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0247 - Der Schädelthron

0247 - Der Schädelthron

Titel: 0247 - Der Schädelthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Haben Sie nie davon gehört?«
    »Nein«, sagte Bill. »Ich weiß wohl, daß es eine Schnee-Eule gibt. Aber nicht in Verbindung mit Strigus.«
    »Ja, die Schnee-Eule und er beherrschen den Schädelthron, das ist eine altbekannte Geschichte.«
    »Uns jedenfalls ist sie neu«, erklärte ich. »Wobei wir noch einen Gegner mehr hätten.«
    »Was erzählt man sich denn so von der Schnee-Eule?« wollte mein Freund und Kollege Suko wissen.
    Der norwegische Inspektor winkte ab. »Schauermärchen. Sie macht nachts Jagd auf kleine Kinder. Unsere Mütter erzählen ihren Sprößlingen die Geschichten von der Schnee-Eule immer als Warnung. So ähnlich wie das Märchen vom schwarzen Mann.«
    »Gibt es Zeugen?«
    »Nein und ja. Hin und wieder hat ein Waldläufer sie mal entdeckt oder will sie gesehen haben, aber was dran stimmt, kann ich Ihnen auch nicht genau sagen.«
    »Vielleicht entdecken wir sie«, meinte Bill. »Bei unserem Glück mit Dämonen ist das sehr wahrscheinlich.«
    Als Björnsson lächelte, erkundigte ich mich nach dem Grund.
    »Ach, wissen Sie, John, es ist so. Sie sprechen da von Dämonen, als wären es normale Menschen oder die normalste Sache der Welt. Darüber muß ich mich wundern.«
    »Leider ist es für uns eine normale Sache geworden. Wir haben schon aufgehört, uns über irgend etwas zu wundern.«
    »So schätze ich euch auch ein.« Er drehte den Kopf, weil zwei Männer das kleine Restaurant betraten, die unser Gepäck trugen und auch andere Kleidung bei sich hatten.
    »Dann zieht euch mal um«, sagte Nils und stand auf.
    Das war wörtlich gemeint, denn die Kleidung, die wir uns in einem kleinen Extraraum überstreiften, hätten Eskimos gut zu Gesicht gestanden. Die Jacken waren mit Fell gefüttert. Kapuzen schützten unsere Köpfe. Der Stoff war so weit geschnitten, daß wir die Kapuzen fast über unsere Gesichter streifen konnten.
    Die Handschuhe waren Fäustlinge, und ich fragte mich, wie ich damit schießen sollte. Die Freunde wußten auch keine Antwort.
    Eine Seitentür wurde geöffnet, und unser norwegischer Kollege erschien. Er streckte nur seinen Kopf in den Raum und fragte: »Alles klar, Kameraden?«
    »Haben Sie uns Öfen gegeben?« fragte Bill.
    Da lachte Nils. »So ähnlich, aber ihr werdet froh sein, daß ihr das Zeug anhabt. Wartet nur ab.«
    Er räusperte sich. »Es gibt ja Leute, die schwören auf moderne Thermokleidung. Ich sage aber, es geht nichts über die Natur.«
    »Richtig«, bestätigte ich, »das ist auch meine Ansicht.«
    Danach verließen wir den Raum und wurden direkt von der klirrenden Kälte empfangen.
    Ich schaute zu den Bergen hin. Sie hoben sich wie riesige Buckel von der Ebene ab.
    Alles war weiß. Man konnte die dichten Wälder aus dieser Entfernung nicht erkennen, aber sie waren da, und wir mußten hin, um den geheimnisvollen Knochenthron zu finden. Würden wir auch Strigus treffen?
    Ich hoffte es, denn dieser Dämon mußte vernichtet werden. Das hatte ich mir fest vorgenommen.
    ***
    Über den Anden lag eine fahle Helligkeit. Ein seltsam helles Licht, das man trotz allem nicht als strahlend bezeichnen konnte, aber Konturen sehr scharf und deutlich hervorhob. Dieses Licht gab es nur im Hochgebirge. In Europa ebenso wie in den Anden oder im asiatischen Himalaja. Davon sahen die Wesen in der Höhle jedoch nichts. Dort brannte noch immer das Feuer. Lady X hatte Holz nachgelegt. Die tanzenden Flammen schufen bizarre Schatten, die lautlos über die Wände huschten oder die Gesichter der Monster berührten und sie noch mehr verzerrten. In die Flammen stierte Vampiro-del-mar. Er hatte sehr an seiner Niederlage zu knabbern. In die roten Vampire hatte er großes Vertrauen gesetzt, jetzt gab es sie nicht mehr, und er hatte zusehen müssen, wie sie von den Strigen und von dem Todesnebel vernichtet worden waren. Das wurmte ihn.
    Er wußte nicht, ob in irgendwelchen tiefen Höhlen noch rote Vampire schliefen, er konnte nur hoffen, daß es so war und er sie eines Tages entdeckte.
    Sein Haß gegen Lady X hatte sich nicht verringert. Eher war das Gegenteil eingetreten. Der Uralt-Vampir konnte sich nicht damit abfinden, daß sie die Strigen nicht gestoppt hatte. Für ihn kam dies einer Entmachtung gleich, die Schritt für Schritt durchgeführt werden sollte.
    Noch brauchte Lady X ihn. Wenn sie ihn jedoch nicht mehr haben wollte, dann warf sie ihn einfach weg wie ein Stück Holz ins Lagerfeuer. So genau sah es aus.
    Der Gedanke an sine Niederlage war zerstörerisch. Hin und wieder hob

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