälfte waren sie zu sehen, das Gemäuer selbst zeichnete sich nur schattenhaft unter der grauen Dunstwand ab, als wir sie überflogen. Der Pilot ging

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