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0246 - Im Räderwerk der Unterwelt

0246 - Im Räderwerk der Unterwelt

Titel: 0246 - Im Räderwerk der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Räderwerk der Unterwelt
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gehorchen würde…«
    Der Maskierte auf der Couch lachte. Es war ein raues, kurzes, irgendwie unheimliches Lachen.
    »Sie haben gesagt, Sie würden gehorchen. Und Sie haben gedacht: solange diese Halunken mich in der Hand haben. Aber wehe ihnen, wenn sie erst einmal verschwunden sind. Ich werde es ihnen schon noch zeigen. Das haben Sie gedacht, Conner, und dafür mussten Sie bestraft werden. Merken Sie sich eins: Gegen uns gibt es keinen Widerstand! Das dürfte doch wohl das Beispiel Steven bewiesen haben.«
    Joe spürte, wie sich seine Kopfhaut zusammenzog. Ein eisiger Schreck legte sich beklemmend um sein Herz. Das Beispiel Steven? Das konnte doch nur bedeuten, dass es diese Männer gewesen waren, die Steven umgebracht hatten!
    Der Kerl auf der Couch war ein Satan. Ein Teufel in Menschengestalt. Ja, er hatte Joes Gedanken erraten.
    Joe Conner schluckte. Sein Mund und seine Kehle waren auf einmal trocken und pelzig. Was hatten sie mit ihm vor? Wollten sie ihn umbringen? Himmel, gab es denn keine Chance? Verzweifelt zerbrach er sich den Kopf darüber, was er tun konnte, um sich aus der Gewalt dieser beiden Männer zu befreien.
    Was aber sollte er tun? Der Mann, der hinter ihm stand, hatte eine Pistole in der Hand. '
    »Wir wollen zur Sache kommen«, meinte der Maskierte auf der Couch.
    Misstrauisch beobachtete Joe Conner, wie der Mann aufstand und langsam auf ihn zukam. Auf Joes Stirn erschien der kalte Angstschweiß in lauter kleinen, glitzernden Perlen. Er musste an Ralph denken, Ralph Steven, den sie an einen Funkmast gefesselt und abgeschossen hatten wie auf dem Schießstand. Hatten sie das Gleiche mit ihm vor…?
    ***
    »Geh du ran, Phil«, brummte ich schlaftrunken, als das Telefon klingelte.
    Phil gab keine Antwort. Ich wälzte mich auf die andere Seite und wollte meine Aufforderung brummig wiederholen, als mir klar wurde, dass Phil ja gar nicht rangehen konnte, weil er nicht hier war. Ich war ja nicht im Office, sondern ich lag zu Hause in meinem Bett.
    Und das Telefon, das klingelte, stand in meinem Wohnzimmer. Fluchend tastete ich nach dem Schalter der Nachttischlampe, knipste sie an und kroch aus den Federn. Ich schlurfte ins Wohnzimmer, nahm den Hörer und gähnte.
    »Ja, zum Teufel, hier ist Cotton. Was ist denn los? Haben sie im Kongress ein Gesetz beschlossen, dass G-men nicht mehr schlafen dürfen?«
    Die Stimme, die durch die Leitung kam, ging auf meine dummen Scherze nicht ein. Nüchtern und sachlich sagte sie: »Guten Morgen, Jerry. Wir haben gerade ein Blitztelegramm aus Washington erhalten, vom FBI-Hauptquartier, Koordinierungsabteilung. Der Fall Rubbers wird zur FBI-Sache er-' klärt. Sofortige Übernahme des Falles wird angeordnet.«
    »Augenblick«, knurrte ich und bemühte mich vergeblich, meine Augen aufzumachen. »Soll das ein Witz sein?«
    »Ich kann dir den Text des Telegramms vorlesen«, wiederholte der Kollege ungeduldig.
    »Lass es sein«, brummte ich gähnend. »Ich glaub’s. Verdammt noch mal, ich habe bisher immer angenommen, dass die Leute in Washington nachts schlafen und manchmal sogar tagsüber. Ich fürchte, ich habe den hohen Herren unseres Hauptquartiers unrecht getan. Also sofort übernehmen?«
    »Ja. Im Telegramm heißt es wörtlich: ›… deshalb unverzügliche Übernahme des Falles Will Rubbers als FBI-Sache angeordnet.‹ Das war ja auch der Grund, weshalb ich dich aus dem Bett geklingelt habe.«
    »Na schön«, gab ich mich geschlagen. »Wie spät ist es denn?«
    »Halb fün,f.«
    »Ausgezeichnet«, brummte ich. »Ich rufe Phil an. In spätestens einer Stunde sind wir im Office.«
    »Gut. Du musst mir die Durchgabe des Telegramms noch auf dem Formular bestätigen.«
    »Gott segne unseren Papierkrieg«, seufzte ich ergeben und ließ den Hörer zurück auf die Gabel fallen, während ich mich selbst in den nächsten Sessel verfrachtete und die Zigaretten heranzog. Manchmal kann man mich nach einer Stunde Schlaf wecken und ich bin sofort hellwach. In dieser Nacht hatte ich nicht gerade meine starken Minuten. Ich fühlte mich so jämmerlich müde, dass ich im Sessel hätte weiterschlafen können.
    Die Zigarette half ein bisschen. Nach sechs oder acht Zügen warf ich sie in den Aschenbecher, grinste und wählte die Nummer von Phils Privatanschluss. Vielleicht murmelte er im Halbschlaf: ›Geh du ran, Jerry…‹, dachte ich und wartete ergeben darauf, dass mein Freund dieselben Stadien des Erwachens durchlaufen hatte, wie es mir zuvor gegangen war.
    Endlich brummte jemand

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