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0246 - Der Spielhöllen-Dämon

0246 - Der Spielhöllen-Dämon

Titel: 0246 - Der Spielhöllen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das Gesicht die Worte aus, die dem Jungen dumpf entgegenklangen und in seinen Ohren dröhnten.
    »Du hast den Teufel beschworen. Aus welchem Grund?«
    Eddy Blyton ächzte wie ein alter Mann. Sein mathematisch geschultes Gehirn versuchte, die Worte zu begreifen. Es mußte doch eine Bindung geben, eine Basis.
    Wieso konnte das Gesicht sprechen?
    Ein Computer brachte man durch allerlei Tricks zum Reden.
    Dazu gehörte nicht viel. Eddy konnte diese Maschinen so programmieren, daß sie ganze Sätze sprachen, aber daß ein programmiertes Bild oder Wesen sprach, war ihm doch mehr als unheimlich.
    »Ich… Ich …«
    »Komm her!« dröhnte es ihm entgegen. »Komm her zu mir, und schau mich an, du Wurm!«
    Eddy schlich auf den Bildschirm zu. Den Kopf hatte er eingezogen, als fürchtete er sich vor unsichtbaren Schlägen. Seine Beine zitterten, und dieses Zittern übertrug sich auch auf seinen Körper.
    Hatte er zuviel gewagt?
    Während er ging und seinen Blick starr auf den Monitor gerichtet hielt, bemerkte er, daß sich am Gesicht etwas veränderte. Die Konturen traten nicht mehr so scharf und eckig hervor. Sie wurden weicher und zerflossen mehr.
    Aber sie blieben dennoch sichtbar.
    Der Junge verhielt seinen Schritt. Jetzt schaute er genau auf die Fratze. Die Distanz zwischen ihm und dem Schirm betrug nicht mehr als einen Schritt.
    Jedes Detail konnte er erkennen. Das Gesicht zeigte tatsächlich ein Dreieck.
    Im unteren Teil befand sich das Maul. Es besaß schmale Lippen, die ein wenig geöffnet waren, so daß der Junge Zähne sehen konnte, die ihn an Stifte erinnerten.
    Eine schmale Nase stach aus dem Gesicht, das einen dunkelroten Schein zeigte.
    Die Stirn war glatt und ziemlich hoch. Darunter glühten zwei Augen. Dieser Begriff fiel ihm ein, denn das Glühen erkannte er trotz der Schwärze, die die Pupillen des Teufels aufwiesen.
    War es das Höllenfeuer?
    In der letzten Zeit hatte er viel darüber gelesen. Von der Hölle und dem Feuer, in dem die Seelen der Verdammten schmachteten.
    Bis vor einer halben Stunde war er nicht so recht davon überzeugt gewesen, daß es den Teufel wirklich gab. Nun sah er ihn vor sich und auch die beiden Hörner, die aus der Stirn wuchsen.
    »Ich habe noch immer keine Antwort von dir! Was willst du? Soll ich dich vernichten?«
    Eddy Blyton zuckte zurück. »Nein, nein!« keuchte er. »Um Himmels willen. Nicht, nur das nicht. Ich… Ich …«
    Dröhnendes Gelächter brandete ihm entgegen. »Du kleiner Narr hast geglaubt, alles richtig machen zu können, wie? Jetzt hast du Angst, denn du hast mit Kräften gespielt, die dir über sind. Wie ist dein Name?«
    »Eddy… Eddy Blyton!«
    »Und?«
    »Ich… Ich … wollte, daß du erscheinst.«
    »Jetzt bin ich da.«
    Der Junge wischte über seine nasse Stirn und schob die ebenfalls klebrigen Haare in die Höhe. »Ich möchte, daß du mir zu Diensten stehst.« Nun war es heraus, und Eddy atmete aus. Er hatte den Satz gesprochen, und er hatte ihn bewußt gesagt, denn in den Büchern war er oft zu lesen gewesen.
    Reagierte der Teufel?
    Ja, es tat sich etwas. Zuerst war es wieder das Gelächter, das durch den Kellerraum hallte. Hohn und Spott schwangen darin mit.
    Dann jedoch änderte es sich. Das Lachen wurde satanisch, teuflisch und auch zornig. »Du?« schrie der Satan. »Du Winzling willst, daß ich dir gehorche? Darüber kann ich nur lachen. Wie größenwahnsinnig und vermessen mußt du doch sein, so etwas anzunehmen. Du hast dir gewünscht, mich zu beherrschen, weil du auch die Technik beherrschst. In dieser Sekunde, und das verspreche ich dir, beweise ich, wie sehr ich die Technik kontrolliere. Nicht allein hier, sondern im Umkreis von fünf Meilen werden alle Computer verrückt spielen. Die Magie ist stärker als die Technik. Beobachte deine Apparate.«
    Automatisch folgte der Junge dieser Aufforderung. Sein Blick richtete sich auf die übrigen Computer und Spielautomaten.
    Sie drehten durch.
    An jedem Automat blitzten die Lichter, da rollten die Kugeln in den Flippern, es ertönten Schußdetonationen, wahre Orgien aus bunten Lichtern fluteten durch den Raum.
    Es war gespenstisch, wie die Elektronik dem Satan gehorchte, und der Junge, der die Initialzündung des Ganzen war, zuckte zurück. Er war überzeugt, daß sein letztes Stündlein geschlagen hatte, denn mit dieser Machtdemonstration hätte er nie gerechnet.
    An der Wand fand er den nötigen Halt, riß die Hände vor sein Gesicht und wartete, bis die Geräusche wieder abgeklungen

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