0246 - Kontrollstation Modul
scheinbar angestrengt und mit bebenden Barthaaren. „Oder solltest du dir etwa menschliche Angewohnheiten so zu eigen gemacht haben, daß du dich sogar umdrehen mußt, um hinter dich sehen zu können?"
„So wird es sein", erwiderte Grek-1, erleichtert darüber, daß er seinen Besucher diesmal begriffen hatte.
„Ojeh!" Gucky seufzte. „Es ist ein Kreuz mit allen Nachahmern.
Sie imitieren zuerst nur schlechte Angewohnheiten. Warum weißt du immer noch nicht, was Humor ist?"
Der Maahk klappte seine Lider mehrmals auf und zu. Sein Gesicht bekam dadurch etwas Eulenhaftes. „Humor ist", dozierte er, „die besondere Art, Eigenschaft oder Gemütsstimmung, mit seelischer Überlegenheit und gütiger, lächelnder und heiterer Gelas ..."
„Papperlapapp!" rief Gucky. „Das sind nur leere Worte - und außerdem viel zu trockene Worte dazu. Das Wesen des Humors erkennst du daraus nicht. Mein alter Freund Bully hat einmal so definiert: Humor ist, wenn man trotzdem lacht! Jedenfalls ist das die vornehmere Fassung seiner Privatdefinition."
„Humor ist, wenn man trotzdem lacht!" wiederholte Grek-1. Es schien, als lausche er seinen Worten nach. Dann rieb er seine Handflächen aneinander.
„Das verstehe ich, Gucky. Solche Art von Humor habe ich bei euch Terranern oft beobachtet."
„Ich bin kein Terraner!" Der Mausbiber stampfte mit dem Fuß auf und verlor prompt das Gleichgewicht. „Nenne mich nicht so. Ich bin ein Tier, verstanden?"
„Und ich dachte immer, du seist ein Mausbiber."
Gucky lachte schrill und mit lauten Quietschtönen darunter.
„Aha, Humor!" konstatierte Grek-1 befriedigt über sein neues Wissen. Der Mausbiber verstummte. Er watschelte auf den Maahk zu, stieg telekinetisch zwei Meter in die Höhe und tippte mit dem Zeigefinger gegen Greks gewaltige Brust.
Sein Nagezahn glänzte wie frisch poliert.
„Ich stelle fest, Großer, du machst dich. Was du eben von dir gegeben hast, war nämlich schon eine bescheidene Anfangsform des terranischen Humors. Ich werde..."
Der Lautsprecher des Interkoms unterbrach seinen Wortschwall.
„Sonderoffizier Guck!" grollte Rhodans Stimme. „Vor zehn Minuten erteilte ich Ihnen den Auftrag, Grek-1 per Teleportation herbeizuschaffen! Wie und wann gedenken Sie den Auftrag auszuführen? Oder bekommt Ihnen die Mohrrübenkur nicht...?"
„Oh, ver... Verzeihung!" entfuhr es Gucky. „Ich ... ich komme sofort, Perry. Ich eile, ich fliege, nur ..."
„Ich warte, Gucky. Geduld ist schließlich auch eine Tugend. Also...?" Der Mausbiber sank auf den Boden zurück und streckte seine Hand aus. „Schnell, Großer! Halte dich fest!" Der Maahk schloß seinen Helm und umschloß behutsam Guckys Hand. „Warum lachst du eigentlich nicht?" fragte er anzüglich. Gucky wurde dadurch so verwirrt, daß er die Sprungkoordinaten durcheinander brachte. So landeten beide vor dem Schreibtisch des Hauptzahlmeisters.
Major Curt Bernard schoß förmlich hoch. Mit hervorquellenden Augen starrte er den Maahk an. „Nein!" flüsterte er. „Nein! Nicht das noch! Nicht noch einen Mohrrübenfresser!"
Gucky erholte sich rasch von seiner Verwirrung. Hämisch grinsend zeigte er auf die halbgeleerte Suppenschüssel auf Bernards Schreibtisch. „Mohrrüben...", sagte er verächtlich, „sind immer noch besser als Knoblauchsuppe!" Der zornig geschleuderte Aschenbecher traf ins Leere. Der Mausbiber hatte es vorgezogen, in Sicherheit zu teleportieren.
„Wenn ich recht verstanden habe", sagte Grek-1 - und diesmal war es der Translator neben Perry Rhodan, der wortgetreu übersetzte - „war das ebenfalls etwas Humorvolles, was du zu dem Major sagtest."
„Ja, Galgenhumor", erwiderte Gucky trocken und blickte den Großadministrator schuldbewußt und in Erwartung eines Donnerwetters von unten her an. Doch Rhodan wölbte nur die Brauen. „Was hat er wieder angestellt?" fragte er den Maahk und deutete dabei auf Gucky. „Nichts, Sir. Er hielt mir nur eine Privatvorlesung über Humor und demonstrierte ihn danach am praktischen Beispiel." Rhodan zuckte resignierend die Schultern.
Seine Gedanken weilten ganz woanders, so daß er für Guckys „Vorlesung" nicht mehr als nur oberflächliches Interesse erübrigen konnte.
„Ich brauche Ihre Hilfe, Grek-1", wechselte er darum das Thema.
„Wir wollen in Kürze die Imitationen einsetzen. Würden Sie so freundlich sein und die Arbeit unserer Biologen begutachten?"
„Selbstverständlich, Sir. Ich bin schon gespannt darauf."
Die zwei Maahk-Nachbildungen lagen
Weitere Kostenlose Bücher