0247 - Der Herr der Androiden
sich nicht eindrücken.
Allmählich geriet mein Blut in Wallung. Ich zweifelte nicht daran, daß jenes Tier mich hinderte, die Roboter zu rufen, wenn ich auch nicht wußte, wie es das zuwege brachte. Mit solcher Macht konnten nur die Inspekteure der „Meister" ausgestattet sein. Ich mußte es sofort töten; die Gefahr war zu groß. Ich sprang aus meinem Sessel.. Im gleichen Augenblick schoß das Tier.
Mühelos transformierte ich die Waffenenergie. Es konnte sich nur um eine relativ schwache Schockwaffe gehandelt haben, denn es entstand nur eine kleine Wolke neutralen Wasserstoffs.
Langsam wich das Tier vor mir zurück. Es schien fassungslos zu sein, schaltete aber außergewöhnlich rasch.
„Bleib stehen, Baar Lun!" rief es mit seiner schrillen Stimme. „Ich bin nicht der, für den du mich hältst. Auch ich kämpfe gegen die Meister der Insel. Wir sollten uns verbünden." Ich blieb stehen.
„Gut ausgedacht", erwiderte ich spöttisch.
„Es ist die reine Wahrheit. Du arbeitest für die Meister, weil sie dir mit der Ausrottung deines Volkes drohen, Baar Lun. Aber dein Volk lebt nicht mehr. Du bist betrogen worden. Höre mir zu!" Ich lachte schallend. „Gut, ich höre. Aber das ist deine letzte Frist.
Kannst du mich nicht überzeugen, werde ich dich töten. Beginne!"
Und das Tier erzählte... Es gab sich die redlichste Mühe, mich zu überzeugen. Das mußte ich ihm lassen. Es sprach von einer Welt mit dem Namen Greenish-7, von der Verbannung meines Volkes, das einstmals dort gelebt haben sollte und von der Umwandlung jener Welt in eine kalte Gifthölle. Dann berichtete es von der Entdeckung eines Planeten, den man Gleam genannt hatte. Die degenerierten Nachkommen meiner Vorfahren sollten dort in geringer Anzahl gelebt haben, bis sie durch die Explosion des Mondes umkamen. Und es sprach von Modul, unter dessen Eis angeblich kein Leben sei.
Alles, was das Wesen sagte, klang logisch. Aber ich hätte die Heimtücke der „Meister" nicht so genau kennen dürfen, um diesen Worten zu glauben. Allmählich begann ich den Plan meiner Unterdrücker zu durchschauen. Sie wollten mich auf die Probe stellen, indem sie mich in Versuchung führten. Sobald ich mich mit dem Spion verbündete, würde er seine Maske fallen lassen.
Das Wesen schwieg. Es hatte seinen „Bericht" beendet. Nun sah es mich aus dunklen, traurig glänzenden Augen an. Diese Heuchelei empörte mich noch mehr.
„Ich glaube dir kein Wort!" sagte ich. „Du hättest so schlau sein sollen mir Beweise zu bringen. Deine Lügen sind zu durchsichtig, als daß Leute wie ich darauf hereinfielen. Solange ich den Willen der Meister erfülle, wird mein Volk leben. Selbst wenn es einst untergeht - du wirst es nicht mehr erleben!" Mit einem Satz stürzte ich mich auf das Pelzwesen. Es krümmte und wand sich unter meinem Griff. Plötzlich spürte ich die Energieströme, die von dem Geist des Tieres ausgingen. Es war dabei, ein fünfdimensionales Kraftfeld um sich herum aufzubauen.
Ich ließ die Hände sinken und faßte mit meinem Geist nach dem Kraftfeld, um es in Materie zu transformieren. Ein gellender Schrei ertönte. Dann stürzte die Luft knallend in ein Vakuum. Das Wesen war verschwunden, war durch einen hyperdimensionalen Raum entkommen.
Panik ergriff mich. Doch sie hielt nur kurz an. Dann begann ich, alle Androidenreserven für den letzten Schlag zu mobilisieren.
Die vier Raumschiffgiganten schwebten in konstanter Entfernung zur Dunkelwelt im Leerraum. Die Triebwerke waren längst verstummt. Nur ab und zu liefen die Antigravprojektoren für kurze Zeit an, um die Schiffe an ihrer Position zu halten.
Perry Rhodan wandte müde den Kopf, als Atlan aus dem Schacht des zentralen Antigravlifts stieg. „Ausgeschlafen, Freund?" Der Arkonide schüttelte den Kopf und ließ sich schwer in einen Sessel am Kartentisch sinken.
„Ich konnte nicht einschlafen, Perry." Er seufzte. „Ist immer noch keine Nachricht eingetroffen?"
„Nichts. Ich warte noch eine Stunde, dann befehle ich den Angriff. Doch diese Lösung ist keine Lösung. Ganz abgesehen, daß ein Angriff auch Gucky und Hendersons Gruppe in höchste Gefahr bringt, wir mußten wieder einmal nur zerstören, ohne zu wissen, was wir zerstören." Atlan lächelte spöttisch. „Neuerdings zeigst du einen Hang zur Pedanterie, der mich erschreckt, Perry.
Dort unten befindet sich eine Kontrollstation der MdI, die für die Vernichtung Andro-Betas verantwortlich ist. Und du fragst, was wir mit der Dunkelwelt
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