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0246 - Im Räderwerk der Unterwelt

0246 - Im Räderwerk der Unterwelt

Titel: 0246 - Im Räderwerk der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Räderwerk der Unterwelt
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Hüfte.
    »Los, Conner«, sagte die Stimme hinter ihm. »Rein in die gute Stube! Wir haben uns schon gestattet, die Vorhänge zuzuziehen, damit uns niemand beobachten kann. Und was da in Ihr Kreuz drückt, ist die Mündung einer Pistole. Also seien Sie vernünftig!«
    Joe Conner zögerte einen Augenblick. Er presste die Lippen zusammen und trat ganz langsam über die Schwelle in sein Wohnzimmer. Der Duft von Zigaretten schwebte im Raum. Joe war Zigarrenraucher und erkannte Zigarettenduft sofort. Die beiden Männer mussten sich also schon längere Zeit hier aufgehalten haben.
    Natürlich, dachte er. Sie haben auf mich gewartet. Wahrscheinlich wissen sie sogar, dass mein Dienst um sechs Uhr geendet hätte. Dass ich bis jetzt in der Kneipe hängen bleiben würde, konnten sie ja nicht ahnen.
    »Was soll das?«, fragte er. »Wenn Sie Geld wollen, werden Sie Pech haben. Ich besitze höchstens zwanzig Dollar in barem Geld. Mein Gehalt liegt auf der Bank.«
    Der Mann auf der Couch stieß einen eigenartigen Laut aus. Es hörte sich an wie ein verächtliches Schnaufen.
    »Sie können sich ruhig setzen«, sagte der Maskierte von der Couch her. »Hier, in diesen Sessel, bitte!«
    Der Sessel, auf den er zeigte, war von den beiden Eindringlingen offenbar schon vorher zurechtgerückt worden. Wenn er sich wirklich hineinsetzte, saß er dem Maskierten auf der Couch frontal gegenüber. Mit einem Abstand von höchstens vier Schritten. Weit genug, um ihm eine Kugel in den Bauch zu jagen, wenn er versuchte, sich vom Sessel her airf den Maskierten zu stürzen.
    »Setz dich!«, fauchte die Stimme in seinem Rücken grob. »Kannst du nicht hören, was gesagt wurde?«
    Wenn ich ihnen gleich gehorche, dachte Joe, werden sie mit mir wie mit einem willenlosen Sklaven umspringen.
    »Das ist meine Wohnung«, erklärte er entschlossen. »Wann und wohin ich mich setze, bestimme ich.«
    Er hatte kaum zu Ende gesprochen, als er einen mörderischen Schlag auf die rechte Schulter erhielt. Er spürte einen glutheißen, wahnsinnigen Schmerz wie eine gewaltige Explosionswelle durch seinen Körper fluten. Gegen seinen Willen entfuhr ihm ein nur halb unterdrückter Laut des Schmerzes.
    »Los, setz dich!«, wiederholte die Stimme in seinem Rücken. »Wenn ich das nächste Mal zuschlage, schlage ich ein paar Zentimeter weiter nach vorn, sodass dein Schlüsselbein bricht.«
    Die Stimme in seinem Rücken war ruhig, aber doch von einem eigenartigen Klang. Es war, als ob der Sprecher einen Genuss daran hätte, solche brutalen Drohungen auszusprechen.
    Joe zögerte nicht mehr. Sie waren zwei, und sie waren ganz offensichtlich skrupellos genug, alle Brutalitäten zu verwirklichen, die sie androhten. Er ließ sich in den Sessel fallen und tastete vorsichtig mit den Fingern der Linken die getroffene Schulter ab.
    »Wir möchten uns mit Ihnen unterhalten, Conner«, sagte der Mann auf der Couch. »Wenn Sie vernünftig sind, wird Ihnen nichts geschehen. Aber Sie müssen sich daran gewöhnen, dass Sie zu gehorchen haben, wenn wir Ihnen etwas sagen. Ist das klar?«
    »Kunststück«, knurrte Joe wütend. »Wenn ich zu zweit gegen einen wäre und auch noch eine Kanone in der Hand hielte, dann könnte ich auch Gehorsam verlangen, das ist keine Leistung.«
    »Ob Leistung oder nicht«, sagte der Mann auf der Couch gelassen. »Auf Ihren Beifall sind wir nicht angewiesen. Sie werden gehorchen, aus welchem Grund auch immer. Oder irre ich mich?«
    »Sicher«, sagte Joe. »Ich bin doch nicht blöd…«
    Der Mann auf der Couch hob ganz leicht die linke Hand. Der silberne Totenkopfring blitzte im Licht der Lampe. Joe fragte sich, was diese Geste zu bedeuten haben sollte, aber er wurde nicht lange darüber im Unklaren gelassen. Er spürte einen scharfen Luftzug links von seinem Kopf und wollte sich herumwerfen.
    Es war bereits zu spät. Dieser zweite Schlag traf ihn auf der linken Schulter, und er war nicht minder schmerzhaft als der erste. Joe fühlte, wie sich sein Magen zusammenzog, sodass er das Gefühl bekam, einen harten Klumpen in seinen Eingeweiden zu haben. Gleichzeitig aber tobte von der Schulter her eine Schmerzwelle durch alle Fasern seines Körpers und durch jede Windung seines Gehirns, dass er am Rande einer Ohnmacht stand.
    Es dauerte einige Zeit, bis er sich von dem ersten, schlimmsten Schmerz so weit erholt hatte, dass er die Dinge rings um sich wieder klar erkennen konnte.
    »Ihr feigen Hunde«, krächzte er, heiser vor Schmerz und Wut. »Ich habe gesagt, dass ich

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