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0247 - Der Schädelthron

0247 - Der Schädelthron

Titel: 0247 - Der Schädelthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schwarzen Ledersessel.
    »Das ist er«, sagte Bill.
    »Was macht dich so sicher?«
    »Sein Auftreten.« Der Reporter grinste und nickte dann, als uns der Mann zuwinkte.
    Er trug eine dunkle Lederjacke und Cordhosen. Sein Hemd war aus Baumwolle und das Gesicht gerötet.
    »Sie sind die Kollegen aus England«, sagte er und lachte breit, wobei auf seinem Gesicht zahlreiche Fältchen entstanden.
    »Wir können es nicht leugnen«, erwiderte ich. Er drückte uns die Hand. Bei Suko stutzte er.
    »So international hätte ich mir die englische Polizei nicht vorgestellt«, meinte er und lachte wieder.
    »Vielleicht setzt sich das bei Ihnen in Norwegen auch noch durch«, erwiderte Suko.
    »Hoffentlich«, sagte Björnsson. »Bei uns herrscht nämlich großer Nachwuchsmangel.«
    »Wie überall«, sagte ich abwinkend.
    »Ja. Mich wundert es sowieso, daß man mich abgestellt hat. Und… bitte nennen Sie mich Nils.«
    »Okay.« Auch wir bestanden darauf, bei den Vornamen genannt zu werden. Nils schlug mir auf die Schultern.
    »Aber erst wollen wir einen Schluck trinken. Um Ihr Gepäck wird man sich kümmern, da brauchen Sie keine Angst zu haben.«
    »Hunger hätte ich auch«, meinte Bill.
    Da lachte der Norweger. »Sie bekommen bei uns den besten Fisch in ganz Europa.«
    Ein kleines Restaurant befand sich ebenfalls innerhalb des Gebäudes. Als Aufwärmgetränk bestellte Nils erst einmal einen Aquavit. Wir prosteten uns zu und kippten den Schnaps. Er wärmte prima.
    Danach aßen wir Heringe. Es waren Filets, schon entgrätet, gut gesalzen und mit kräftigen Zwiebeln garniert. Dazu gab es eine Soße, die nach Senf und Curry schmeckte. Als wir den ersten Hering gegessen hatten, sagte Bill Conolly genau den richtigen Satz.
    »Der schmeckt nach mehr!«
    Nils lachte. »Das habe ich mir gedacht. Deshalb habe ich noch einige bestellt.«
    Suko und ich aßen vier halbe Heringe, während Bill es auf fünf brachte.
    Anschließend mußten wir uns zurücklehnen, so voll waren unsere Mägen.
    »Da müssen wir einen zweiten Aquavit trinken«, sagte der norwegische Kollege und bestellte eine Runde.
    Wenn das so weiterging, kamen wir nicht mehr dazu, irgendwelche Strigen zu jagen. Das sagte ich auch.
    Nils Björnsson, der im Rang eines Inspektors stand, winkte nur lässig ab. »Die Kälte wird euch schon munter machen.«
    Damit waren wir beim Thema. »Wo müssen wir eigentlich hin?« wollte ich wissen.
    »In die Berge.« Das Gesicht des Kollegen verschloß sich. »Wissen Sie, was das im Winter bedeutet?«
    »Nein«, antwortete ich, »aber ich kann es mir gut vorstellen.«
    »Müssen wir zu Fuß gehen?« fragte Bill.
    »Wahrscheinlich.«
    »Und Hundeschlitten?« warf Suko ein.
    »Wenn wir welche bekommen…«
    Wir standen tatsächlich vor großen Problemen. Ich dachte an einen Hubschrauber. Der war für uns bisher immer das beste Transportmittel gewesen, doch dagegen hatte Nils etwas.
    »Nein, Freunde, mit dem Hubschrauber ist es zu gefährlich. Schaut mal nach draußen. Das sieht alles so wunderschön aus, aber innerhalb einer halben Stunde kann sich das Wetter ändern. Das geht radikal. Bei einem Hubschrauber würde der Rotor vereisen, da spreche ich aus Erfahrung, denn wir haben schon einigen Ärger gehabt.«
    Ich wechselte das Thema. »Was wissen Sie über die Strigen?«
    Der norwegische Kollege lächelte, bevor er mit einer Antwort herausrückte. »So einiges«, erwiderte er. »Ich habe mich über diese Dämonenart genau erkundigt, und wenn ich Ihnen jetzt eine Erklärung gebe, stütze ich mich auf die alten Legenden.«
    »Tun Sie das.«
    »Es ist so, die Strigen sollen schon seit Tausenden von Jahren existieren. Als das Eis abtaute und sich die Wälder bildeten, da wurden sie geboren. Wie das genau vor sich ging, kann ich nicht sagen, aber es gibt da eine Geschichte, die auf Strigus und seinen Schädelthron hinweist.«
    »Hat ihn schon jemand gesehen?« fragte Bill.
    »Nein.«
    »Dann wissen Sie auch nicht genau, wo wir suchen müssen, Nils?«
    »So ist es, Bill. Wir können uns nur ungefähr in dem Gebiet bewegen, wo man den Schädelthron vermutet. Ich sage bewußt vermutet, denn gesehen und beschrieben hat ihn noch niemand. Von diesem Schädelthron aus dirigiert Strigus seine Eulen-Armee. Er kann sich das leisten, denn wo wir hinwollen, ist Urwald. Er gehört den Strigen und der weißen Schnee-Eule.«
    »Moment«, sagte ich, »was weißt das, er gehört der weißen Schnee-Eule?«
    Nils Björnsson schaute uns erstaunt an und lächelte dabei.

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